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Miltonduff

Miltonduff ist eine Brennerei nahe Elgin in der wunderschönen Speyside. Der Name kommt einerseits von der „Milton Farm“, andererseits von der Familie „Duff“. Einige der Originalabfüllungen wurden bis in die 1980er Jahre auch noch „Milton-Duff“ geschrieben, gerne mit dem örtlichen Zusatz „Glenlivet“. Bereits 1824 wurde die Brennerei erbaut, zeitweise war Miltonduff eine der größten Brennereien Schottlands. Im Jahr 1964 wurde die Brennerei um zwei Lomond-Stills erweitert, um mit den veränderbaren Kupferplatten im Kondenserbereich verschiedene Malt-Stile für die eigenen Blends herzustellen. Dieser Whisky von Miltonduff ist als Mosstowie bekannt und heute bereits eine seltene Rarität. Im Jahr 1981 sind beide Lomond-Stills durch ein weiteres Paar Pot-Stills ersetzt worden, heute wird mit insgesamt sechs Brennblasen bei Miltonduff Whisky gebrannt. Die Brennerei gehört zu Pernod Ricard.

Die hier gezeigten Fotos sind Aufnahmen der großen Modernisierungsphase bei Miltonduff, sie sind 1973 und 1980 entstanden. Auch die früheren Lomond-Stills sind wunderbar dokumentiert. 

Alle drei Aufnahmen: © HES. Reproduced courtesy of J R Hume

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Miltonduff 1998 - 2015, 55,8% alc. Abfüller: Malts of Scotland (Christmas 2015). Ausbau: Sherryfass Nr. 15073

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Ahornsirup, Rohrzucker und Karamell, dazu einiges an Schokolade und roten Gummibärchen. Außerdem finde ich Sultaninen und geschwefelte Aprikosen. Ein paar Mandarinen und Cocktail-Kirschen tauchen noch auf, eine zuckersüße Angelegenheit.

Gaumen: Geschmeidig und süß, cremig, der Alkohol sehr gut eingebunden. Kirschmarmelade, Nougat und Marzipan, Sahnepudding, brauner Kandis und ganz entfernt weihnachtliche Gewürze.

Abgang: Mittellang, weiterhin sehr süß und cremig. Ganz zart kommen hier nun Sandelholz und Walnüsse hinzu.

Fazit: Süßschnäbel werden mit diesem Miltonduff wohl sehr glücklich. 89/100 Punkte (2022)

Mosstowie 1975 - 1994, 40% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail (CC, Old Map Label). Ausbau: Keine Angabe

Nase: Etwas pappiger Apfel in Altpapier, dazu verschiedene Nüsse und ein wenig Birne. Orangenmarmelade mit Rosmarin folgt, entfernt finde ich auch Fencheltee und Thymian.

Gaumen: Bitter und leicht holzig. Marzipan, Walnüsse und Mandeln, Aprikosen sowie Fenchel. Etwas grüner Tee und Soja-Sauce, anschließend sehr viel frisch gesägtes Holz.

Abgang: Eher lang, die Fruchtaromen werden wieder stärker, der Gesamteindruck bleibt jedoch bitter und holzig. Ein gemischter Kräuteraufguss in der Holzsauna.

Fazit: Spaßig zwar, jedoch kein Hochgenuss. 80/100 Punkte (2022).


Miltonduff 2007 - 2018, 10 Jahre, 61,6% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail. Ausbau: Refill Sherry Hogshead Nr. 900816

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Kräftig, aromatisch und einiges an getrockneten Früchten, Holz und Klavierlack. In Orangen gespickte Gewürznelken, alte Holzmöbel, billiges Kunstleder, Zimt und Spekulatius. Außerdem Haselnüsse und Milchschokolade. Eine ganz zarte Note von Eukalyptus schwingt mit.

Gaumen: Sehr intensiv, getrieben vom hohen Alkoholgehalt. Johannisbeermarmelade mit Zimt, eingekochte Brombeeren, Süßkirschen. Zudem Orangenabrieb, Blutorangensaft, Zimt und Walnüsse. Danach folgen Pfefferminztee und Milchkaffee.

Abgang: Lang und trocken, sehr würzig. Ingwer, Zimt und etwas Pfeffer, Johannisbeeren und Pflaumenmus.

Fazit: Ein sehr moderner Sherry-Miltonduff auf Speed, der hat schon wahnsinnig viel Kraft und kann etwas überfordernd sein. 87/100 Punkte (2022)


Miltonduff 1994 - 2016, 21 Jahre, 59,9% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail. Ausbau: Sherryfass Nr. 15220 (Puncheon)

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Datteln, Feigen und getrocknete Aprikosen, dazu eine feine Gewürzkomponente. Ich finde etwas Lebkuchen, Walnüsse und Liebstöckel, aber auch Kakao und Eiskaffee. Der Miltonduff wandelt sich immer wieder zwischen getrockneten Früchten, Studentenfutter und Pralinen.

Gaumen: Schokolade der Variante Traube/Nuss, fertig.
Okay da kommt tatsächlich noch mehr, der Alkohol betäubt kurz die Geschmacksnerven und ich brauche etwas Zeit für weitere Aromen. Nougat, Sojasauce, Kardamom, etwas Milchkaffee und viel Schokolade. Außerdem Soft Cakes (Jaffa cakes).

Abgang: Lang, elegant würzig, gesüßter Kaffee.

Fazit: Etwas Zeit braucht der Miltonduff, dann ist er zwar nicht sonderlich komplex, aber herrlich elegant. 88/100 Punkte (2022).


Archiv

Miltonduff 10 Jahre, 40 alc. Abfüller: Gordon & MacPhail (ca. 2006)

Nase: Sehr mild, etwas blumig. Deutlicher Anflug von Vanille. Leichte Aromen von Zitronengras.

Gaumen: Kraftvoll, trotz der niedrigen Trinkstärke. Mit Pfeffer und Gewürzen, dazu bittere Eichennoten: Kaffee und Schokolade, zudem Zitrusfrüchte. Ziemlich trockene Angelegenheit. 

Abgang: Mittellang und kräftig, etwas seifig und floral, hinten raus saftige Nussaromen. 

Fazit: Die Nase ist leider wenig komplex, Gaumen und Abgang wissen sehr zu gefallen. 77/100 Punkten (2014)


Miltonduff 10 Jahre, 40% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail (Distillery Label, abgefüllt 2010). Ausbau: Keine Angabe

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Salzkaramell und kandierte Mandeln, ein paar gehackte Walnüsse und anschließend einiges an Erde. Zudem finde ich Apfelschalen und Süßkirschen, aber auch Quitten und Litschi, etwas Malzbier und entfernt Rosinen.

Gaumen: Äpfel und Orangen, Haferbrei und Malz. Aromatischer als die alten Originalabfüllungen, recht süß kommt der Miltonduff trotzdem daher. Eine ganz zarte Rauchnote schmecke ich, vielleicht verbranntes Brot und Ruß. Zum Ende kommt Pfefferminztee auf.

Abgang: Kurz und sanft. Getrocknete Äpfel, Gewürznelken, Orangenmarmelade und ein Hauch Eichenholz.

Fazit: Geschmacklich sind in dieser Abfüllung definitiv auch ein paar Sherryfässer enthalten, schönes Ding. Nur ein paar mehr Umdrehungen wären nett. 83/100 Punkte (2022)


Miltonduff (Milton-Duff) 12 Jahre, 43% alc. Originalabfüllung (1980er Jahre). Ausbau: Keine Angabe

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Pflanzlich, grasig und man merkt dem Miltonduff seine lange Zeit in der Flasche deutlich ein. Etwas feuchtes Altpapier und ein zarter Kellergeruch machen sich breit. Danach finde ich Veilchen, Rosen und Kirschblüten, zudem Apfelmus und Vanillesauce, der Whisky wirkt zuckersüß.

Gaumen: Auch hier erst einmal ein wenig Pappe, dahinter kommen richtig süße Fruchtaromen und eine zarte Kräuternote. Apfelwein, Birnenkompott, Drachenfrucht und etwas Kiwi, anschließend weiße Schokolade mit ein paar Blättern Minze. Alles in allem sehr weich und cremig.

Abgang: Mittellang, viel Malz und etwas abgestandener Pfefferminztee, außerdem finde ich Walnüsse und zarten Pfeffer

Fazit: Damals war dieser Miltonduff ein Standardwhisky in italienischen Supermärkten und auch heute versteht man noch seine frühere Beliebtheit. 81/100 Punkte (2022)


Miltonduff 12 Jahre, Pure Single Malt“, 43% alc. Originalabfüllung (1995). Ausbau: keine Angabe

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Blumig und floral, leicht aber aromatisch. Veilchen, Löwenzahn, reifes Getreide. Dazu finde ich Haferbrei mit Apfelmus, auch ein wenig Aprikose und entfernt ein Hauch von reifen Pfirsichen, Karamell und trockene Eiche runden ab.

Gaumen: Süßer als die Nase es erwarten lies, viel süßer. Gezuckerte Äpfel, gezuckerter Haferbrei, etwas Fudge. Dazu kommen der Saft von Mandarinen und Eistee mit Pfefferminzaroma, auch ein leichter Nussgeschmack kommt auf.

Abgang: Kurz, also wirklich sehr kurz bis gar nicht vorhanden. Ein cremiger Malzgeschmack und Apfelschalen bleiben zurück.

Fazit: Heute würde ich so etwas einen klassischen Supermarktwhisky nennen, einfach, harmonisch und süß. Das einzige was man diesem Miltonduff vorwerfen kann, ist seine Langeweile. 78/100 Punkte (2022)  


Mosstowie 17 Jahre, 40% alc. Abfüller: Sestante (Rare Highland Malt). Ausbau: Keine Angabe

Hintergrundbild: The Whisky Exchange

Nase: Uralte Holzmöbel, staubiges Zimmer, es riecht ein wenig wie in einer alten Bibliothek. Dazu kommen grüne Äpfel, Kampfer und Pfefferminzschokolade. Außerdem finde ich leichten Honig, Schwarztee, Tabak und feines Zedernholz. Sehr fein, sehr elegant und leicht zurückhaltend.

Gaumen: Aromatisch und fein cremig, etwas Apfel und eine starke Kräutermischung. Minze, Anis, Kampfer und Löwenzahn. Außerdem ein wenig Mandarine und reife Zuckeraprikose.

Abgang: Kurz, maximal mittellang. Auch hier liegt die Betonung auf frischen Kräutern mit einer recht mentholischen Komponente sowie süßen Früchten.

Fazit: Aromatisch in der Spitzenklasse, jedoch durch die Trinkstärke für mich zu sanft. 87/100 Punkte (2022)


Mosstowie 1979 -2013, 34 Jahre, 51,5% alc. Abfüller: van Wees (The Ultimate). Ausbau: Bourbonfass Nr. 1355 (Barrel)

Nase: Buttrig weich, fruchtig und blumig. Ich finde sanfte Malztöne, etwas Birne und Apfel, ein Hauch Kokos sowie Heu. Außerdem ist da eine relativ deutliche Kräuternote mit Minze und Zitronengras, etwas Melisse und Anis. Danach wird es wieder fruchtiger und leicht würzig, Stachelbeeren, Zitronentarte, Zuckerkuchen und Honig, etwas grüner Tee mit Pfeffer rundet ab.

Gaumen: Auch hier sehr süß und fruchtig zu Beginn, einiges an Apfel und Birne, ein wenig Mandarine und verschiedene Weintrauben, dann säuerlicher mit einem Hang zu verschiedenen Zitrusfrüchten. Der Mosstowie baut sich recht kräftig und intensiv auf, die Eiche kommt ziemlich saftig und leicht bitter daher. Ich schmecke süßes Lakritz, Anisbonbons sowie eine würzige Mischung aus Muskat und Zimt.

Abgang: Eher lang, setzt die bisherigen Eindrücke gut fort, entwickelt zum Ende hin eine leichte Trockenheit. Ein wenig Marzipan, Pfefferminztee mit einer Zitronenscheibe, gesalzene Pistazien und Zimt.

Fazit: Wunderschöner Whisky, wenn auch in der Nase ziemlich verwoben und schwer zu differenzieren, ein richtig schönes Fass. 89/100 Punkte (2022)


Mosstowie 1979 - 2016, 36 Jahre, 46,8% alc. Abfüller: Signatory Vintage. Ausbau: Bourbon Barrel Nr. 25758

Hintergrundbild: Whiskybase

Nase: Etwas verhalten, ein wenig geröstete Eiche und zarte Zitrusfrüchte kommen auf, dazu Walnüsse und Malz, Pfefferminze und Zitronengras. Auch weiße Schokolade, Muskat und Kakaobutter kann ich finden, dahinter etwas Limettensaft. Nach ein paar Minuten wird der Mosstowie deutlich süßer, gezuckerte Butter fällt mir dazu ein.

Gaumen: Saftig, fruchtig und süß. Viel Zitrone und Honig, auch Kandiszucker und Kokosmilch. Dazu kommen viel Minze und Kinderlakritz auf. Die Fruchtaromen lassen sich mit Mandarine, Litschi und Stachelbeere beschreiben. Das Eichenholz bringt eine elegante Trockenheit mit sich.

Abgang: Lang, fruchtig süß und mit viel Menthol. Etwas Orangenlikör, Limette und Eukalyptusbonbons.

Fazit: Das Eichenholz ist sehr dezent, der Whisky ist perfekt abgestimmt und wunderbar harmonisch. 90/100 Punkte (2022)

Miltonduff 2008-2015, 7 Jahre, 60,3% alc. Abfüller: C&S Dram Collection. Ausbau: Hogshead No. 16

Foto: CS Dram

Nase: Robust im ersten Eindruck, mit leicht würzigem Einschlag und Holzrauch, Birnen und angekohlten Gräsern. Dahinter eine starke Süße: Fruchtgummi, Zuckerwatte und Zitronenbonbons. Zudem finden sich Kakaobutter und Vanillecreme. 

Gaumen: Weiße Schokolade, Kakaobutter und ein leichtes Aroma von Marzipan. Zudem Limettenschaalen, Vanille und geröstetes Malz. Auch etwas bitteres Karamell zeigt sich. 

Abgang: Mittellang bis lang, sehr unrund und stark alkoholisch. Dahinter zeigen sich Zitrusfrüchte, Marzipan und diverse Nüsse.

Fazit: Verkostet habe ich ihn in Fassstärke, die Nase hatte es anfangs dabei etwas schwer. Der Abgang wurde noch einmal heftiger, an dieser Stelle zeigte sich die mangelnde Reife, der Alkohol ist für den Genuss in Fassstärke noch nicht genügend eingebunden. Ein paar Tropfen Wasser empfehlen sich definitiv. 81/100 Punkte (2015). 


Miltonduff 2008 - 2019, 11 Jahre, 57,9% alc. Abfüller: The Old Friends. Ausbau: Amarone Weinfass Nr. 700957/2008

Hintergrundbild whiskybase

Nase: Brombeerlikör mit Zimt, dazu einerseits reife Weintrauben und andererseits Rosinen. Es folgen eine leichte Kakaonote und Streichhölzer, etwas verbrannter Kaffee und Marzipan.

Gaumen: Beginnt intensiv süß mit Rosinen, Rumkugeln und Datteln, widmet sich dann anschließend gerösteten Nüssen, Tabak und Schwarzpulver. Dazu kommen Zimt und Muskat. Eine leichte Schwefelkomponente zieht sich durch den Hintergrund.

Abgang: Lang, Schokolade mit Nüssen und Rosinen, danach trockenes Kakaopulver und griechischer Mokka.

Fazit: Schwerer Sherrywhisky der modernen Zeit, viele Aromen in wenigen Jahren Lagerung. 84/100 Punkte (2022)


Miltonduff 2008 - 2020, 11 Jahre, 55% alc. Abfüller: Cadenhead (Small Batch). Ausbau: Sherry- und Bourbonfässer

Hintergrundbild Cadenhead's Baden

Nase: Nussig kommt der Miltonduff daher, Walnüsse, geröstete Haselnüsse und etwas Nussnougat-Creme. Anschließend rieche ich Zitronengras, zerdrückte Limetten und einen Hauch Mandarine. Zudem reife Bananen in Haferbrei und Ahornsirup.

Gaumen: Intensiv fruchtig, die Nüsse geraten zügig in den Hintergrund. Stattdessen kommen Mirabellen, Bananen und Apfelkuchen auf, dazu Zuckeraprikosen und Löwenzahn, sogar etwas frischer Spinat ist dabei.

Abgang: Lang, ergänzt den Gaumen nun mit einer würzigeren Komponente. Malzbier, Erdnüsse, Pfeffer und Ingwer.
Fazit: Ein junger und spannender Miltonduff, aus meiner Sicht quasi ein Geheimtipp. 87/100 Punkte (2022)

Miltonduff 2009 - 2019, 9 Jahre, 46,5% alc. Abfüller: House of McCallum. Ausbau: Nachreifung im Puligny Montrachet Fass Nr. 723

Hintergrundbild Whiskybase Shop

Nase: Der Miltonduff beginnt leicht verschlossen, macht dann aber blumig weiter. Blütennektar, Vanille, und Butterkekse. Dazu ein wenig Bergpfirsich und Anklänge von Weintrauben. Zwischendurch kommt ein Nagellackentferner durch, aber nur dezent und nicht störend.

Gaumen: Butterkekse, gesalzene Nussmischung, Mandeln, Apfelschale und Traubengelee. Das Malz ist recht intensiv, dazu aber auch weitere Getreidearomen und ein wenig Kakao.

Abgang: Eher kurzweilig, trocken und leicht salzig. Auch hier die Nussmischung deutlich, dazu Traubenkerne und etwas Malz.

Fazit: Die Nachreifung schlägt sich wunderbar in der Nase wieder, komplexer als man das bei dem Alter erwarten kann. Gaumen und Abgang erinnern hingegen an ein jüngeres Bourbonfass. 83/100 Punkte (2022)


Miltonduff 2009 - 2019, 9 Jahre, 46% alc. Abfüller: Signatory Vintage. Ausbau: Bourbonfässer 701729/30

Hintergrundbild whic.de

Nase: Malzschrot, Gebäck, Müsli, eine doch sehr körnige und zugleich süße Angelegenheit. Dazu kommen Ananas, leicht säuerliche Äpfel und Birnenkompott, zudem Vanille. Obstkuchen mit Vanillesoße trifft es eigentlich ganz gut. Im Hintergrund finden sich verschiede Küchenkräuter sowie grüne Paprika.

Gaumen: Malzig und süß. Müsli-Riegel mit Honig, Dunkelrot, angebrannter Haferbrei mit Vanillezucker, Ovomaltine. Die Früchte werden noch einmal säuerlicher, zu den Äpfel gesellen sich Stachelbeeren. Im Hintergrund treten Kresse und Petersilie auf.

Abgang: Eher kurz, harte Ananas, etwas Birne, viel Malz und ein wenig Eiche.

Fazit: Einfach, ehrlich und eine gute Grundlage für den Abend. 81/100 Punkte (2022)


Miltonduff 2009-2021, 11 Jahre, 59,7% alc. Abfüller. Alistair Walker Whisky Company (Infrequent Flyers). Ausbau: Nachreifung im PX-Sherry Puncheon 6341

Hintergrundbild: Whiskybase Shop

Nase: Dunkle Schokolade mit Zimt, Nougat und alte trockene Rosinen. Zudem finde ich neben leicht gesalzenen Mandeln auch reife Pflaumen sowie ein blumig/seifiges Aroma, welches ich nicht näher beschreiben kann. Neben dem Zimt kitzelt eine leichte Schwefelnote in der Nase, außerdem muss ich an Rumkuchen denken.

Gaumen: Erst sehr süß und seifig, dann enorm würzig und ordentlich scharf. Zigarrentabak, Zimt und Zedernholz. Dazu sehr viel Eichenholz sowie Pfeffer, Tee, etwas Ingwer und Thymian, außerdem assoziiere ich etwas im Geschmack mit leicht feuchten Streichhölzern.

Abgang: Sehr lang, holzig und würzig. Ingwer und Zimt, Eiche und Tabak, etwas dunkle Schokolade. Der Alkohol sticht hier leider schon stark hervor und ist nicht wirklich gut eingebunden.

Fazit: Wer in tief abgründige Sherrysuppen gucken möchte, hier ist so ein Exemplar. Dem Miltonduff fehlt es noch ein wenig an Reife, manche Aromen wirken aufgesetzt, aber farblich ist er ganz schön anzuschauen. 84/100 Punkte (2022)


Miltonduff 2011-2021, 10 Jahre, 46% alc. Abfüller: van Wees (The Ultimate). Ausbau: Sherryfass Nr. 900341 (Refill Butt)

Nase: Ich rieche Fudge, warmes Karamell, Toffee und etwas Marzipan, dahinter Vanille und Mandelsplitter. Dazu kommt einiges an reifer Banane mit Honig, vermischt sich schön mit den ersten Karamellaromen. Im Hintergrund finde ich Malz, Orangensaft, Pfeffer und ganz sanftes Eichenholz.

Gaumen: Beginnt wie in der Nase, wird dann aber würziger und bleibt dennoch recht cremig. Etwas Banane und Malz, entfernt ein wenig Orangenmarmelade, Kakao. Es folgen Karamell, weißer Pfeffer sowie eine Messerspitze Ingwer.

Abgang: Mittellang und angenehm intensiv, leicht prickelnde Gewürze. Ich finde Ingwer und Muskat, Pfeffer. Auch hier wieder etwas trockenes Kakaopulver.

Fazit: Ein angenehm trinkfertiger Miltonduff, der mit ehrlichen 10 Jahren Reifung daherkommt und zu einem super Preis auf den Markt kam. 84/100 Punkte (2022)


 
 
 
 
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