St. Kilian
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St. Kilian Classic Mild & Fruity, 46% alc. Originalabfüllung (2022). Ausbau: 70% Bourbon- und 30% Sherryfässer
Nase: Cremig, fruchtig und leicht süß, Obstaromen dominieren die Nase. Darunter finde ich Pfirsich und Banane, Äpfel und Aprikosen. Im Hintergrund halten sich Fudge wie Haferbrei mit Vanillearoma.
Gaumen: Weiterhin fruchtig, nun aber etwas herber und leicht bitter. Aprikosen, Birnen und Stachelbeeren, dazu kommen Karamell und Apfelkerne. Zudem schmecke ich etwas Löwenzahn.
Abgang: Kurz, quasi nicht vorhanden. Zwar erinnert ein leicht prickelndes Gefühl an der Zunge an den Whisky, aber aromatisch kommt hier leider gar nichts mehr.
Fazit: Nase und Gaumen waren gefällig und hatten auch ihren Charme, aber was war denn das bitte für ein Abgang? 78/100 Punkte (2023)
St. Kilian Classic Rich & Smoky, 46% alc. Originalabfüllung (2022). Ausbau: 70% Bourbon- und 30% Sherryfässer
Nase: Der Rauch ist zwar nicht wirklich leicht, dafür aber stark fruchtig und der Alkohol gut eingebunden. Dosenobst, Birnenkompott, Vanillecreme. Der Torfrauch bringt erst einmal einiges an Asche und etwas Jod mit, anschließend rieche ich glühende Holzkohle.
Gaumen: Ziemlich cremig und süß, anschließend ausgewogen zwischen Rauch und Fruchtaromen. Laut Brennerei wurde Malz mit 54ppm Torfrauch verwendet, auf dem Gaumen kommt aber viel mehr die für St.Kilian typisch cremige Feuchtigkeit durch. Entfernt finde ich noch Malz und eine ganz leichte Prise bunten Pfeffer.
Abgang: Kurz bis mittellang, Torfrauch, Karamell, Aprikosen und Birnenkompott. Zum Ende hin Pfeffer und etwas angebranntes Fleisch.
Fazit: Eine schöne neue Standardabfüllung, wobei der Name „Rich & Smoky“ etwas trügt, ich würde ihn eher „Mild & Smoky“ nennen. Mit dieser Abfüllung kann man Skeptiker auf jeden Fall sehr gut an rauchigere Abfüllungen annähern. 82/100 Punkte (2023)
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St. Kilian Bud Spencer Whisky, mild, 46% alc. Originalabfüllung 2021. Ausbau: italienische Amarone Rotweinfässer und amerikanische Bourbonfässer.
Bemerkung: Die aktuelle Abfüllung ist ein Blend aus St. Kilian und irischem Whiskey (GND). Die irischen Bestandteile werden nach Deutschland geliefert und hier vermählt.
Nase: Obstkorb, viel Banane, etwas Apfel und Pfirsich, leicht säuerliche Kirschen, angenehme Süße. Einiges an Honig, gebrannte Mandeln und Malz. Nicht sehr komplex, aber harmonisch und mild.
Gaumen: Viel Birne, etwas Vanillepudding und Karamell, wieder sehr klare Malzarome und ein wenig Eichenholz. Bananenbrei mit Honig, Pomeranze und bittere Kakaoaromen.
Abgang: Kurz, weich und cremig, weniger Frucht und dafür mehr Vanille, auch die Eiche wird ein wenig stärker.
Fazit: Fruchtig, mild und fast schon süffig. Nicht sehr komplex, aber für einen unkomplizierten Abend mit Freunden wahrscheinlich genau das richtige. 80/100 Punkte (2021). Ich danke der Brennerei für die Probe.
St. Kilian Bud Spencer Whisky, rauchig, 49% alc. Originalabfüllung. Ausbau: italienische Amarone Rotweinfässer und amerikanische Bourbonfässer.
Nase: Der Rauch dominiert die Nase. Verbranntes Laub, Braunkohle und Lösungsmittel, der Geruch von Werkstatt und Altöl. Dahinter kommen zarte Fruchtaromen auf. Etwas Banane und unreife Birne, leicht verbranntes Karamell.
Gaumen: Etwas öliger Charakter, der Torfrauch behält die in der Nase beschriebenen Aromen, das Karamell wird stärker, dazu kommen Fudge und Birnenkompott, ergänzt durch Pfeffer und Ingwer.
Abgang: Eher kurz bis mittellang, Asche und Torfrauch, leicht säuerliche Süße.
Fazit: Jung und rauchig, insbesondere die Nase ist herrlich. In der Regel vergleiche ich Whisky aus Deutschland ja nicht mit schottischen Single Malts, aber der hier kann wunderbar mit den Torfbomben der Isle of Islay mithalten. Richtig gut gemacht, sollte man probiert haben. 85/100 Punkte (2021). Ich danke der Brennerei für die Probe.
Terence Hill The Hero mild, 3 Jahre, by St. Kilian Distillers, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbon- und Rumfässer
Bemerkung: Hierbei handelt es sich um einen internationalen Blend, der Großteil ist irischer Whiskey der Great Northern Distillery
Nase: Tropische Früchte fallen mir zuerst ein. Mango, Dosenananas und Papaya, zudem etwas Birne. Zudem der Hauch einer Mischung aus mildem Karamell und leichtem Honig.
Gaumen: Süß, fruchtig - aber nicht so mild wie behauptet. Seine Jugend drückt sich metallisch und prickelnd aus, andere würden das vielleicht als Würze beschreiben - ist und bleibt aber junger Alkohol. Ansonsten kommt er genauso fruchtig wie in der Nase daher, auch ein wenig Malz und Karamell mischen sich unter.
Abgang: Kurz und cremig. Knackiges Sommerobst, welches schnell verblasst.
Fazit: Sehr einfach, sehr süffig, sehr jugendlich. Die Zielgruppe dieses Whisk(e)ys wird wohl nicht in der Whiskyszene liegen. 75/100 Punkte (2022)
Terence Hill The Hero rauchig, 3 Jahre, by St. Kilian Distillers, 49% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Rum und Bourbonfässer
Bemerkung: Hierbei handelt es sich um einen internationalen Blend, der Großteil ist irischer Whiskey der Great Northern Distillery
Nase: Der Rauch ist gleich da und wirkt relativ kräftig mit einem leicht medizinischem Charakter. Dazu mischen sich Kaminasche und verschiedenste Fruchtaromen, etwas gebackener Apfel und unreife Mango, Mandarinen. Dahinter leicht verbranntes Karamell, Walnüsse und dunkles Brot.
Gaumen: Eine Mischung aus Torfrauch und bitterem Karamell breitet sich um Mundraum aus, die Fruchtaromen der Nase rücken in den Hintergrund, dafür kommen etwas Pfeffer und Ingwer auf.
Abgang: Lang und rauchig, leicht süß. Etwas gezuckerter Milchkaffee, Pfeffer und Gewürznelken.
Fazit: Harmonisch, rauchig und süffig. Die rauchige Variante gefällt mir deutlich besser als die milde Version, der Torfrauch bringt eine zusätzliche Komponente und macht den Whisky spannender, trotzdem bleibt er sehr leicht zu genießen. 81/100 Punkte (2022)
St. Kilian Signature Edition Eight (peated, rauchig), 3 Jahre. 53,8% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Rye-Fässer 43%, Bourbonfässer 27 Fässer, Rioja-Fässer 19%, Pfälzer Eiche 9%, 2% Akazie.
Nase: Kalter medizinischer Rauch, etwas Jod und Stockfisch, Asche und Ruß. Sobald der Rauch sich etwas gelegt hat, kommen deutlich fruchtigere Aromen zum Vorschein. Ahornsirup und Malz, Johannisbeeren, ein wenig Erdbeermarmelade. Außerdem Karamell und im Hintergrund ganz verhalten Vanille.
Gaumen: Der Rauch dominiert, gibt sich aber ganz anders als in der Nase, viel fleischiger. Bacon, Grillfleisch, süße Marinade. Außerdem einiges an Honig und milde Karamellaromen, eine zarte Spur bunter Pfeffer. Dazu hintergründig entfernt Zitrusfrüchte.
Abgang: Lang und wärmend, weiterhin mit der Betonung auf Rauch, dazu etwas Ingwer und Zimt.
Fazit: Blind hätte ich jetzt gesagt, hier würde es sich um einen herrlichen Islay-Whisky handeln. Nein, der hier kommt wirklich aus Deutschland. Nur das rauchige Gerstenmalz wird direkt aus Schottland importiert, was definitiv kein Fehler ist. 87/100 Punkte (2021). Ich danke der Brennerei für die Probe.
St. Kilian Signature Edition Nine, 3 Jahre. 55,3% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbonfässer (62%), Sauternes-Fässer (27%), Pfälzer Eiche (6%)
Nase: Mild fruchtig, anregend. Pfirsich, Aprikose und ein wenig Mango. Mit etwas Zeit an der Luft öffnet sich der Whisky besser. Dazu kommen Buttergebäck und Streuselkuchen mit Vanillepudding, auch ein wenig Malz und Fudge.
Gaumen: Cremiges Mundgefühl, der Alkohol ist sehr gut eingebunden. Auch hier dominieren weiterhin die Fruchtaromen. Einiges an Pfirsich, etwas Orange und frische Aprikosen. Dazu Malz, Fudge und etwas Karamell. Im Hintergrund eine ganz milde Spur Eiche und Pfeffer.
Abgang: Mittellang, erst cremig und dann prickelnd. Macht weiter wie bisher, eine leichte Zimtschärfe kommt dazu.
Fazit: Fruchtig, cremig und insgesamt ein sehr harmonischer St. Kilian, der sich nicht verstecken muss. 84/100 Punkte (2021). Ich danke der Brennerei für die Probe.
St. Kilian Grave Digger - Tunes of War, 3 Jahre, 47% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Rotweinfässer (225-Liter). Das Gerstenmalz wurde mit 54ppm getorft.
Nase: Klar rauchig, viel Torf. Räucherofen, Kamin, Asche, verbranntes Brot. Daneben finde ich Fruchtaromen, eine leichte Mischung aus reifen Aprikosen, Honigmelone und Pfirsich. Mit etwas Zeit im Glas entwickelt sich ein Geruch nach Heizöl, Werkstatt und Traubenmost.
Gaumen: Leichter Antritt, cremig und anfangs sehr mild. Der Rauch breitet sich nach und nach im Mundraum aus. Trüber Apfelsaft trifft auf Roggenbrot, Malz und Asche, außerdem grüner Pfeffer.
Abgang: Mittellang und wärmend, neben dem Rauch auch wieder eine leicht fruchtige Süße, allerdings leicht chemisch wirkend. Süßstoff, Speck, BBQ-Sauce und Pfeffer.
Fazit: Rauch steht St. Kilian, hier haben wir einen jungen und sehr gut genießbaren Vertreter, der aber gerne auf dem Gaumen etwas komplexer hätte sein dürfen. 84/100 Punkte (2021)