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Old Pulteney

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Old Pulteney Pineau des Charentes, 46% alc. Originalabfüllung (2022, Coastal Series). Ausbau: Bourbonfässer, Nachreifung in Pineau des Charentes Weinfässern

Nase: Saftige Orangenspalten in verdünntem Honig, dazu Aprikosenmarmelade und Pfirsichlikör. Diese cremige Süße verweilt ziemlich lange im Glas, der Pulteney braucht viel Zeit um sich weiter zu öffnen. Es findet sich dann etwas Baumharz und eine leichte Holzwürze, auch eine zarte Kräuternote kann ich riechen.

Gaumen: Der Honig wirkt kräftiger, Erdnüsse kommen dazu, dann gebrannte Mandeln und die Fruchtaromen der Nase. Die Gewürze erscheinen viel kräftiger, einiges an Muskat und Pfeffer, auch eine Spur Zimt ist dabei. Das Eichenholz wirkt intensiv und steuert bittere Tannen dazu.

Abgang: Mittellang, cremige Süße trifft auf bitteres Karamell, Milchkaffee und kräftige Gewürze.

Fazit: Ein leckerer Whisky, gewiss, cremig süß ohnehin. Aber der „Maritime Malt“ ist nicht mehr erkennbar, zu stark hat sich die Nachreifung auf den Whisky gelegt. Handwerklich gut gemachter daily dram. 83/100 Punkte (2022).


Archiv Originalabfüllungen

Old Pulteney WK209 Good Hope, 46% alc. 2010 abgefüllt. Originalabfüllung. Ausbau: Sherryfässer

Nase: Jung, frisch und fruchtig. Mit etwas Zeit gewinnt er an Tiefe. Apfelkompott, flambierte Birnen, Karotten und ein Hauch von Erdnüssen. Wurzelgemüse, Kastanien und ein Duft von frisch gepflügten Weintrauben. 

Gaumen: Leicht alkoholisch, Paprika, wieder das Wurzelgemüse, Äpfel und ein Hauch Minze, zum Ende hin Milchschokolade.

Abgang: Mittellang und sehr trocken, wieder etwas Minze, Cappuccino und gesalzene Schokolade. 

Fazit: Leider ist der Gaumen sehr alkoholisch, die Jugend kann sich nicht verstecken. Die Nase hingegen ist interessant und der Abgang sogar richtig toll. 81/100 Punkte (2015)


Old Pulteney WK 217 Spectrum, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Sherry- und Bourbonfässer

Nase: Überraschend komplex, salziges Karamell, Toffee und viel Malz. Dahinter etwas Papaya und Mango, Apfel und Pfirsich. Zudem Honigmelone sowie eine spur Milchreis mit Zimt. 

Gaumen: Süß und leicht bitter, Grapefruit, Zitronenkuchen, Vanille und Toffee, Bitterkaramell und ein Hauch von Eichenholz. Zudem eine Spur Kakaobutter. 

Abgang: Mittellang bis lang, sehr fruchtig und trocken, mit Brombeeren und Zitrusfrüchten, Gewürznelken, Pfeffer und etwas Zimt in Zartbitterschokolade. 

Fazit: Eine schöne Komposition, so darf No-Age-Statement gerne sein!  84/100 Punkte (2015)


Old Pulteney WK499 Isabella Fortuna, second Edition, Originalabfüllung, 46% alc. 

Nase: Frisch und mit einem schön fruchtigen Antritt. Sofort fällt die Vanille auf, dazu gesellt sich Kokosnuss. Danach folgt ein Brei aus Äpfeln, Birnen und Zitrusfrüchte. Nach malzigen Einschlägen kommen die für Pulteney typischen Salznoten. 

Gaumen: Kräftig, deutlich schwerer als die Nase ankündigt. Erst kommen die Fruchtnote, insbesondere cremiges Kokosmark. Dahinter leicht stechende Zitrone und Meersalz. Angenehmes Wechselspiel, wenn auch ungewöhnlich. 

Abgang: Trocken und bitter mit salzig maritimen Noten, intensiv und mittelang. 

Fazit: Schöner dram, die Nase passt leider nicht ganz zum Rest. Die milden Aromen der Nase kommen mit einer Wucht auf den Gaumen... Da ich die salzige Meeresbrise mag, findet der Malt einen dennoch einen dauerhaften Platz in meiner Hausbar.  81/100 Punkten (2014)


Old Pulteney 12 Jahre, Originalabfüllung, 40%alc.  Ausbau: Bourbon- und Sherryfässer

Nase: Frisch und furchig, aber eher grüne Früchte mit einem Einschlag Limetten. Dahinter malzig und trocken, etwas salzige Seeluft. Der malt wirkt sehr sauber und robust. 

Gaumen: Nicht süß, dennoch fruchtig. Würziger Pflaumenmus, schöne Trockenheit, welche wieder Assoziationen zum Meersalz und zur Küste zulässt. 

Abgang: eher kurz, aber nicht langweilig. Es kommt noch einmal die salzige Brise durch, frisch und sauber. 

Fazit: Ich habe ihn immer gerne im Glas, diese Kombination von Frucht und Salzigkeit ist mein Ding. In der Nase komplexer als der Gaumen. Besonders für Einsteiger geeignet.  81/100 Punkten (2012)


Old Pulteney 15 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung (2021). Ausbau: Bourbon- und Sherryfässer

Nase: Bananenbrei mit Minze und Roggenbrot, so der erste Eindruck. Dazu Kokos, Äpfel und frisch gepflückte Brombeeren, Aprikosen sowie etwas Honig und Karamell. Süß und angenehm frisch. Nach etwas Zeit kommen Milchschokolade und Lebkuchengewürze auf, auch ein wenig Salzwasser ist nun zu erkennen.

Gaumen: Orangenmarmelade und maritime Meersalzarmen, Eichenholz und leichtes Lakritz. Die Orangennoten nehmen noch einmal kräftig Fahrt auf, dann kommen Datteln, Schokolade und Schwarztee dazu.

Abgang: Mittellang bis lang, kandierte Orangen neben Gewürznelken und Milchschokolade, etwas Leder, Zimt und Eiche.

Fazit: Der Pulteney scheint ungefärbt zu sein und auch farblich unterscheiden sich die verschiedenen Batches stark, dieses hier wird von Sherryfässern dominiert, was dem Whisky aber auch wirklich liegt. Der maritime Charakter scheint immer mal wieder durch, insgesamt ein richtig starker Whisky. 88/100 Punkte (2022)


Old Pulteney 2006 - 2021, 50,8% alc. Abfüller: Originalabfüllung für Glen Fahrn. Ausbau: Bourbonfass Nr. 1818 (Barrel, erstbefüllt)

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Hoch gewachsenes Gras an einer Steilküste zur Nordsee hin, dazu recht viel Birne und ein Hauch Mandarinen. Es folgen saftige Aprikosen, etwas Karamell und frische Austern mit einem Spritzer Zitronensaft.

Gaumen: Crema Catalana, Milchkaffee, Karamell sowie Mandarinen und Äpfel. Dahinter kommen zarte Anklänge von Vanille und Zimt, auch ein wenig Pfeffer fügt sich in das Geschmacksprofil ein.

Abgang: Mittellang bis lang, Apfelkuchen mit Zimt, Gewürznelken und einer zarten Prise Pfeffer.

Fazit: Ein harmonischer Old Pulteney, im direkten Vergleich zum Glen Fahrn Fass Nr. 738 ist dieser hier cremiger und hat weniger scharfe Gewürze. Wirklich empfehlenswert. 87/100 Punkte (2022)


Old Pulteney 2006 - 2022, 53% alc. Abfüller: Originalabfüllung für Glen Fahrn. Ausbau: Bourbonfass Nr. 736 (Barrel)

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Leicht maritim und fruchtig, wirkt sehr sanft. Ich rieche Apfelkuchen neben leichter Vanille, helle Johannisbeeren und ein Hauch von Stachelbeergelee, dazu frisch aufgeschnittenes Weißbrot mit gesalzener Butter. Kurz muss ich an Honigmelone und Ananas denken.

Gaumen: Auch hier buttrig und süß. Vanille und Karamell treffen auf Stachelbeere und Ananas, dazu ein wenig Aprikose und Milchkaffee, bevor der Old Pulteney anschließend pfeffriger wird. Dazu gesellen sich zum Ende hin geriebene Walnüsse und zarte Ingweraromen.

Abgang: Mittellang bis lang, ähnelt stark dem Gaumen. Birnendrops und und Ananas, anschließend deutlich mehr Würze. Ingwer, Meersalz und Pfeffer schließen mit einer leicht scharfen Komponente die Verkostung ab.

Fazit: Old Pulteney im Single Cask und in Fassstärke, zwei tolle Grundvoraussetzungen. Wir haben hier einen typischen Pulteney in der Nase, der auf Gaumen und im Abgang mit einer leichten Schärfe ergänzt. 86/100 Punkte (2022)


Old Pulteney 2006 - 2022, 15 Jahre, 61,8% alc. Originalabfüllung (Distillery Hand Bottling / Distillery Exclusive). Ausbau: Bourbonfass Nr. 712

Nase: Der Alkohol ist erst einmal präsent, klar, immerhin haben wir hier über 60% im Glas. Dahinter kommen dann saftige Aprikosen und Honigmelone zum Vorschein, die Melone wird mit Zeit an der Luft immer stärker. Dazu mischen sich Bananenmilch und Pfirsich, der Whisky wird auf einmal zuckersüß. Im Hintergrund verweilen Vanillekekse und Fudge, aber auch nur ganz sanft. Begleitet werden die Fruchtaromen von einem zarten Hauch Meersalz.

Gaumen: Tropische Früchte treffen auf Gewürze und Menthol - so die kurze Zusammenfassung. Aber nun ausführlicher. Melone, Mango und Pfirsich, etwas überreife Aprikose, danach einiges an buntem Pfeffer. Auch die Banane ist zurück, wirkt aber weniger reif und süß. Ewas Vanille, Gewürznelke und Anis ergänzen die Komposition.

Abgang: Sehr lang und wärmend, bittere Orangenmarmelade und Pfeffer.

Fazit: Von den Ausgangsdaten ein doch ein recht einfaches Bourbonfass, aber was für eines. Der Alkohol hält in der Nase erst einmal sehr lange an, aber sobald er sich gelegt hat, offenbart der Pulteney seine guten Seiten. Ein herrlicher Single Malt. 89/100 Punkte (2022)



Archiv - Unabhängige Abfüller

Old Pulteney 1980 - 2011, ca. 31 Jahre, 43% alc.  Abfüller: Gordon & MacPhail. Ausbau: Ex-Bourbonfässer

Nase: Komplex mit einer leichten Frische, etwas ledrig mit Aromen von Gerstenmalz, zuckersüß. Dahinter leichte Röstaromen und Vanillepudding. Auch Honignoten finden sich, etwas Heide. 

Gaumen: Süßlich und malzig, danach ein leichter Einschlag Eichenholz, cremiger Charakter. Alles in allem sehr angenehm.

Abgang: Eher kurz, mit Gewürzen und Eichenholz 

Fazit: Ein schöner Pulteney mit gehobenem Alter. Empfehlenswert 83/100 Punkten (2014)


Old Pulteney 1998 - 2012, 14 Jahre, 46% alc. Abfüller: Spirit of Scotland (Gordon & MacPhail - für den niederländischen Markt). Ausbau: Bourbon Cask (es gibt verschiedene Single Casks mit den Abfülldaten)

Nase: Leicht, eine Tüte voller Süßigkeiten. Dazwischen Fruchtgummis und Salmiakbonbons. Etwas wie gemischte Jelly Bellys. Dazu gesellen sich helle Früchte und Kokos und im Hintergrund Salzlake, allerdings ohne die bei Pulteney aufkommende Trockenheit. Die Nase wirkt insgesamt sehr saftig.

Gaumen: Helle Früchte und wiederum die Kokosnuss, dazu sehr viel Meersalz, wirkt schön trocken mit einem guten Anklang von Eiche. 

Abgang: Eher kurz bis mittellang, der Whisky verabschiedet sich im Mundraum sehr schnell, verbleibt aber noch ein paar Sekunden im Rachen. Trocken und wieder salzig. 

Fazit: Schwierig hier ein Fazit zu ziehen, alle Rubriken der Verkostung wissen für sich zu überzeugen. Der Abgang könnte länger sein, leider passt die Nase nicht ganz zum Rest. 77/100 Punkten (2014). Dank an Whiskycuse.


Old Pulteney 2001 - 2019, 17 Jahre, 52.29 „The wicker dram“, 58,2% alc. Abfüller: SMWS. Ausbau: Bourbon Barrel

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Limettensaft und saftige Birnen treffen auf verschiedene Kräuter, darunter Minze, Kampfer und Wachholder. Außerdem finde ich gesalzene Butter auf warmen Crêpe. Im Hintergrund hält sich ein wenig rußiger Schornstein, aber wirklich minimal und kaum bemerkbar. Dann werden die Fruchtaromen wieder stärker, diesmal in Form von Guave und Melone.

Gaumen: Voluminös auf dem Gaumen, intensiv. Die Fruchtaromen der Nase sind viel konzentrierter, dazu getrocknete Aprikosen und Mirabellen. Walnussbrot, Thymian, Zitronenmelisse und Cayenne-Pfeffer.

Abgang: Sehr lang, setzt den Gaumen herrlich fort, einiges an Früchten und milden Kräutern. Zum Ende hin eine aromatische Schärfe.

Fazit: Ein richtiger Pulteney eben, vielschichtig und trotzdem alles im Einklang. 86/100 Punkte (2022)


Old Pulteney 2007 - 2020, 12 Jahre, 52.30 „Nae man can tether time or tide“, 58,4% alc. Abfüller: SMWS. Ausbau: Bourbon Hogshead (first fill)

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Zitroneneis und Vanillepudding, etwas stechend. Ich rieche frisch gesägtes Birkenholz, Walnüsse und Muskat, zudem etwas Kiesstrand und Aspirin.Erst einmal ein typischer Pulteney aus dem Bourbonfass.

Gaumen: Säuerliche Stachelbeere, Johannisbeeren und Zitronencreme, danach recht viel Malz und eine gute Portion Süßholzwurzel. Außerdem kommt einiges an Muskat auf, welches von Pfeffer begleitet wird.

Abgang: Mittellang, würzig und leicht trocken salzig. Auch hier Stachelbeere mit Muskat.

Fazit: Ein bisschen viel Unwucht in diesem Whisky, begonnen mit dem stechenden Alkohol in der Nase und fortgeführt von einer recht wuchtigen Komponente auf dem Gaumen. Zwischendurch jedoch immer wieder spannend. 81/100 Punkte (2022)


Pulteney 2008-2015, 6 Jahre, 46% alc. Abfüller: van Wees (The Ultimate). Ausbau: Bourbon Barrel (eigentlich Tennessee, da das Fass von Jack Daniel's stammt) No. 800001

Nase: Mild erdig, salzig, maritim. Dahinter kommen Heuwiese, mineralische Aromen, Mango und diverse Küchenkräuter. Auch Paprika ist der in der Nase zu vernehmen,. 

Gaumen: Erst wie Wasser, dann deutlich trockener. Leicht mineralisch und salzig, ein mildes Aroma von Malz und Roggen, etwas Toffee und Pfeffer. 

Abgang: Mittellang, Meersalz, Pfeffer und eine leicht bittere Süße. 

Fazit: Einfach, jung aber schon harmonisch. 83/100 Punkte (2016/2019)



Old Pulteney 2008 - 2020, 11 Jahre, Signatory Vintage (für whisky.de). 56,4% alc. Ausbau: unbekannt, abschließend Nachreifung für 22 Monate im Oloroso Sherryfass Nr. 1 

Nase: Sirupartig, sehr süß und würzig. Dunkle Beeren in feuchtem Keller, Erdbeermarmelade, Kandiszucker. Auch Trockenfrüchte sind dabei. Gewürze werden stärker, viel an Sherryaromen und etwas Schwefel. Die Nase ist schon sehr wuchtig und man kann sich viel Zeit nehmen. Der Alkohol ist gut eingebunden. 

Gaumen: Wieder die Früchte, die Süße nicht ganz so stark. Getrocknete Erdbeeren, matschige Himbeeren, Malz und Rohrzucker. Dazu paaren sich Eichenholz, eine Spur Espresso und Kakao.

Abgang: Mittellang und trocken. Die Fruchtaromen kommen noch einmal auf, besonders Süßkirschen, dann verabschiedet sich der Whisky mit dunkler Schokolade, ja fast schon trockenem Kakaopulver. 

Fazit: Keine Ahnung wie der Whisky vor dem 22-monatigen Finish war, der Brennereicharakter der Originalabfüllungen wird definitiv überdeckt, das Finish war fast schon ein wenig zu lang. Insgesamt bekommt man hier einen sehr spannenden und nicht ganz einfachen Sold Pulteney. 

85/100 Punkte (verkostet 2021). Ich danke Helge Biering für die Probe.


Old Pulteney 2008 - 2020, 12 Jahre, 56,3% alc. Van Wees (The Ultimate). Ausbau: Bourbonfässer, 23 Monate Finish im Sherryfass Nr. 19

Nase: Sanfter als erwartet, vom Alkohol keine Spur.  Wirkt ein wenig verschlossen. Dann kommen Vanille und getrocknete Aprikosen, Meersalz, Nüsse. Eine angenehme Mischung zwischen salzig und süß/fruchtig. 

Gaumen: Richtig kräftige Sherryaromen, zu den getrockneten Aprikosen gesellen sich Datteln, Schokolade und gesalzene Nüsse. Kräftige Eichenholzwürze, Zimt, bittere Aromen von Espresso. 

Abgang: Mittellang, noch einmal sehr kräftig, wird schnell trockener und verbleibt würzig in Erinnerung. 

Fazit: Diese Abfüllung hat ein richtig schönes Finish bekommen. Die Vanille der Bourbonfässer kommt durch, die Sherryfässer haben aber die Oberhand. Ein sehr stimmiger Whisky, wenn auch anfangs ein wenig zurückhaltend. 84/100 Punkte. Ich danke Helge Biering für die Probe.



 
 
 
 
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