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Bladnoch

Bladnoch, einst 1817 gegründet, wurde eines der Opfer der Whiskykrise. Vor der Stilllegung 1993 gab es bereits einige unruhige Zeiten und mehrere Eigentümerwechsel. Im Jahr 2000 erfolgte die Wiedereröffnung durch Raymond Armstrong. Heute ist Bladnoch im Besitz von David Prior, einem australischem Unternehmer.

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Bladnoch 8 Jahre „Lowland Malt“, 40% alc. Originalabfüllung (Arthur Bell & Sons, 1980er Jahre). Ausbau: Keine Angabe

Hintergrundbild whiskybase

Nase: Malz, Haferkekse und verschiedene Kuchen kommen mir in den Sinn. Dazu etwas Zitronencreme und Pfirsich, ein paar saftige Äpfel und leichtes Karamell. Dahinter folgen ein wenig Ahornsirup und ganz entfernt eine leichte Würze. Ziemlich anregend.



Gaumen: Leichter Antritt, cremig und süß. Die Fruchtaromen der Nase wiederholen sich, dazu Gräser und Orangenabrieb, dicke Karamellbonbons und eine Mischung aus Muskat sowie Gewürznelken. Der Whisky nimmt an Bitterkeit zu und wird gleichzeitig trockener.

Abgang: Mittellang, bittere Orangenmarmelade, Grapefruit, Malz und Dinkelkekse.

Fazit: Ein recht einfacher aber gut gemachter 8-Jähriger, unkompliziert und süffig, angenehm. 82/100 Punkte (2022)


Bladnoch Alinta, Peated Release, 47% alc. Originalabfüllung (2022). Ausbau: Bourbon- und PX-Sherryfässer, jeweils first fill.

Hintergrundbild whiskybase Shop

Nase: Jugendlicher Torfrauch mit Obstaromen. Mir fällt da gemischter Obstkuchen mit Schlagsahne ein, Dosenmandarinen, etwas Ananas, Birne, Vanillepudding. Dann kommt der Bauernhof mit Heu, Landluft, Laubfeuer und Kuhstall, etwas angekohltes Plastik.

Gaumen: Auch hier wieder der Obstkuchen, Kumquat und Grenadine. Dazu kommen klarer Torfrauch mit Asche und Buchenrauch, Vanillepudding und etwas Zuckerrübensirup. Ich finde Tannennadeln, Kiefernholz und Thymian, etwas Muskat und Kurkuma.

Abgang: Kurz bis mittellang, macht weiter wie bisher, eine Mischung aus verschiedensten getrockneten Kräutern wird recht dominanter Azu Waldhonig und verschiedene Früchte.

Fazit: Schon speziell, wirkt noch sehr jung. Als Basis für reifere Abfüllungen kann ich mir diesen Bladnoch wirklich gut vorstellen, so abgefüllt ist er dann doch noch etwas unausgeglichen. 78/100 Punkte (2022)


Bladnoch 1992 - 2007, 15 Jahre, 43% alc. Abfüller: Signatory Vintage. Ausbau: Hogsheads Nr. 731+732

Nase: Limetten treffen auf Gräser, danach kommt eine wunderbar aromatische Cantaloupe-Melone zum Vorschein, auch ein wenig Aprikosennektar und Apfeschale. Nach der fruchtigen Süße finde ich ganz dezent Mandelsplitter und leichten Blütenhonig, etwas Hafer rundet ab.

Gaumen: Malz und verbrannte Kekse fallen mir zuerst ein, dazu Mandeln und Aprikosenkerne, Johannisbeeren, Cranberries und Limetten. Zarter Holzrauch trifft zudem auf Menthol und Pfeffer, dazu gesellt sich ziemlich trockene Eiche und ein Hauch Zimt.

Abgang: Sehr lang, trocken und intensiv. Geröstete Haselnüsse, Malz und Espresso.

Fazit: Jede Kategorie erzählt von einem anderen Whisky, was diesen Bladnoch überhaupt erst so spannend macht. Die Nase herrlich fruchtig, der Gaumen von Bitteraromen geprägt und der Abgang lang und trocken. Vielleicht etwas unerwartet, aber nicht unschön. 84/100 Punkte (2022)

PS: Die Abfüllung kam ausschließlich in einer 35cl-Flasche und konnte nur im Set zusammen mit einem Caol Ila sowie einem Mortlach erworben werden



Archiv 

Bladnoch Vinaya, 46,7% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbon- und Sherryfässer (beide ausschließlich first fill). 

Hintergrundbild: Alba Import

Nase: Zuckersüß und frisch ist der erste Eindruck. Danach kommen grasige und leicht florale Aromen. Einiges an milden Äpfeln, süßlich ohne jede Säure, ein Hauch Vanille, Hafer und Orangenabrieb. 

Gaumen: Hier kommt viel Charakter dazu. Süßlich und fruchtig mit Apfel und Birne, ein Spritzer Zitrone, danach kräftiger. Gebrannte Mandeln, Kakao, Eichenholz und bunter Pfeffer, etwas Milchkaffee mit cremiger Textur. 

Abgang: Eher kurz, leicht und cremig. Süffig würde ich sagen. Es bleibt eine milde Trockenheit mit leicht würzigem Charakter. 

Fazit: Der Anteil der noch sehr jungen Fässer kommt klar zum Vorschein, sie geben dem Vinaya einen frischen und milden Charakter. Gleichzeitig ist der Alkohol wunderbar eingebunden, keine Ecken und keine Kanten. Ein angenehmer Vertreter der Lowlands. 82/100 Punkte (2021). Ich danke Alba Import für die Probe.


Hintergrundbild: Alba Import

Bladnoch Samsara, 46,7% alc. Originalabfüllung. 

Nase: Der Whisky beginnt mit blumigen Noten und geht schnell zu sehr reifen Pflaumen über. Dann Malz und schwarze Johannisbeeren, Vanille. Die Frucht wandelt sich in süße Weintrauben und Mandarine, dazu weiterhin Getreidearomen. 

Gaumen: Sehr weich und cremig, leicht bittere Johannisbeeren, Stachelbeere und wieder das Malz. Die Pflaume zeigt sich etwas unreif. Im Hintergrund eine ganz entfernte Spur Ingwer, kaum spürbar, ansonsten wenig Würze. 

Abgang: Cremig und eher mittellang, wieder sehr malzig. Jetzt kommt der Ingwer stärker durch, hält lange und trocken mit einer leicht prickelnden Schärfe an. 

Fazit: Dieser Bladnoch hat eine schöne Linie von süßer Frucht zu einer leichten Schärfe, insbesondere der Abgang hat es mir sehr angetan. 85/100 Punkte (2021). Ich danke Alba Import für die Probe.


Bladnoch 11 Jahre, Originalabfüllung, 55% alc. Ausbau: Sherry Butt No. 175 

Nase: Ganz leichter Rauch der sich aber nicht aufdrängt. Darin finden sich wunderbare Aromen von Marzipan, etwas Kakao und Milchcreme, leichte Fruchtnoten. Unreife Erdbeeren und Orangenschalen. Der Whisky braucht Zeit sich zu öffnen und wirkt auch dann noch zart. Handwärme hilft etwas.

Gaumen: Schöner Antritt mit Malz und Schokolade, etwas Karamell und Brombeeren. Honig und Mandeln finde ich auch. Delikat.

Abgang: Lang und wärmend, mit Honig, etwas Raps und Gewürzen. 

Fazit: Mein erster Bladnoch und was für einer. Äußerst empfehlenswert. 87/100 Punkte (2014)


Hintergrundbild: Alba Import

Bladnoch 11 Jahre, Bourbon Cask, 46,7% alc. Originalabfüllung. Release 2021

Nase: Angenehme Fruchtaromen mit leicht würzigem Einschlag. Feuchte Wiese und Getreide, Zitrusfrüchte, Buttergebäck und Eichenholz, mit etwas Zeit Aprikose und Grapefruit. 

Gaumen: Frühstücksmüsli mit würziger Einlage von Eichenholz. Getrocknete Apfelringe, Haferbrei und leicht grasige Aromen. 

Abgang: Mittellang und wärmend, die Zitrusfrüchte sind zurück. Dazu Gewürznelken und Eichenholz, entfernt Vanille. 

Fazit: Ehrliche Bourbonfässer, sehr rund, sehr harmonisch. Für Freunde von süß/säuerlichen Fruchtaromen eine Empfehlung. Schöne Abfüllung. 83/100 Punkte (2021). Ich danke Alba Import für die Probe.


Bladnoch 14 Jahre, Sherry Cask, 46,7% alc. Release 2021. Originalabfüllung.

Hintergrundbild: Alba Import

Nase: Oh... da haben wir ihn, richtig schöner Sherrymalt. Rosinen, getrocknete Beeren, Orangen, Leder und Holzaromen. Es folgen wunderbar eingebundene Gewürze. Zimt ist darunter, entfernt ein wenig Lakritz. Harmonisch und wenig aufdringlich.

Gaumen: Er zieht seine Linie weiter durch. Einiges an Rosinen, ein Hauch Datteln, viel Leder und angenehm milde Holzaromen. Mehr Zimt als in der Nase, dazu Walnüsse und zarte Schokoladenaromen.

Abgang: Eher lang und anfangs noch sehr süß, zum Ende hin setzen sich noch einmal Zimt und trockenes Holz durch. 

Fazit: In der aktuellen Core Range habe ich meinen Liebling definitiv gefunden. Ein wunderbarer Sherrymalt mit durchgehend klarer Linie, perfekt aufeinander abgestimmt. Richtig harmonisch und trotzdem nicht langweilig. 89/100 Punkte (2021). Ich danke Alba Import für die Probe.



Foto: mcwhisky.com

Bladnoch 1991-2012, 21 Jahre, 54,9% alc.  Abfüller: Blackadder (Riverstown) Ausbau: Bourbonfass (Hogshead) No. 2012-122 

Nase: Tropische Früchte in Müsli, einige sehr trockene Getreidenoten, wirkt sogar leicht staubig. Hafer, Malz, Mandeln und ein kleiner Schwenk in Richtung getrockneter Orangen. Gesüßt ist das Müsli mit Honig. 

Gaumen: Süß und mit Zitrusfrüchten, daneben wieder das Müsli mit Mandeln und getrockneten Apfelstückchen (leicht säuerlich). Abgerundet wird der Gaumen durch eine Note Menthol und etwas Bitterkaramell.

Abgang: Lang und mit Betonung auf Zitrusfrüchten sowie Malz, Menthol und Eiche. Danach kommt eine milde Schärfe auf, welche länger anhält. 

Fazit: Die frische Mentholnote muss man mögen, interessanter und spannender Whisky.  84/100 Punkte (2015) Ich danke McWhisky.com für Foto und Probe!



 
 
 
 
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