Connacht
Die Connacht Distillery gehört zu den jüngeren Brennereien Irlands, erst 2016 nahm sie die Produktion auf. Connacht verfügt über drei Brennblasen und stellt zweifach sowie dreifach destillierten Whisky her.
Connacht Straw Boys Poitin, 45% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Keiner
Bemerkung: Bei Poitin handelt es sich um ein meist hochprozentiges Destillat, welches aber sich aber mangels Reifung nicht Whiskey nennen darf. Bei anderen Herstellen wird statt Gerstenmalz auch anderes Getreide oder Kartoffel verwendet.
Nase: Klassischer ungetorfter New Make mit einem Anklang von Grappa. Helle Weintrauben und Sägespäne. Zudem eine leichte Orangensaftsäure. Auch finde ich klar und deutlich Oliven und Bambussprossen aus der Dose.
Gaumen: Süß und cremig, erstaunlich mild. Sanfte Getreidearomen, Malzbier, brauner Zucker, außerdem ein wenig Mandarine.
Abgang: Mittellang bis lang, weiterhin erstaunlich cremig und süß. Zum Ende hin leichte Nussaromen und eine milde Bitterkeit.
Fazit: Es ist immer schön das Ausgangsprodukt zu kennen. Eine Erfahrung, die ich gerne empfehle. Ohne Punkte, da kein Whiskey (2021)
Connacht Spirit 2 Jahre, 47% alc. Ausbau: Bourbon Cask
Bemerkung: Diese Produktprobe ist leider nicht im Handel erhältlich.
Nase: Vanille mit Himbeeren, dazu ein leichtes Aroma von Malz und Karamell, etwas Streuselkuchen mit Vanillepudding, zudem Sommeräpfel. Ganz entfernt leichter Blütenhonig. Insgesamt mild und fruchtig, sehr sanft. Der Alkohol ist schon wunderbar eingebunden.
Gaumen: Die Fruchtaromen werden tiefer, zu den Sommeräpfeln gesellen sich Mandarinen und getrocknete Aprikosen, außerdem Brombeeren, Vanille und schon etwas kräftigeres Karamell. Das Malz hält sich zurück.
Abgang: Mittellang, kräftig und wärmend, trocken und fruchtig. Der Gaumen spiegelt sich noch einmal im Abgang wieder.
Fazit: Erstaunlich gut trinkbar, der Alkohol zeigt sich erst im Abgang etwas unausgewogen, aber ansonsten auch so schon wunderbar genießbar. Keine Punkte, da noch kein Whiskey (2021).
Connacht Single Malt Irish Whiskey, Batch 1, 4 Jahre. 47% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbonfässer, teilweise Nachreifung in Oloroso-Sherryfässern
Nase: Würzig und gleichzeitig süß, Zuckerrübensirup und Sultaninen sowie ein leichtes Aroma von Butterkeksen. Es folgen Sommeräpfel und trockenes Stroh sowie eine Lebkuchenmischung mit Zimt, milden Gewürznelken und einem Hauch Anis. Außerdem Kaffee, Mandeln und ziemlich trockenes Kakaopulver.
Gaumen: Malz und verschiedene Nüsse mit Honig, leicht angebranntes Karamell. Zudem getrocknete Aprikosen und wieder die Sommeräpfel, etwas Pfeffer und Muskat, ein Hauch Ingwer mit leichter Schärfe.
Abgang: Mittellang bis lang, angenehm wärmend. Wird mit der Zeit trockener. Mandelsplitter in Schokolade, ein wenig Honig. Ein leichtes Aroma von Chili hält an.
Fazit: Fruchtig und würzig, seine Jugend kann er noch nicht ganz verstecken. Insgesamt aber schon ein wirklich toll fruchtiger Whiskey mit viel Kraft. Wer einen sehr sanften Iren erwartet, wird hier viellicht ein wenig überrascht. Mir gefällt er wirklich gut. 84/100 Punkte (2021)