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Kilchoman 

Kilchoman 10th Anniversary Release, 2015 abgefüllt, 58,2% alc. Originalabfüllungen. Ausbau: Bourbon- und Sherryfässer

Hintergrundbild Whiskybase Shop

Nase: Gar nicht so kräftig wie ich es erwartet habe. Zuerst rieche ich etwas Verbandszeug und Jod, dahinter kalte Asche und Holzbackofen. Es folgen frisch gebackenes Krustenbrot, etwas Kümmel, Vanillepudding und ganz entfernt rieche ich das Meer.

Gaumen: Ziemlich pfefferig und scharf. Bunter Pfeffer, frisch geschälter Ingwer, dazu einiges an Rauch und der Anklang von milden Zitrusfrüchten, verbranntes Karamell und irgendwie auch gegrillter Spargel.

Abgang: Mittellang und leider klar alkoholisch, hier kommt das Verbandszeug wieder, Desinfektionsmittel und Pfeffer.

Fazit: Für Kilchoman-Verhältnisse eine recht einfache Abfüllung, wenn auch keine schlechte. Allerdings wirkt der Alkohol nicht sonderlich gut eingebunden. 82/100 Punkte (2022)


Kilchoman Loch Gorm, 2010-2015, 3rd Edition, 46% alc. Ausbau: Sherryfässer

Hintergrundbild Alba Import

Nase: Schwerer Torfrauch. Altes Öl, Werkstatt, Salpeter, brennende Paletten, wird dann aber recht schnell milder im Verlauf. Eher Zigarrenrauch und Tabak, etwas Meersalz, zudem kommen Fruchtaromen auf. Orangen, Mandarinen, Zitronenabrieb, Sultaninen und etwas Milchschokolade.

Gaumen: Recht cremig aber aromatisch startet der Kilchoman genauso intensiv wie in der Nase. Asche und Ruß neben angebranntem Fisch. Auch hier wieder Blutorangen und Mandarinen, etwas Eichenholz und Pfeffer. Leicht bittere Orangenmarmelade, Estragon und Kümmel, gebratener Speck.

Abgang: Lang und mit viel Holzasche, hier wirkt der Whisky nun etwas sanfter. Nur eine Pfeffernote versucht zusammen mit Ingwer etwas aus dem Profil zu brechen.

Fazit: Jung und richtig stark. Ein wunderbarer Islay-Malt, komplex und etwas dreckig. Bärenstark. 88/100 Punkte (2022).


Kilchoman Machir Bay, 46% alc. Originalabfüllung (2021). Ausbau: Bourbon- und Sherryfässer. Malz mit 50ppm getorft.

Nase: Viel Torfrauch, süßlich und mit viel Vanille sowie Zitrusfrüchten. Es folgen Fudge und Karamell, danach weicht die Süße und der Rauch kommt zurück, diesmal deutlich medizinischer, aber auch etwas frische Kaminasche ist dabei.

Gaumen: Starker Antritt, Süße gepaart mit viel Rauch, die Zitrusfrüchte nur noch im Hintergrund. Dafür Malz, Honig und Asche, etwas Karamell und minimal Ahornsirup. Marzipan in Torfrauch.

Abgang: Lang, rauchig und weiterhin süß. Blutorangen, Grapefruit, verbranntes Karamell und Asche.

Fazit: Jung und ungestüm, ein schöner Islay-Malt mit einer wunderbaren Mischung aus Süße und Rauch. Gut gemacht. 84/100 Punkte (2021)


Kilchoman Machir Bay, European Tour 2014, 59,2% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbonfässer sowie Oloroso-Sherryfässer

Hintergrundbild Alba Import

Nase: Jod, Torf und Reifenabrieb, eine angenehme Portion Gummi und Plastik im ersten Eindruck. Dazu ein künstliches Zitronenaroma, ein wenig wie ein billiger Lufterfrischer fürs Auto. Die Zitrusfrüchte werden schnell stärker, Limette gesellt sich dazu, außerdem zarte Küchenkräuter und ein Hauch Ingwer. Die chemisch/künstlichen Aromen finde ich nun gar nicht mehr wieder, vielleicht braucht der Kilchoman einfach nur ein wenig Luft.

Gaumen: Sehr süß und kräftig rauchig. Erst einmal viel Aprikose, Mirabelle und ganz leicht Mango, dazu dann wieder etwas Zitronensaft und kräftige Schokolade. Hier finde ich nun auch das erste Mal einen maritimen Anklang, etwas Meersalz und leicht mineralische Aromen. Zudem erkalteter Pfefferminztee.

Abgang: Lang, sehr lang und wärmend. Die Süße bleibt und dazu entwickelt er neben dem Torfrauch auch eine schöne Gewürzkomponente. Ingwer, Steak-Pfeffer, Muskat und Zimt.

Fazit: Auch hier wieder ein herrlicher Kilchoman, diesmal aber relativ sauber und fein mit dem Fokus auf Zitrusfrüchte und eine angenehme Süße. Der Torfrauch ist schon kräftig, dominiert diesen Whisky aber nicht. 86/100 Punkte (2022)


Kilchoman Sanaig 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbon- und Sherryfässer

Nase: Der Torfrauch erinnert an glühende Nadelhölzer, jedoch ohne aufdringlich zu wirken. Dahinter kommen wirklich angenehme Fruchtaromen auf, darunter Birnen und Pfirsiche. Frisch aufgeschnittene Vanille und Himbeermarmelade ergänzen.

Gaumen: Torfrauch und Zitronenspalten, Grapefruit und Karamell, etwas Räucheraal.

Abgang: Mittellang, angenehme Süße, ein Hauch von Gewürzen und Torfrauch.

Fazit: Ausgewogen - die Sherryfässer haben einiges an Fruchtaromen gebracht - erstaunlich für 4 bis 5-jährige Whiskys. 87/100 Punkte (2016) Ich danke dem Importeur für Probe und Foto!

 
 
 
 
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