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Loch Lomond

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Loch Lomond Old Rosdhu 1990, 31 Jahre, 44,4% alc. Abfüller: The Spirits Alchemist. Ausbau: Bourbonfass, Nachreifung im Amoroso Sherryfass

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Trockenes Eichenholz, Butterkuchen, Pancakes mit flüssigem Honig und dahinter kommt ein milder Duft von Mandarinen auf. Insgesamt dominiert hier das Holz, der Loch Lomond wirkt ein wenig verschlossen und es braucht Zeit um weitere Aromen zu finden. Geröstete Nüsse, Zedernholz, Sutaninen und sogar Zimtschnecken kommen auf.

Gaumen: Grüner Tee und Rosinen, Traubenkerne und Mandarinen. Außerdem einiges Ahornsirup, etwas Aprikosenmarmelade und anschließend viel Eichenholz. Dazu kommen Gewürze auf, Zimt und Gewürznelken, Anis und schwarzer Pfeffer.

Abgang: Lang, modriges Holz, etwas Laub und Rosinen. Auch Agavensirup mit Zimt.

Fazit: Das Eichenholz bringt bittere Tannine mit sich, ein guter Whisky für Liebhaber älterer Single Malts. 86/100 Punkte (2022).


Loch Lomond Old Rosdhu 1993 - 2021, 28 Jahre, 52,8% alc. Abfüller: East Village Whisky Company. Ausbau: Bourbonfass (Barrel)

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Vanillegebäck und Apfelschale, Aprikosen und Pfirsich, zudem Eistee. Dazu eine ordentliche Eichenholznote, der erste Eindruck ist aber fruchtig sauber. Dahinter kommen Anis und Minze, getrocknete Gräser und reife Banane.

Gaumen: Haferbrei, Mirabellengelee, Malz und Karamell, frisch geflammtes Eichenholz und gebackener Pizzateig. Anschließend kommt ein stärkeres Gewürzaroma, Zimt, kandierter Ingwer.

Abgang: Sehr lang, trocken und leicht mineralisch, Pfeffer und Eiche treiben den Abgang voran, dazu Birnenkompott.

Fazit: Lange Reife und aktives Bourbonfass treffen auf ein manchmal etwas schwieriges Destillat, das Ergebnis ist richtig stark. 89/100 Punkte (2022)


Loch Lomond 21 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung (2022). Ausbau: Bourbonfässer

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Kokosnuss und Bambus neben karamellisierten Äpfeln, so mein erster Eindruck. Dazu kommen etwas Honig und Ahornsirup, Vanillepudding und dunkles Steinofenbrot. Weiter finde ich etwas Kinderlakritz und Thymian, Anis und getrocknete Gräser. Auch Gewürznelken und frisch gesägte Eiche fallen mir auf.

Gaumen: Weniger intensiv als in der Nase, recht fruchtig mit Apfel, Aprikose und Pfirsich. Dazu kommen Spekulatius und Vanillekekse, anschließend wird der Loch Lomond deutlich trockener und bitterer. Marzipan, Mandeln, Eiche und Karamell mit einer zarten Spur Orangenmarmelade.

Abgang: Sehr lang, hier übernimmt das Eichenholz die Führung. Etwas Holzrauch, Gerbsäure, Tabak und viel bittere Eichenholztannine. Die Bitteraromen halten wahnsinnig lang an.

Fazit: Der manchmal etwas roh wirkende Charakter der Brennerei wird bei dieser Abfüllung komplett vom Holz eingenommen. Ich hätte diesen Whisky so gerne in Fassstärke! 87/100 Punkte (2022).


Archiv

Hintergrundbild: weinwolf.de

Loch Lomond Original Single Malt, 40% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Amerkanische Eichenholzfässer

Nase: Heidekraut und Vanille, zudem Malz, eine etwas künstliche Süße drängt sich auf, frische Sommeräpfel sowie Zitrusfrüchte, leicht blumig. Im Hintergrund ein Hauch Radiergummi.

Gaumen: Leicht und ein wenig cremig, fast schon sahnig. Malz, brauner Zucker, Karamellsahnebonbons sowie Vanillefudge.

Abgang: Kurz und weiterhin cremig, etwas Ahornsirup und eine sehr milde Spur Pfeffer.

Fazit: Meine früheren Erfahrungen mit so jungen Loch Lomond sind jetzt nicht so gut, daher hat mich diese Abfüllung wirklich positiv überrascht. Eine Abfüllung für Einsteiger, cremig weich, angenehme Süße, wunderbar einfach zu genießen. 81/100 Punkte (2021). Ich danke Sebastian Büssing für die Probe.


Loch Lomond Peated Single Grain, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbonfässer

Hintergrundbild: weinwolf.de

Nase: Sauber und frisch, Torfrauch und Birne fallen mir sofort auf. Der Rauch wirkt medizinisch, Jod und Verbandszeug, aber nicht streng. Dahinter breitet sich eine milde Süße aus, Birnenkompott, Lakritz und ein Hauch Salmiak.

Gaumen: Torfrauch dominiert, auch hier weiterhin leicht medizinisch. Dazu säuerliche Äpfel, reife Birnen und ganz wenig Aprikose. Die Lakritze wird stärker, dazu kommen etwas Pfeffer und Gewürznelken, insgesamt sehr harmonisch.

Abgang: Mittellang, mit Lagerfeuer und geräuchertem Fleisch, leichte Süße.

Fazit: Ein Single Grain der mich voll überzeugt, was ja sehr selten vorkommt. Nicht sehr komplex, dafür rauchig süß und sehr harmonisch. Wirklich empfehlenswert. 84 Punkte (2021). Ich danke Sebastian Büssing für die Probe.


Hintergrundbild: weinwolf.de

Loch Lomond Signature, Blended Scotch Whisky, 40 % alc. Originalabfüllung. Ausbau: Sherryfässer (Oloroso) und amerikanische Eichenholzfässer

Nase: Getreide, Haferbrei und dazu milde Nussaromen und Trockenfrüchte, die Sherryfässer haben spürbaren Einfluss hinterlassen. Sultaninen, ganz entfernt ein Hauch an Datteln.

Gaumen: Leicht und malzig, mit Honig und Brombeeren, etwas Karamell und Pfeffer, milde Gewürze. Sehr einfach und harmonisch.

Abgang: Kurz bis mittellang, Malzzucker, wieder die Nüsse und ein wenig Holz mit zart/bitteren Noten.

Fazit. Ein durchaus sehr milder und harmonischer Blend, handwerklich gut gemacht und für den aktuellen Preis (ca. 15 €) eine echte Überraschung. 78/100 Punkte (verkostet 2021). Ich danke Sebastian Büssing für die Probe.


Loch Lomond Single Grain, 46% alc. Originalabfüllung.

Hintergrundbild: weinwolf.de

Nase: Leicht, einige florale Aromen, blumig und blühende Gräser. Dazu leichte Fruchtaromen von Äpfeln, dahinter wird Vanille immer stärker und drängelt sich ein wenig hervor. Sehr mild, zurückhaltend, sanft wäre wohl die richtige Bezeichnung.

Gaumen: Ölig, viele weniger sanft als in der Nase. Reife Banane und etwas bittere Bananenschale. Karamell und Vanille, der Whisky wird schärfer und würziger, etwas schwarzer Pfeffer und Chili, der Alkohol ist spürbar.

Abgang: Kurz bis mittellang mit einem leicht prickelndem Mundgefühl. Einiges an Banane und wieder die Schärfe vom Gaumen, wird noch einmal deutlich bitter. Die Banane bleibt lange im Gedächtnis.

Fazit: Kein schlechter Whisky und ein guter Einstieg in die Core Range von Loch Lomond, easy drinking. 75/100 Punkte (verkostet 2021). Ich danke Sebastian Büssing für die Probe.


Loch Lomond 12 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Amerikanische Eichenholzfässer

Hintergrundbild: weinwolf.de

Nase: Orangen und Gewürznelken fallen mir ein, zudem liegt ein ganz leichter Torfrauch auf den Aromen. Hafer und andere Getreidenoten, etwas gesalzener Haferbrei und Pfirsich, überreife Birnen. Der Pfirsich wird stärker und wird zu Eistee. Zudem frisch gesägtes Kiefernholz.

Gaumen: Erstaunlich leicht. Die Nase setzt sich schön fort. Birne, Malz und Haferbrei, Pfirsich und etwas Aprikose, etwas Honig. Eine kurze Spur Ingwer.

Abgang: Mittellang, weiterhin fruchtig und sehr süß, wird trockener und würziger, frischer Ingwer und eine Prise grüner Pfeffer. 

Fazit: Auch dieser Loch Lomond zeigt sich süß und weich, der leichte Torfrauch ist angenehm und gibt dem Single Malt etwas Komplexität. Kein schlechter Whisky. 82/100 Punkte (verkostet 2021). Ich danke Sebastian Büssing für die Probe. 


Loch Lomond Inchmoan 12 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Amerikanische Eiche

Hintergrundbild: weinwolf.de

Nase: Schmutzig rauchig. Kuhstall und nasses Hundefell, ein wenig Kunststoff. Nach dem ersten Eindruck wird der Rauch sanfter und maritimer, etwas Fisch über einem Lagerfeuer am Strand und direkt dahinter Vanille, sehr viel Vanille, der Whisky wird immer süßer. Dazu Hummer mit einem Spritzer Zitrone.

Gaumen: Stark und kräftig, sehr viel Torfrauch und Teer. Außerdem ein leichtes Kräuteraroma, Jod und Zitronenabrieb. Auch an Hummer und weitere Meeresfrüchte muss ich wieder denken. Abgerundet wird der Geschmack durch eine sehr milde Pfeffernote.

Abgang: Lang und sehr rauchig mit Torf, Asche und Lagerfeuer.

Fazit: Sauberer und schöner Torfwhisky mit sehr fairem Preis. Gefällt mir persönlich gut. 84/100 Punkte (2021) 


Loch Lomond Inchmurrin 12 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung (2020). Ausbau: Amerikanische Eichenholzfässer

Hintergrundbild: weinwolf.de

Nase: Fruchtig und süß, sehr viel Pfirsich und ein wenig Apfelkompott, vielleicht Birne, aber das Pfirsicharoma drängelt sich immer wieder vor. Dazu ein wenig trockene Sommerwiese, Heu und ganz dezent Sahne. Im Hintergrund halten sich milde Gewürze, aber so schwach, dass die kaum näher zu beschreiben sind.

Gaumen: Fruchtig und leicht ölige Textur, die Frucht ist sofort wieder da. Konzentrierte Pfirsicharomen, Orangen und getrocknete Aprikosen, Mirabellen. Die Sahnigkeit kommt auch wieder, hier aber als leichtes Karamell und Vanille.

Abgang: Eher kurz, weiterhin mild fruchtig, die Gewürze kommen nun leicht zum Vorschein. Es bleibt ein leichtes Aroma von schwarzem Pfeffer zurück.

Fazit: Leicht strukturierter Whisky, der mit seinem Fruchtaromen zu überzeugen weiß. Rund, harmonisch und angenehm. 83/100 Punkte (2021)


Loch Lomond 14 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Amerikanische Eichenholzfässer, Nachreifung in französischer Eiche (Limousin) für 12 Monate

Hintergrundbild: weinwolf.de

Nase: Pflaumenmus und Datteln, wunderschön zuckrig und süß. Der Pflaumenmus enthält viel Zimt, außerdem etwas Spekulatius. Mit ein wenig Zeit ändern sich die Fruchtaromen, überreife Äpfel, Apfelmus, getrocknete Aprikosen, Malz und Vanille, Gewürznelken. Herrlich.

Gaumen: Anfangs wieder sehr leicht, wird schnell schwerer und gewinnt an Tiefe. Zuckersüße Fruchtaromen, besonders Äpfel, Blutorangen und Birnen. Etwas Kokosnuss und Mango, wird dann würziger. Zimt und Gewürznelken, etwas Muskat.

Abgang: Mittellang, trocken und sehr würzig. Anis, Muskat und Zum Ende ein extrem langes Zimtaroma.

Fazit: Diese Nachreifung ist sehr gut gelungen, erstaunlich vielschichtig. Wer ansonsten Sherryfässer bevorzugt, findet in diesem Loch Lomond eine richtig tolle Alternative. Dieser Whisky wird bei mir dauerhaft einziehen dürfen. Den hätte ich jetzt gerne noch in Fassstärke! 86/100 Punkte (verkostet 2021). Ich danke Sebastian Büssing für die Probe. 


Loch Lomond 18 Jahre, 43% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Eichenholzfässer (keine nähere Angabe)

Foto: Whisky Häuslein

Nase: Sehr fruchtig, mit Birnenbonbons, Traubenzucker und Mandarinen, zudem etwas Aprikose. Dahinter kommt verdünnter Ahornsirup auf, gefolgt von Vanillin und mildem Holzrauch. Zum Ende hin etwas stickiger Dachboden im Sommer, Pfeffer und Eichenholz.

Gaumen: Fruchtig zu Beginn, mit den Früchten der Nase, dazu Karamell und einiges an Eichenholz (leicht bitter, prickelnd). Dahinter Kaffee, Tabak, grüner Pfeffer und Muskatnuss. 

Abgang: Mittellang bis lang, die Eiche bleibt etwas länger, zusammen mit einer leicht fruchtigen und muffigen Süße. 

Fazit: Überraschend gut - für den Preis wirklich super und auch so eine gute Qualität. 84/100 Punkte (2015)  Ich danke Whiskycuse für die Probe und dem Whisky Häuslein für das Foto!


Loch Lomond 18 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung (2020). Ausbau: Amerikanische Eichenholzfässer

Hintergrundbild: weinwolf.de

Nase: Ganz leicht rauchig mit verschiedenen Tabaken und angenehmen Fruchtaromen. Birnen, Mirabellen, leicht unreife Pflaumen und säuerliche Äpfel, Pfirsich. Dazu grüner Tee und Zigarren, vielleicht Zedernholz und etwas matschige Banane. Außerdem leicht muffige Aromen, wie in einem feuchten Keller.

Gaumen: Ölig und sehr intensiv, die Fruchtaromen sind weiter vorhanden, weiterhin leicht säuerlich mit mürben Äpfeln, Wassermelone und Grapefruit, Tabak und sehr viel Tee. Dazu kommen milder Ingwer und eine leicht stärkere Pfeffernote auf, zudem ein wenig Muskat.

Abgang: Sehr lang, Holzrauch, Tabak und ein bisschen Frucht. Das Eichenholz ist präsent, leicht prickelnd mit Muskat und Pfeffer.

Fazit: Ein richtig schöner Whisky mit herrlichem Aromenprofil. Ausgewogen zwischen Kraft, Komplexität und harmonischer Linie, wirklich sehr empfehlenswert. 87/100 Punkte (2021)


"Croftengea" 1997 - 2005, 8 Jahre, Originalabfüllung, 45 % alc. Brennerei: Loch Lomond. Ausbau: American Oak, Cask 18. Besonderheit: Limitiert auf 386 Flaschen

Nase: Brennende Reifen, Plastik, Weichmacher. Dann dreht sich der Rauch in Richtung Bauernhof. Getreide, Schweinestall und Gülle. Dahinter folgen Vanille und eine leicht bittere Süße.

Gaumen: Rauchig, etwas künstlich. Malz, Gummi, Kohl. Irgendwie präsentiert er sich genauso wie die Nase. 

Abgang: Lang und säuerlich, bitter. Viel Torfrauch mit einer leichten Würze. 

Fazit: Muss man mögen, ich empfand ihn zwar als interessant aber genauso pervers. 71/100 Punkte (2016)


Inchmoan (Loch Lomond) 2001 - 2005, 45% alc. Originalabfüllung (Distillery Select). Ausbau: Bourbonfass Nr. 48

Nase: Erst einmal riecht dieser Whisky nach Maische, wie bei einem Besuch der Brennerei. Dazu ist der Alkohol noch sehr deutlich, eher mittelprächtig eingebunden. Dazu Pfirsich und mildes Raucharoma, etwas Lavendel und mit etwas Zeit drängt ein Hauch Vanille in den Vordergrund.

Gaumen: Malz, ziemlich viel Malz, passt zur Maische. Dazu wird der Torfrauch deutlich stärker, etwas Ingwer und ne menge bunter Pfeffer. Aber alles schnell vergessen. 

Abgang: Lang, wird wieder deutlich alkoholischer, dazu der Rauch wirkt ziemlich scharf und erinnert an manche Talisker. Der Rauch bleibt länger und hinterlässt den Geschmack einer billigen Ziggarette. 

Fazit: Das ist ein sehr besonderer Whisky für sehr besondere Menschen. Einzelfassabfüllungen sollen ja die besonderen Qualitäten einer Brennerei hervorheben. Entweder galt hier das Zufallsprinzip oder der Mitarbeiter war betrunken, anders ist die Abfüllung nicht zu erklären. Heutige Abfüllungen der Brennerei sind auf einem ganz anderen Niveau. Definitiv eine Erfahrung.  72/100 Punkte (2021)


Loch Lomond 2008 - 2021, 12 Jahre, 55,6% alc. Originalabfüllung (The Brand Ambassador’s Choice by Sebastian Büssing). Ausbau: Weinfass Nr. 20/267-10 (Pineau des Charentes)

Nase: Frisch gepresstes Plastik trifft auf Karamell und muffigen Weinkeller. Ich finde mürbe Äpfel neben Dosenmandarinen und Orangenmarmelade, dazu Malz, Bananenmark, Weintrauben und verschiedene Nüsse. Recht süß, dazu eine ganz leichte Gewürznote mit einem Hauch Zimt. Zwischenzeitig erinnert mich das muffige Aroma an einen alten Tafelschwamm.

Gaumen: Vollmundig und süß, sehr cremig. Milchschokolade mit Trauben und Nüssen, Birnenjoghurt und Mandarinen. Dazu schmecke ich etwas Kakaobutter, danach wird der Loch Lomond würziger und kommt mit einer klaren Pfefferschärfe daher.

Abgang: Sehr lang, süß und würzig. Leider mit einer leichten Note von Weinbrand, danach eine bunte Pfeffermischung.

Fazit: Ich bin bei jedem Weinfass eher skeptisch, dieses Experiment finde ich aber gelungen. Der Grundcharakter der Brennerei ist stark genug um sich gegen das Fass zu behaupten, nur im Abgang ist mir der Wein kurz zu stark. Das Fass hätte bestimmt schon zwei Jahre früher abgefüllt werden können. Danke für diese Bereicherung. 85/100 Punkte (2022)


Loch Lomond 2010 - 2021, 11 Jahre, 53,2% alc. Originalabfüllung (2021, Exclusive Cask). Ausbau: Olroso-Sherryfass Nr. 18/590-4 (erstbefüllt, Butt).

Hintergrundbild Cheva

Nase: Das Sherryfass überlagert den Torfrauch, süß und trocken. Es riecht nach Weinkeller und frisch geöffnetem Sherry, der Whisky hat hier Aromen von Datteln und Feigen, Rosinen und überreifen Pflaumen. Dahinter kommen Eichenholz und Streichhölzer, kurz etwas Schiesspulver und China-Kracher. Entfernt finde ich etwas angebrannte Schokoladenaromen und feuchte Erde

Gaumen: Vollmundig, intensiv. Auch hier dominiert erst einmal der trockene Oloroso mit seinen fein/süßen Aromen. Getrocknete Aprikosen, Orangenabrieb, Rosinen und Mirabellen, zudem entzündete Streichhölzer und eine leichte Mischung aus Zimt und Gewürznelken. Der leichte Torfrauch unterstützt diese Eindrücke, nur etwas BBQ-Sauce und ein entferntes Kohlenfeuer lenken kurz vom Oloroso ab.

Abgang: Lang, trocken und mit Betonung auf Schiesspulver, angebrannter Pappe und ein wenig Plastik. Dazu Torfrauch, Sultaninen und Datteln, zum Ende hin gebrannte Mandeln.

Fazit: Hier treffen ein sehr aktives Fass und ein kräftiger Brennerei-Stil aufeinander, irgendwie harmoniert das richtig genial. Aber Achtung, manch ein Genießer könnte hier etwas Schwefel im Whisky finden, ich mag das ja. 87/100 Punkte (2022)


Loch Lomond Croftengea 2005 - 2021, 16 Jahre, 56,4% alc. Abfüller: Infrequent Flyers (Alistair Walker). Ausbau: PX-Sherryfass Nr. 6353.

Hintergrundbild whiskybase

Nase: Das Sherryfass dominiert die Nase, eine Mischung aus Streichholzköpfen, Rosinen, Zimt und Anis, zudem brennt irgendwo ein paar Meilen entfernt ein Reifenlager. Wieder näher dran muss ich an Motorenöl und lehmige Erde denken, Schwarzpulver kommt zudem durch. Der Crofengea-Rauch zusammen mit dem Sherryfass lässt auch an etwas Schwefel denken, da reagieren einige Genießer allergisch.

Gaumen: Aromatisch und leicht trocken. Die Fruchtaromen dominieren, saftige Aprikosen, getrocknete Orangen, Kirschmarmelade. Dazu Malz, Milchkaffee angenehmer Torfrauch mit einer zarten Gewürzkomponente, ich denke dabei an Anis, Lakritz und etwas Pfeffer.

Abgang: Lang und trocken, hier kommen nun mehr Holz und Zimt, zudem schmutziger Rauch von verbranntem Kunststoff, aber nur ganz leicht und überhaupt nicht störend.

Fazit: Ein richtig starker Whisky, in der Nase komplexer als auf dem Gaumen. Aber wie schon erwähnt: Schwefel muss man mögen, auch wenn ich das schon deutlich krasser hatte. 88/100 Punkte (2022)

Loch Lomond Croftengea 2006 - 2021, 15 Jahre, 53,2% alc. Abfüller: Elixir Distillers (The Whisky Trail). Ausbau: Bourbonfass Nr. 342 (Hogshead)

Nase: Morgendliches Lagerfeuer in einem nebligen Wald, richtig feucht wirkt der Torfrauch. Dazu modriges Holz, Kastanien und feuchte Fassdauben. Dahinter kommen angenehme Zitrusaromen, ein wenig Orangenabrieb und Zitronensaft, zudem Stachelbeeren. Mit ein wenig Zeit wird der Rauch mehr zu Kohlenfeuer, glühendem Eisen und Asche.

Gaumen: Rauch und intensive Zitrusfrüchte im Einklang, Limetten und Johannisbeeren, Zitronenlikör und Fudge, dazu Asche und entfernt ein Hauch Teer. Weiterhin erinnert der Geschmack an Malz, Anis, Karamell und Lakritz.

Abgang: Sehr lang, intensiv und rauchig. Neben den bekannten Aromen des Gaumens kommen trockene Eiche, Ingwer und Zimt dazu.

Fazit: Kein Finish, keine „fancy“ Fässer - einfach nur 15 Jahre in einem ordentlichem Bourbonfass ergeben einen richtig tollen Whisky. 90/100 Punkte (2022)

Loch Lomond Croftengea 2007 - 2021, 14 Jahre, 46% alc. Abfüller: Home of Malts (Director’s Choice). Ausbau: Bourbonfass Nr. 205 (refill hogshead)

Nase: Der Torfrauch ist da und wirkt angenehm süß. Geruch von Sauerteig, Getreide und leicht phenolischem Rauch. Dahinter finde ich ein klares Vanillearoma und leichte Zitrusfrüchte, etwas Leder, brauner Kandiszucker. Mit etwas Zeit nehmen die Zitrusfrüchte zu, insbesondere Zitronenabrieb fällt mir auf.

Gaumen: Süß und rauchig beginnt er, etwas fleischig. Die Zitrusfrüchte sind sofort da. Außerdem angenehm milde Gewürze, Ingwer und etwas Pfeffer, leicht mineralisch, Salz. Dazu kommen verschiedene Kräuter, darunter Thymian. Dann wird der Torfrauch stärker und übernimmt die Führung.

Abgang: Mittellang, der Rauch dominiert hier mit einem cremigen Charakter, die Kräuter sind kaum nicht vorhanden. Dazu leichte Anklänge von BBQ-Sauce.

Fazit: Ein schönes Einzelfass, klassischer Crofengea. In der Nase diese spannenden und leicht muffigen Sauerteigaromen sowie die schon speziellen Raucharomen sind für mich schon immer was besonderes. 84/100 Punkte (2021) 

Loch Lomond 2010 - 2021, 11 Jahre, 53,2% alc. Originalabfüllung (2021, Exclusive Cask). Ausbau: Olroso-Sherryfass Nr. 18/590-4 (erstbefüllt, Butt).


Loch Lomond Croftengea 2009 - 2022, 12 Jahre, 46% alc. Abfüller: Alba Import (The Alba Trail). Ausbau: Refill Hogshead

Nase: Oh ja, genau so schräg muss ein Croftengea starten. Einerseits süß und mit einigen Zitrusfrüchten, andererseits recht schmutzig wirkender Torfrauch. Kuhwiese, Sauerteig, in Olivenöl gebratener Seelachs mit etwas Zitronensaft, Petersilie sowie Pfeffer. Danach nimmt die Süße zu, Vanillekekse mit zuckriger Glasur.

Gaumen: Der Rauch wird stärker und würziger. Feuchter Torfrauch und verkohltes Holz. Dazu Mandarinen, Aprikosen und etwas Zitronensaft, auch kann ich frisch geschälten Ingwer schmecken. Abgerundet wird der Eindruck durch Pfeffer, Thymian, Minze und einem Hauch Kampfer.

Abgang: Eher mittellang, setzt den Geschmack am Gaumen nahtlos fort. Ausgewogen zwischen Würze, Rauch und verschiedenen Kräutern, ergänzt durch eine leicht säuerliche Fruchtkomponente.

Fazit: Jung und rauchig - können andere Brennereien auch. Aber Croftengea beleibt aromatisch einfach speziell und spannend, was diese Abfüllung auch wieder unter Beweis stellt. 85/100 Punkte (2022)



 
 
 
 
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