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Glenallachie

Originalabfüllungen - Core Range

Glenallachie 12 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung (2020). Ausbau: Bourbonfässer (erstbefüllt) und Nachreifung in Sherryfässern (PX & Oloroso) sowie in neuen Eichenholzfässern

Hintergrundbild: Kirsch Import

Nase: Süß und fruchtig wie ich ihn erwartet habe. Dabei gehen die Fruchtaromen insbesondere in Richtung Beeren. Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, Weintrauben. Mit etwas Zeit an der Luft wird der Whisky trockener, auch die Früchte. Getrocknete Cranberries und Rosinen habe ich nun und in der Nase, dazu Gebäck und etwas unreife Banane, im Hintergrund zarter Milchkaffee.

Gaumen: Weiterhin süß und fruchtig, hier kommen nun aber mehr Gewürze in den Vordergrund, besondern Zimt und Gewürznelken fallen mir auf, zudem ein Hauch Muskat. Es folgen Mandeln, Marzipan und Zimt, getrocknete Pflaumen und Rosinen.

Abgang: Ziemlich lang und trocken, macht weiter wie bisher. Das Zimtaroma nimmt noch einmal zu.

Fazit: Schöne Linie mit Fokus auf einer ausgewogenen Mischung von Frucht und Würze, ohne jedoch einer der beiden Komponenten zu viel Raum zu überlassen. Für eine Standardabfüllung verdammt gute Qualität. 84/100 Punkte (2021)


Glenallachie 15 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung (ca. 2020). Ausbau: Bourbonfässer, Nachreifung in Sherryfässern (Oloroso und PX)

Hintergrundbild: Kirsch Import

Nase: Eine überraschend dezente aber angenehm fruchtige Nase, zudem direkt eine leichte Würze. Der Whisky beginnt mit Pflaumenmus und verschiedensten Nüssen. Dazu kommen flambierte Banane und Brombeeren, etwas weiße Schokolade. Der Pflaumenmus ist mit ein wenig Zimt gewürzt, danach finde ich Zedernholz sowie bunten Pfeffer.

Gaumen: Cremig und fruchtig, wird schnell trockener. Getrocknete Früchte in Schokolade, Zimt und Tabak. Wieder einiges an Nüssen, die Gewürze nehmen nun stark zu. Der Zimt gewinnt an Schärfe, dazu etwas Pfeffer und einiges an prickelnder Eiche.

Abgang: Lang und trocken, hier gibt ganz klar das Eichenholz den Ton an. Kaffeeschokolade, Gewürznelken und Zimt, Pfeffer. Zudem plötzlich ein wenig Lavendel.

Fazit: Dieser Glenallachie beginnt in der Nase noch ein wenig zurückhaltend und verspielt, nimmt aber auf dem Gaumen deutlich an Fahrt auf. Für mich ein guter Whisky für kalte Winterabende. 84/100 Punkte (2021)


Originalabfüllungen - Limitiert und Single Casks 

Glenallachie 11 Jahre, PX Sherry Wood Finish, 48% alc. Originalabfüllung (2021). Ausbau: 9 Jahre in amerikanischer Weißeiche, anschließend Nachreifung in PX-Sherryfässern

Hintergrundbild: Kirsch Import

Nase: Dicke Sherrysüße. Orangenmarmelade, brauner Zucker und Rosinen. Zudem einiges an Schokolade mit milden Karamellaromen und Zimt, ergänzend dazu frisch geknackte Walnüsse. Dieser Glenallachie duftet schon ein wenig weihnachtlich.

Gaumen: Anfangs etwas leichtes Mundgefühl, wird schnell besser. Die Süße hält weiterhin an, die Gewürze kommen deutlich stärker zum Vorschein. Weiterhin Rosinen, dazu aber auch Datteln sowie getrocknete Blutorangen. Daneben fahren die Gewürze auf, der Zimt kommt mit einer leichten Schärfe und wirkt ziemlich intensiv. Dazu kommen zudem noch einiges an Pfeffer und eine milde Spur Ingwer. Abgerundet wird der Glenallachie durch Milchschokolade und etwas Kaffee.

Abgang: Lang, mit Milchkaffee, Zimt und Nougat, etwas Pfeffer und getrockneten Orangen.

Fazit: Das was ein aktives PX-Fass, die Nachreifung hat richtig gut gewirkt. Kein wuchtiger Sherrymalt, dafür sehr harmonisch. Gewürze und Süße halten sich die Waage. 85/100 Punkte (2021)


Glenallachie 12 Jahre, Spanish Virgin Oak, 48% alc. Originalabfüllung (2020). Ausbau: Bourbonfässer, anschließend Nachreifung für 18 Monate in unbenutzten spanischen Eichenholzfässern

Hintergrundbild: Kirsch Import

Nase: Würzig, trocken und leicht scharf wirkt dieser Glenallachie zuerst einmal. Ingwersaft, Chili in Milchschokolade, weißer Pfeffer. Ziemlich verschlossenes Ding, erst mit ein wenig Zeit wird die Süße stärker. Frisch geschälte Mandarine trifft auf Kokosmilch und Mandeln.

Gaumen: Scharf und leider auch alkoholisch. Honig, Malz und gesalzene Nüsse, außerdem Orangen und Zimt, viel Pfeffer und Ingwer. Die Schärfe überwiegt deutlich.

Abgang: Lang und trocken, auch hier dominiert weiterhin die Schärfe. Dazu Kokos, Eiche, extrem viel Ingwer. 

Fazit: Aus meiner Sicht ist dieser Glenallachie leider nicht nur „aromatisch scharf“, er wirkt stattdessen auch noch ziemlich unreif. Mit Wasser wird er zwar ein wenig harmonischer, jedoch kann die Brennerei das besser. 77/100 Punkte (2021).


Glenallachie 2009 - 2021, Cuvée Cask Finish, 55,9% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Amerikanische Weißeiche, Nachreifungen in Oloroso-Sherryfässern, Chinquapin Oak (gelbe Eiche) und Rotweinfässer (Tuscan)

Hintergrundbild: Kirsch Import

Nase: Süß aber auch leicht herb, angenehme Fruchttöne. Wassermelone triff auf dunkle Schokolade und Akazienhoning. Dazu finde ich geröstete Mandeln und Karamell, auch der Rotwein scheint mit einer leichten Traubensüße durch. Im Hintergrund schwingen Eichenholz und Chili mit, vielleicht auch ein wenig Ingwer. Der Alkohol ist gut eingebunden.

Gaumen: Süß und viel Schokolade. Ich schmecke Mandeln und Nougat, Kaffee und eine Spur Zimt. Dazwischen finden sich getrocknete Aprikosen, Johannisbeeren und Orangenabrieb.

Abgang: Sehr lang und trocken, Feigen und Sultaninen, kräftige Eichenholztannine prickeln noch lange, gemeinsam mit Chili-Schokolade.

Fazit: Nase und Abgang sind Spitze, auf dem Gaumen hätte dieser Glenallachie gerne komplexer sein dürfen. Aber für das Alter und die verschiedenen Fassarten ist dieses Cuvée gut wirklich gelungen. 86/100 Punkte (2021)


Glenallachie 2009 - 2021, 12 Jahre, Four Seasons - Robust Dutch Winter, 56,6% alc. Abfüller: Originalabfüllung für DrankDozijn. Ausbau: Barrique-Weinfass (Rioja) Nummer 3831

Hintergrundbild: DrankDozijn

Nase: Fruchtig, aber nicht überlagert, anfangs fast schon dezent. Daneben einiges an Holzwürze. Ich finde Mirabellen, Aprikosen und Weintrauben, angenehm reife Pfirsicharomen und Zedernholz. Im Hintergrund ein wenig Kokos und Bienenwachs. Die Gewürze sind gut in die Fruchtaromen eingebunden, eine ordentliche Portion frischer Ingwer trifft auf grünen Pfeffer.

Gaumen: Anfangs sehr süß. Ahornsirup und Aprikosenkonzentrat, Pfirsich- und Traubensaft, wirkt erstaunlich leicht. Erst mit ein wenig Zeit kommen die Gewürze zusammen mit dem Alkohol, wieder ordentlich Ingwer, ergänzt von einer wohligen Zimtnote.

Abgang: Mittellang bis lang, wärmend. Trockener als auf dem Gaumen, leicht metallisch, aber aromatisch setzt er seine Linie fort.

Fazit: In der Nase finde ich diesen Glenallachie noch etwas zurückhaltend, dafür kommt er auf dem Gaumen mit ordentlich Kraft daher. Der Alkohol ist erkennbar, ein paar Tropfen Wasser helfen aber ganz gut. 84/100 Punkte (2021)


Glenallachie 2010 - 2021, 10 Jahre, A Sensationell Dutch Summer. 60,9% alc. Originalabfüllung für DrankDozijn. Ausbau: Nappa Valley Red Wine Barrique, Fass Nr. 4636

Hintergrundbild: DrankDozijn

Nase: Hat sich die Nase erst einmal an den recht starken Alkohol gewöhnt zeigen sich wunderbare Fruchtaromen. Saftige Aprikosen, Honigmelone und Bergpfirsich, aber auch ein wenig Karamell und Toffee. Ich finde knackige Sommeräpfel und Nektarinen neben angenehmen Gewürzaromen, darunter Zimt und Gewürznelken.

Gaumen: Tief fruchtig und ziemlich süß. Auch hier dominiert aus meiner Sicht Aprikose, dazu gezuckerte Grapefruit und Honig, etwas Ahornsirup und Feigen. Die Gewürze der Nase setzen sich fort, die Zimtnote nimmt zu.

Abgang: Sehr lang und ausgewogen zwischen der Süße und Gewürzen, welche sich nun zum Abgang hin immer stärker durchsetzen. Zum Ende hin überrascht der Glenallachie noch einmal mit bitteren Aromen von Mokka und Radicchio.

Fazit: Die Leute wollen ja dunkle Glenallachie, hier haben wir mal einen etwas helleren. Aromatisch ein echt schöner Whisky, dessen Nachreifung nicht völlig überfrachtet. Der gefällt mir recht gut. 85/100 Punkte (2022)


Glenallachie 2011 - 2020, Franconian Edition 2021, 9 Jahre. 59,1% alc. Abfüller: Originalabfüllung für „Der Schnapsstodl“. Ausbau. Port Pipe Nr. 7858

Nase: Himbeeren und Brombeeren mit dickem Waldhonig, dahinter Kirschkuchen mit Schokoladenstreuseln. Nach diesem ersten Eindruck kommen dann milde Gewürze, insbesondere Muskat und ganz leicht Zimt, gepaart mit Rosinen und entfernt ein wenig Marzipan. Im Hintergrund hält sich trockenes Eichenholz.

Gaumen: Kräftig, süß und sehr würzig. Zuerst wieder die Früchte der Nase, aber dicker und cremiger, Pflaumenmus mit Zimt, Brombeerpüree. Dann folgen direkt Ingwer und Muskat, das Zimtaroma wird noch einmal stärker und entkoppelt sich von den süßen Früchten. Es folgen gebrannte Mandeln, Schokolade und etwas Milchkaffee, ein Hauch Minze.

Abgang: Lang und trocken, wärmend. Kakao, Espresso und Gewürze, dazu noch einmal getrocknete Früchte.

Fazit: Für seine 9 Jahre erstaunlich reif und komplex, verdünnen würde ich diesen Whisky eher nicht. Ein Glenallachie für kalte Winterabende. 86/100 Punkte (2021). Ich danke Frollein Scotch für die Probe.


Glenallachie 2011 - 2021, 9 Jahre, For a Chilly Dutch Autumn, 63,5% alc. Abfüller: Originalabfüllung für DrankDozijn. Ausbau: Pinot Noir Barrique Fass Nr. 5319

Hintergrundbild: DrankDozijn

Nase: Nach ein wenig Ruhezeit im Glas rieche ich erst einmal einiges an Malz. Ich finde dunkles Brot und Walnüsse, zudem eine Mischung aus getrockneten Beeren und Aprikosen. Dahinter zudem etwas Dosenpfirsich und Senfkörner. Eine angenehme Süße binden diese Aromen harmonisch ein.

Gaumen: Starker Antritt, süß und zugleich malzig/würzig, ziemlich trocken. Neben den getrockneten Früchten schmecke ich Walnüsse und gebrannte Mandeln, etwas Kaffee und Senf, Maronen und dunkle Schokolade. Es schwingt zudem eine leichte Schärfe mit.

Abgang: Mittellang bis lang, trocken und scharf. Bittere Kakaoaromen belegen die Zunge.

Fazit: Spannende Aromen eines guten Glenallachie. Im Abgang kommt der Alkohol etwas durch, ein paar Tropfen Wasser schaden dem Whisky nicht. 84/100 Punkte (2022)


Hintergrundbild: DrankDozijn

Glenallachie 2011 - 2021, 10 Jahre, A Mellow Dutch Spring, 60,2% alc. Originalabfüllung für DrankDozijn. Ausbau. Moscatel Barrique, Fass Nr. 7851

Nase: Kräftig und auch dieser Glenallachie braucht erst einmal Zeit um sich an das Glas zu gewöhnen. Ich finde erst einmal Malz und trockenes Getreide, dazu Weintrauben und Ananas, Mango. Diese Fruchtaromen sind schwer zu differenzieren, wenden wir uns also mal dem Rest zu. Karamell und Eichenholz, außerdem minimal Ingwer, Wasabi.

Abgang: Mittellang bis lang, Sultaninen, getrocknete Aprikosen und Walnüsse, wird dann ziemlich trocken. Ingwer finde ich noch, Eichenholz.

Fazit: In der Nase erst ein wenig alkoholisch und verschlossen, auch auf dem Gaumen eine gewisse Schärfe. Aromatisch eigentlich ganz spannend, aber nicht ganz rund. Auf jeden Fall eine schöne Erfahrung. 82/100 


Unabhängige Abfüllungen

Glenallachie 2004 - 2013, 8 Jahre, 51,6% alc. Abfüller: Tasting Fellows. Ausbau: Fass Nr. 900502

Nase: Jung und fruchtig, fast schon spritzig. Knackige Apfelspalten, reife Birne, etwas Orange. Dazu süßes Malz und Johannisbeeren, etwas Rhabarber und Zitronenkuchen, auch finde ich Butterkekse. Nicht komplex, dafür rundum schön süß.

Gaumen: Die Frucht wird von Honig und Bienenwachs vertrieben, die Süße bleibt. Dazu sehr starke Malzaromen, Karamell und leicht angebranntes Gebäck, Pfeffer und ziemlich scharfer Ingwer. Der Alkohol kommt immer mal wieder durch.

Abgang: Lang und wärmend, mit Malz, Pfeffer, Ingwer und Sultaninen.

Fazit: Jung und knackig. Vielleicht nicht ganz ausgewogen, dafür aber spannend. 81/100 Punkte (2021) 


Foto: prowhisky

Glenallachie 2005, 9 Jahre, 46% alc.  Abfüller: Hepburns Choice. Ausbau: Sherryfass

Nase: Früchte, sehr süße Früchte. Darunter Mango und Ananas, danach wird es ein wenig öliger und robuster. Malz, Leinöl und Nüsse. Die Frucht bleibt aber die ganze Zeit über erhalten. Zudem schwebt im Hintergrund etwas Milchschokolade und ein winziger Hauch frische Minze. 

Gaumen: Fruchtig und trotz der Jugend schon Würze vom Eichenholz. Zartbitterschokolade, Butterstreusel und Blätterteig. Dazu ein Hauch von Mandeln und roten Beerenfrüchten (u.a. Johannisbeeren). 

Abgang: Lang und zart würzig, mit Kaffeeschokolade und trockener Eiche. 

Fazit: Für dieses Alter ein echter Kracher - Wunderbares Fass! 90/100 Punkte (2015). Ich danke dem Vertrieb (prowhisky) für die Probe und das Foto!


Glenallachie 2012 - 2020, 7 Jahre, 64,6% alc. Abfüller. Scotch Single Malt Circle (SSMC). Ausbau: Sherryfass Nr. 900023 (first fill).

Hintergrundbild whiskybase

Nase: Dominante Sherryaromen, ziemlich sauberer erster Eindruck. Kirschmarmelade und Pflaumenmus, Rosinen und dunkle Butterkekse, zudem finde ich Zimtsterne. Im Hintergrund halten sich ein Hauch Malz zusammen mit Milchkaffee und Fudge.

Gaumen: Intensiv und fruchtig, gut würzig, allerdings schiebt der Alkohol die Aromen auch kräftig nach vorn. Kirschkuchen, Brombeermarmelade, Zimt und Pfeffer. Dazu finde ich Marzipan, Mandeln und Karamell, etwas Espresso.

Abgang: Lang und leicht scharf, Datteln und Rosinen zu Pfeffer und Ingwer.

Fazit: Jung und stürmisch, das Fass ist trotz seines geringen Alters schon sehr dominant, wobei ich dem Glenallachie wohl noch ein paar Jahre mehr Reife gegönnt hätte. 84/100 Punkte (2022)


Glenallachie 2013 - 2021, 8 Jahre, 51,8% alc. Abfüller: Villa Konthor. Ausbau: Madeira Hogshead

Nase: Süß mit Orangenaromen, die kommen mir zuerst in den Sinn. Danach finde ich Orangenblütenhonig, verschiedene Marmeladen, Rosinen und Holzzucker. Eine ziemlich süße Angelegenheit. Nur im Hintergrund taucht eine leichte Trockenheit mit Gewürzen auf.

Gaumen: Herrlich süß, weiterhin dominante Orangenaromen, dazu Bergpfirsiche und Rosinen, ein paar hellere Trauben, auch der Honig ist zurück. Die Gewürze kommen nun deutlicher zum Vorschein, etwas Zimt gepaart mit leichter Schokolade, Kaffee und ein Hauch Menthol.

Abgang: Mittellang, zieht seine süße Linie weiter durch. Harmonisch bis zum Schluss.

Fazit: Ein sauberer Glenallachie, süß und fruchtig. Die Fassstärke sucht man vergeblich, der Alkohol ist rundum harmonisch eingebunden, richtig schönes Ding. 86/100 Punkte (2021)





 
 
 
 
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