Lochindaal, Port Charlotte, Rhins
Lochindaal, Port Charlotte oder auch die Rhins-Distillery.
Lochindaal wurde wohl genau 100 Jahre alt, zumindest soll die Islay-Brennerei in Port Charlotte bereits 1829 von Colin Campbell gegründet worden sein. Zwischen 1852 und 1855 hat die Brennerei unter den Namen „Rhins Distillery & company“ firmiert, daher stammt der Name Rhins oder auch Rhinns-Distillery.
Bis ins Jahr 1855 gab es mehrere Besitzerwechsel und Lochindaal landete bei John B. Sherriff, Miteigentümer von Lochead (Campbeltown) und Bowmore.
Alfred Barnard beschrieb Lochindaal im Jahr 1885, ihr Wasser bezog sie aus dem Loch Octomore sowie dem Loch Garroch. Zu diesem Zeitpunkt verfügt die Brennerei über 8 Washbacks mit je 10.000 Gallonen Inhalt, drei alte Brennblasen sowie mehrere Lagerhäuser mit insgesamt 5.000 Fässern Whisky, welcher als „pure Islay Malt“ beschrieben wird. Der Whisky wird über den Bruichladdich Pier auf Schiffe verladen. Als jährliches Output werden 127.068 Gallonen (bulk gallons) genannt.
Folgende Fotografien sind zwischen 1895 und 1900 entstanden:
Die nächste ausführlichere Beschreibung stammt vom 14. Juni 1923, drei Jahre nachdem die Benmore-Brennerei aus Campbeltown den Betrieb von Lochindaal übernahm. In „The Distilleries of Great Britain and Ireland“ wird vom Mälzen berichtet, das Getreide kommt an diesem Tag aus Irland, ansonsten aus Schottland, Australien oder Kalifornien, je nach Saison. Auch 1923 war das Whiskygeschäft schon international aufgestellt.
Technisch hat es in den 38 Jahren seit dem Besuch Barnards einige Modernisierungen gegeben, er schrieb ja auch von drei „old stills“, 1923 gab es nun zwei Brennblasen, die Wash-Still mit einer Kapazität von 5.400 Gallonen sowie eine Spirit-Still. Die durchschnittliche wöchentliche Produktionsmenge wurde mit 4.000 Gallonen (proof gallons) angegeben, zudem wurden die Lagerhäuser in den Vorjahren deutlich ausgebaut. Lochindaal produziert zu diesem Zeitpunkt ausschließlich fürs blending.
Im Jahr 1929 übernahm DCL (Distillers Company Ltd.) dann Benmore und damit auch Lochindaal, das Schmuckstück wurde im selben Jahr geschlossen, genau 100 Jahre nach Gründung. Aus DCL wurde Diageo und 2007 gingen die Gebäudereste dann an Bruichladdich.
Hier haben wir noch einmal drei Aufnahmen aus den Jahren 1922 und 1923, sie liegen in der British Library und wurden zuletzt im Reprint "The Distilleries of Great Britain and Ireland" von James Eadie veröffentlicht.






