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Deutschland als Whiskyregion

Seit einigen Jahren entstehen immer neue Whiskybrennereien in Deutschland. Viele dieser Produktionsstätten brennen auch viele andere Spirituosen, es gibt mittlerweile auch Brennereien die sich ausschließlich auf Whisky konzentrieren. Immer mal wieder widme ich mich diesen Brennereien und stelle sie vor. Zur Punktebewertung muss ich jedoch anmerken, dass ein Vergleich zwischen deutschem und schottischem Whisky eher schwierig ist. Einerseits werden in Deutschland häufig gänzlich andere Anlagen verwendet, auch finden hier oft Roggen oder Dinkel in den Whiskys und nicht ausschließlich Gerstenmalz. Somit ist Bewertung innerhalb der Kategorie zu verstehen. Ab 75 Punkten halte ich einen Whisky für genießbar, ab 85 Punkten gehört er zu den guten bis sehr guten Abfüllungen. 

Folgende Brennereien befinden sich bereits im Archiv



Deutscher Whisky ohne Angabe der Brennerei

The Four Gates Distillery, Stargarder Gate, 10 Jahre, 44,9% alc. Abfüller: The Quaich (Neubrandenburg). Ausbau: Malaga Cask

Nase: Tief fruchtig und im Hintergrund eine leichte Holzwürze. Rosinen, getrocknete Aprikosen, Pflaumenmus mit Zimt, ein wenig gesüßter Rum. Dazu finde ich leichte Karamellaromen sowie Shortbread mit getrockneten Früchten. Sehr harmonisch.

Gaumen: Sehr süß. Zuckeraprikosen, Aprikosenmarmelade, gekochte Erdbeeren. Auch hier wieder Rum-Rosinen, zudem finde ich braunen Zucket. Die Eiche wird stärker, nimmt an Fahrt auf. Wieder bringt sie Zimt, aber auch Pfeffer und Piment, ganz leicht Tabak. Die Süße steht aber klar im Fokus.

Abgang: Lang, süß und würzig, leicht nussig. Zum Zimt kommen etwas Muskat und Gewürznelken, eine Spur scharfer Ingwer rundet ab.

Fazit: Das ist ein Whisky für Süßschnäbel und könnte fast schon ein Rum sein. Er erinnert mich aromatisch direkt an die eine oder andere Abfüllung aus dem Harz. Sehr empfehlenswert. 85/100 Punkte (2022)




 
 
 
 
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