Gilors (Brennerei Henrich)
Die Brennerei Henrich (Obsthof am Berg) hat im Jahr 2012 ihren ersten Single Malt Whisky vorgestellt und mittlerweile eine richtige Core Range aufgebaut. Neben Whisky stellt die Brennerei auch Rum, Gin und diverse Brände her.
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Gilors 2011 - 2021, 10 Jahre, 60,1% alc. Originalabfüllung. Ausbau: 3 Jahre im Ex-Islay-Fass und 7 Jahre im Sherryfass (PX)
Nase: Kräftig, der Alkohol braucht viel zeit im Glas, wirkt er anfangs doch etwas stechend. Ich rieche dann Kastanien, Malzkekse und frisch gesägtes Holz, dazu Kunstleder und Kirschen. Im Hintergrund verweilen Lorbeer und Estragon sowie ein paar Nüsse.
Gaumen: Viel fruchtiger als in der Nase, Kirschmarmelade, Sultaninen und ein paar Waldbrombeeren. Dazu eine leicht herbe Kräuternote und eine sich durch den Geschmack durchziehende Holzwürze.
Abgang: Sehr lang und wärmend, weiterhin würzig. Holzspäne, Pfeffer und Zimt, Gewürznelken und Muskat, etwas Liebstöckel und Lorbeer.
Fazit: Das Eichenholz ist schon sehr dominant, eventuell kleine Fässer mit viel Kontakt zum Holz? Auf jeden Fall ein gut gemachter Whisky mit Spielraum für ein paar Tropfen Wasser. 84/100 Punkte (2022)
Gilors Sherry Duett, 2014 - 2021, 7 Jahre, 46,4% alc. Originalabfüllung (2021). Ausbau: Sherryfässer (Oloroso und Pedro Ximenez)
Nase: Fruchtig, blumig und leicht würzig. Buttergebäck mit Johannisbeergelee fällt mir zuerst ein, dazu recht würziger Ahornsirup und ein zarter Hauch von Sultaninen, kurz darauf Marzipan. Ein paar Himbeeren wirken im Hintergrund, zudem ein leichter Duft nach gut gefülltem Humidor.
Gaumen: Süß und würzig, viel Malz und ein paar gebrannte Mandeln. Außerdem Brombeermarmelade und getrocknete Cranberries, Muskat und Gewürznelken.
Abgang: Lang, die Gewürze kommen stärker zum Vorschein, hier haben wir nun auch etwas Zimt, Pfeffer und dunkle Sojasauce.
Fazit: Vor einigen Jahren sind mir die Gilors schon einmal sehr positiv aufgefallen, auch diese Abfüllung gefällt mir. Süffig, angenehm und mit schöner Linie. 83/100 Punkte (2022)
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Gilors Single Malt, 3 Jahre, Originalabfüllung, 43% alc. Ausbau: Ex-Sherryfass (Fino Sherry)
Nase: Er beginnt mit Früchtemüsli, sehr viel Getreide und Malz, etwas Trockenfrüchten und Nüssen. Zudem eine klare süß/säuerliche Frucht, Johannis- und Stachelbeeren. Ganz entfern etwas Tabak und Torf.
Gaumen: Süß und kräftig, dazu wieder Getreide. Gebrannte Mandeln und die Beerenfrüchte der Nase. Wieder ein ganz leichter säuerlicher Ton, zudem erdige Noten.
Abgang: Lang und wieder süß/säuerliche Aromen, Weintrauben und Malz, auch eine leichte Würze ist zu finden.
Fazit: Man spürt zwar noch seine Jugend, das Fass hat aber erste Fino-Aromen abgegeben. Gut genießbar. 81/100 Punkte (2015). Ich danke der Brennerei für die Probe!
Gilors Single Malt, 3 Jahre, Portweinfass, Originalabfüllung, 43% alc.
Nase: Sehr fruchtig, Himbeeren und reife Äpfel, Mandarinen und Ananas. Auch Brombeeren kann ich finden, hinzu kommen Gewürze wie Nelken und Zimt, zudem eine Prise Pfeffer. Dahinter ein wenig Leder. Danach steigt Karamell auf, Malz ist die gesamte Zeit deutlich.
Gaumen: Sehr malzig, deutlich erdiger als die Nase. Nüsse, Wurzelgemüse und Getreide. Würzige Eiche, Nelken, Tabak und etwas Pfeffer.
Abgang: Lang und würzig, prickelnd. Der Alkohol ist schon gut eingebunden.
Fazit: Wieder ein Deutscher der gut zum Portweinfass passt. 85/100 Punkte (verkostet 2015). Danke an die Brennerei.
Gilors Single Malt, 4 Jahre, Islay Cask Finish, Originalabfüllung, 43% alc. Ausbau: 1 Jahr in neuer amerikanischer Weißeiche und anschließend 3 Jahre im Ex-Islay-Fass
Nase: Torfrauch und Malz im Antritt, daneben Eichenholz und eine leichte Würze. Der Rauch erinnert an Schinken und wirkt leicht süß, Honig und Vanille. Entfernt etwas frische Zigarrenasche.
Gaumen: Cremig und im ersten Antritt mild, benötigt Zeit im Mund. Es entwickelt sich Torfrauch, deutlich phenolischer als in der Nase, etwas malzig mit Jod.
Abgang: Lang aber nicht zu kräftig, Asche, Phenol und Jod. Dazu Malzzucker.
Fazit: Leicht rauchig mit schönem Profil - hier haben wir eine richtig gute Fasskombination. Bravo! 87/100 Punkte (2015) Ich danke der Brennerei für die Probe!