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Mortlach

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Mortlach 1971 - 2015, 43% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail (Rare Vintage). Ausbau: Sherryfässer (First Fill Sherrybutts)

Nase: Dicke Orangenmarmelade, eingekochte Brombeeren und getrocknete Aprikosen, sehr fruchtige und dominante Sherrynase. Ich finde Datteln, Rosinen und braunen Zucker, dazu etwas Schokoladencreme mit einem Blatt Minze, zudem Leder und Milchkaffee.

Gaumen: Deutlich mehr Holz als in der Nase, richtig dicke Eichenholzaromen. Dazu Espresso, getrocknete Himbeeren und Orangenabrieb, außerdem finde ich Mandeln und Walnüsse. Neben Minze schmecke ich auch einen Hauch Thymian und muss kurz auch an Baumharz denken, dann folgen Kaffeebohnen und Kakaopulver.

Abgang: Lang, trocken und mit viel Eiche und kräftigem Espresso. Zudem Rosinen in Schokolade und Walnüsse.

Fazit: Die 43% wirken hier so aromatisch und kräftig wie in einer fassstarken Abfüllung. Ein richtig toller Mortlach, wenn auch mittlerweile unbezahlbar. 91/100 Punkte (2022)


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Mortlach 25 Jahre, 43,4% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Amerikanische Eichenholzfässer

Nase: Süß, Zuckerwatte, Melasse, Karamell und Crème Brulée. Dahinter Äpfel (Braeburn), wandelt sich etwas in würzigen Bratapfel. Zudem Kräuter, erdige Töne und trockene Hölzer, zudem Nadelbäume. 

Gaumen: Intensiv und malzig, aber auch wieder sehr süß, mit mehr Kräutern als in der Nase. Sehr fleischig, Grillmarinade und ein Hauch Menthol neben Eichenholzaromen. 

Abgang: Sehr lang, fleischig und würzig, zum Ende hin mit Pfeffer und Tanninen. Das bittere Eichenholz verweilt eine Ewigkeit im Mundraum. 

Fazit: Schöner Mortlach, wenn auch die Eiche wohl manch einem Genießer zu streng sein könnte. Der Whisky ist vielschichtig, allerdings ist der Preis völlig überzogen. Da gibt es deutlich schönere unabhängige Abfüllungen für weniger Geld.

85/100 Punkte (2015). Ich danke dem Whisky Kabinett für die Probe.


Mortlach 15 Jahre, 43% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail

Nase: Zucker, leicht verbranntes Karamell, Sultaninen. Haferflocken und irgendwie eine erdige Note, vielleicht frisch geerntetes Wurzelgemüse. Im Gesamteindruck aber eher süß und fruchtig, vielschichtig. 

Gaumen: Mundfüllend, fast schon wie Sirup. Sehr süß, flüssiger Honig mit leichter Würze. Etwas Orange, auch Menthol oder Minze finde ich. 

Abgang: Würziger als Nase und Gaumen, sehr trocken. Verdrängt die Süße fast völlig. Wärmend und sehr lang. 

Fazit: Überrascht hat er mich, vielschichtig mit einer klaren Entwicklung von süßer Frucht zur trockenen Würze. Gefällt mir gut. 86/100 Punkte (2015)


Foto: Gordon & MacPhail

Mortlach 1954-2012, ca. 58 Jahre, 43% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail. Ausbau: Sherryfässer

Nase: Sehr schöne Lederaromen kommen aus dem Glas, dazu getrocknete Beerenfrüchte, Bienenwachs und frischer Tabak. Ganz weit entfernt sind säuerliche Früchte wahrnehmbar, zudem kommen Rosinen auf. Mit etwas Zeit an der Luft werden die Holzaromen klarer, polierte Eiche und etwas Zedernholz, schön eingearbeitet, außerdem Himbeeren in Schokolade. 

Gaumen: Kräftig, viel dunkle Schokolade, einiges an Würze und Eichenholz. Trocken, Kakaopulver, leichter Kaffee und wieder der Tabak. Die Früchte sind frischer, wenn auch sehr reif. Das Holz ist sehr präsent und kämpft sich immer wieder in den Vordergrund. 

Abgang: Sehr lang und intensiv, wieder mit der Betonung auf Kakao und Tabak, dazu Rosinen und Rumkugeln. 

Fazit: Mehr davon! 95/100 Punkte (2016). Ich danke Gordon & MacPhail für die Probe und das Foto!


Mortlach 1988-2015, 26 Jahre, 56,1% alc.  Abfüller: Cadenhead's (Authentic Collection). Ausbau: Sherryfass (Butt) 

Nase: Klassischer Mortlach aus einem Sherryfass. Dunkle getrocknete Beeren, Zartbitterschokolade und einiges an fleischigen Aromen. Prager Schinken, Grillgut und süße Fruchtmarinade. Zudem relativ klare Aprikosenaromen und Malz, sehr interessante Nase. 

Gaumen: Trocken und mit einer gewissen Schärfe, die weniger an Alkohol und mehr an Chili erinnert. Neben Kaffee und Tabak tauchen hier Brombeeren auf, gefolgt von Datteln und Rosinen in dunkler Schokolade. 

Abgang: Sehr lang, mit einer angenehmen Süße und komplexer Schärfe. Pflaumen, Ingwer und Süßkirschen, zum Ende rote Paprika, Pfeffer und Chili. 

Fazit: Komplex, spannend, anstrengend - ein wirklich schöner Mortlach. 88/100 Punkte (2015)


Mortlach 1990-2013, 23 Jahre, 55,1% alc. Abfüller: Hart Brothers. Ausbau: Sherryfass (first fill)

Nase: Sehr speziell, schmutziger Sherry, erdig und dazu eine holzbetonte Würze. Schwefel, Schießpulver, frisch erloschenes Streichholz. Dazu leicht gewürzte Waldbeermarmelade und Pflaumenmus, eine Spur Malz und irgendwie auch Kunststoff

Gaumen: Intensiv und süß, sehr tief. Wieder Beerenmarmelade, Pflaumenmus und dazu Zimt. Dahinter folgen streng verbranntes Karamell und wieder ein wenig Schwefel, zudem erinnert der Geschmack an Zuckerrohr und Sultaninen. 

Abgang: Lang und intensiv, sehr wärmend und trocken. Angetrocknete Orangenscheiben, gespickt mit Nelken und kurz flambiert. Danach folgen wiederum die Schwefelhölzer. 

Fazit: Streng, schwer, eigen und nicht so fleischig wie sonst manch ein Mortlach. Für Sherryfreaks die genau so einen schweren Malt suchen: Kaufen. 83/100 Punkte (2015). Ich danke dem Importeur HEB für die Probe!


Mortlach 1990-2014, 24 Jahre, 51,6% alc. Abfüller: Signatory Vintage. Ausbau: Sherryfass (Butt) No. 6075

Foto: whic.de

Nase: Subtile und süße Sherryaromen, Trockenfrüchte (Feigen, Datteln, Beeren) und Nüsse, dazu Menthol und Minze. Im Hintergrund halten sich Leder, Sandelholz und fleischige Aromen. Speziell aber in sich rund. 

Gaumen: Die Frucht ist fast gänzlich weg, dafür kommt eine volle Fracht trockenes Eichenholz, welches diverse Gewürze mitbringt. Kräftige Aromen von Salmiak, Lakritz und Zimt, auch Muskat und Gewürznelken. Ein Gewürz-Feuerwerk im Mund. Sobald es etwas abgeklungen ist, folgen Nüsse und Kaffee. 

Abgang: Lang, sehr trocken und hier macht sich auch der Alkohol bemerkbar. Holzig, würzig und etwas angebranntes Karamell. Die Früchte versuchen sich noch einmal durchzukämpfen, allein eine nicht näher definierbare Süße schafft es auch ganz kurz. 

Fazit: Nicht ganz leicht, wie fast alle Mortlachs. Mit den typisch fleischigen Aromen, allerdings verhalten sich die einzelnen Kategorien nicht ganz rund. Auf jeden Fall vielschichtig und interessant! 83/100 Punkte (2015). Ich danke whic.de für Probe und Foto!


Mortlach 1992-2014, 22 Jahre, 57,1% alc. Abfüller: Douglas Laing (XOP). Ausbau: Sherryfass

Foto: Andrea Dittrich

Nase: Vanillecreme mit Kirschen, gebackene Pflaumen, Pflaumenkuchen und Wintergewürze, etwas Eichenholz. Im Hintergrund warten Beerenfrüchte, gezuckerte Erdbeeren und sehr reife Himbeeren. Ganz entfernt etwas Milchschokolade. 

Gaumen: Auch fruchtig und süß, jedoch deutlich würziger. Schokoladenfondue mit Früchten, Weihnachtsstollen, Süßkirschen und Nüsse. Die Eichenholznote rundet angenehm ab. 

Abgang: Lang und intensiv, kurze Schärfe vom Alkohol. Dazu Trockenfrüchte, Kirschen, Kakao, Tabak und Holz.

Fazit: Ein runder Traum von einem Sherryfass! 91/100 Punkte (2015). Ich danke Andrea Dittrich für das Foto und die Flaschenteilung!


Mortlach 1991-2012, 21 Jahre, 56,3% alc. Abfüller: Silver Seal. Ausbau: Sherryfass

Nase: Sehr fruchtig und süß, sehr komplexe Sherryaromen. Datteln, Feigen, Rosinen und angetrocknete rote Beerenfrüchte. Dazu bittere Kaffeearomen, Kakao und Pfeifentabak. Auch hält sich im Hintergrund ein Aroma von Karamell und Zuckersirup, dazu Zedernholz. 

Gaumen: Trockenfrüchte, Karamell und Zuckerrohr, dann Ahornsirup, richtig starke Rumrosinen und Bitterschokolade. Dann wird der Geschmack tiefer und bitterer, gezuckerter Espresso, Eichenholz und Lakritz. 

Abgang: Sehr lang und einfühlend, anfangs noch mit der bekannten Süße, dann schnell sehr dunkle Trockenfrüchte, Bitternoten (Karamell, Eiche, Kaffee, Kakao) und zum Ende hin leicht würziges Holz. 

Fazit: Herrlicher Whisky, seinen Preis definitiv auch wert! 90/100 Punkte (2015). Ich danke dem Blogger Whiskycuse für die Probe!


Mortlach 1995 - 2013, Fassnummer:1206, 55,4% alc. Abfüller: Kierzek (in der Senior Selection)

Nase: Richtig fruchtiger Antritt. Erst tropisch mit Mango und Banane, dazu kommen dann saftige Äpfel und etwas Limette. Dann Malz und Süßgebäck, etwas Streusselkuchen und Plätzchen, Mürbeteig, immer aber mit der fruchtig/säuerlichen Note. Auch Stachelbeeren sind dabei.

Gaumen: Ungewöhnlich. Erst sehr fruchtig mit den Aromen der Nase, dann kurzzeitig würzig mit Gebäck. Zum Ende hin richtig erdig, hinterlässt einen rustikalen Eindruck. Etwas Eiche und grüne Paprika, Pfeffer und gegartes Fleisch. Steinpilze. Eine wahre Gradwanderung. 

Abgang: Lang und wärmend, hier dominieren Eiche und die erdigen Noten, ein Hauch Champions. Aber auch hier an dieser Stelle wieder die gradlinige Frucht.

Fazit: Die Nase wuchtig, der Gaumen auch aber ziemlich "anders". Alles in allem ein sehr interessanter Single Malt. 79/100 Punkte (2014)


Mortlach 1998-2015, 47,4% alc. Abfüller: Single Cask Seasons. Ausbau: Bourbonfass, anschl. 55 Monate im Oloroso-Sherryfass No. 4

Foto: Kirsch Import

Nase: Trockene Sherryaromen, Trockenfrüchte, Himbeeren und ein Hauch Melone. dazu einiges an Milchcreme und Karamell, ergänzt von leichter Schokolade. Abgerundet wird die Nase durch trockenes Holz, ganz entfernt Minze und milde Gewürze. 

Gaumen: Fruchtig süß, tropisch. Andererseits blitzt das Sherryfass immer wieder mit Beeren, Gewürzen und leicht bittere Holzaromen durch. Milchschokolade, Vanillesauce und Gewürznelken. dazu Malzzucker, Getreide und Walnüsse. 

Abgang: Lang, die Frucht ist weiterhin präsent, dazu kommen Holz und Gewürze auf. zudem eine Spur bitterer Röstaromen. 

Fazit: Mortlach ohne die sonst schweren Fleischaromen, trotzdem unverkennbar. 85/100 Punkte (2015). Ich danke dem Importeur Kirsch Whisky für Probe und Foto!


Foto: prowhisky

Mortlach 2007-2015, 7 Jahre, 46% alc. Abfüller: Hepburn's Choice. Ausbau: vermutlich Bourbonfass 

Nase: Mild und leicht, trotz der Jugend. Dennoch erinnert er noch etwas an New Make, das Fass hat zwar Intensität genommen, jedoch noch nicht viele Aromen beigesteuert. Sehr interessant! Im Fokus stehen milde tropische Früchte, darunter Mango, Papaya und Maracuja, zudem milde Aprikosen und ein Hauch Melone. Ansonsten eher grasig, mit Wiesenblumen und Heu. 

Gaumen: Frisch und mit den bereits in der Nase beschriebenen Aromen. Dazu leichte Gewürze, etwas Alkohol und Pfeffer. Zudem eine künstliche Süße, welche an Jelly Bellys erinnert. 

Abgang: Kurz und cremig, süß. Nur die leichte Würzigkeit verweilt etwas länger und wirkt wärmend. 

Fazit: Viel Mortlach, wenig Fass. Für die kurze Reifung bereits erstaunlich rund. 84/100 Punkte (2015) Ich danke prowhisky für Probe und Foto!

 

Mortlach 2009 - 2021, 11 Jahre, Signatory Vintage. 46% alc. Ausbau: Bourbon Hogsheads 317315 + 317319 

Nase: Anfangs etwas aufdringlich beruhigt er sich schnell. Eine angenehme Süße mit Malz und Apfelkompott kommt auf, dazu Vanilleschoten und entfernt Karamell und Minze. Insgesamt fruchtig angenehm mit einem leichten Einschlag von Kräutern. 

Gaumen: Lieblich süß, viel Buttergebäck, Fudge und Vanille. Das Malz zieht sich komplett zurück, auch die Früchte halten sich eher im Hintergrund. Leicht würzig 

Abgang: Mittellang bis lang, weiterhin mit viel Süße und leichter Würze. Angenehm harmonisch. 

Fazit: Ein wunderbarer Mortlach, sehr fokussiert und sehr klar in seiner Linie. Nase, Gaumen und Abgang sind aufeinander abgestimmt. Richtig empfehlenswert. 85/100 Punkte (2021)

 

 
 
 
 
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