Glen Grant
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Glen Grant 1966, 5 Jahre, 40% alc. Originalabfüllung (Giovinetti Import).
Nase: Schuhcreme, Leder und Zitrusfrüchte, dazu Müsli mit getrockneten Äpfeln und etwas Gras. Im Hintergrund hält sich ein schmieriges Aroma, altes Maschinenöl vielleicht, warmes Metall, Bremsbeläge, Ruß. Außerdem finde ich Fenchel.
Gaumen: Süßholz, Anis, Kümmel, Fenchel und Salbei. Dazu schmecke ich frische Äpfel, Birne, Mango und Kreide. Auch Aromen von Zitrusfrüchten kommen durch.
Abgang: Eher kurz bis mittellang, eine Mischung aus Malz, Kräutern und frischem Sommerobst.
Fazit: Wie spannend könnte dieser Glen Grant in Fassstärke sein? Wir werden es nie erfahren. Auf jeden Fall ein seltenes Erlebnis und weit weg von den fruchtigen jungen Glen Grants der heutigen Zeit. 81/100 Punkte (2024)
Glen Grant 1995 - 2024, 29 Jahre, 45,6% alc. Signatory Vintage für Wu DRAM Clan. Ausbau: Bourbonfass Nr. 88196
Nase: Knackige Sommeräpfel, Bergpfirsiche, noch nicht ganz reife Mango, Shortbread mit Honig, Vanillezucker und ein leicht würziger Einschlag, hier fällt mir besonders der nicht scharfe Ingwer auf, vielleicht auch eine ganz zarte Spur Anis neben altem Eichenholz.
Gaumen: Reife Birnen- und Apfelaromen, Pfirsich und Stachelbeere, dann etwas Aspirin mit Zitrusgeschmack, Honig. Anschließend kommt die lange Zeit im Fass mit einer eleganten aber spürbaren Würze. Ingwer, Anis, bunter Pfeffer.
Abgang: Eher Mittellang und ziemlich geschmeidig, richtig elegant. Apfelaromen, Bienenwachs, die Bitterkeit einer Pomelo und anschließend Eiche.
Fazit: Ein Glen Grant in sehr guter Form. 87/100 Punkte (2024)
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Glen Grant 8 Jahre, 40% alc. Originalabfüllung (Square Bottle, 1960/1970er Jahre). Ausbau: keine Angabe
Nase: Säuerliche Äpfel, Kerzenwachs und ganz leicht sogar Asche. Dazu finde ich unreife Birne und Kalkstein, altes Papier und feuchten Waldboden. Im Hintergrund erinnert ein Aroma an Stachelbeere, auch frisches Laub und etwas Estragon kann ich riechen. Insgesamt ein leicht fruchtiger erster Eindruck, dazu recht erdige Untertöne.
Gaumen: Sehr trocken und trotz seiner nur 40% ziemlich intensiv. Die Asche wird dominanter, dazu kommen Malz und Apfelmus, etwas Müsli und angekohlte Eiche, in der Ferne schwelt ein Torffeuer. Der Glen Grant entwickelt eine ordentliche Bitterkeit, gepaart mit dem trockenem Mundgefühl ist das schon ziemlich aufdringlich.
Abgang: Kurz bis mittellang, trocken, fruchtig und leicht würzig. Etwas Bananenschale und Menthol verbleiben neben Eichenholz länger.
Fazit: Ein so junger und schon ziemlich schwerer Glen Grant, der auch ein wenig Torfrauch gesehen haben dürfte. Dieser alte Stil ist gewöhnungsbedürftig - man sollte ihn aber unbedingt mal probieren. 83/100 Punkte (2022)
Glen Grant 10 Jahre, 43% alc. Originalabfüllung (späte 1960er Jahre, square bottle). Ausbau: Keine Angabe
Nase: Fruchtig und süß, etwas ölig und buttrig. Ich finde Pfirsich, Mango, reife Äpfel und ein paar Orangen. Dahinter Malzkekse, Kamillentee mit Honig und eine Menge Kerzenwachs. Ganz entfernt vielleicht ein zartes Torffeuer, aber wirklich nur sehr zart und weit weg.
Gaumen: Anders. Die Fruchtaromen wirken schwächer als in der Nase, sind aber alle noch vorhanden. Stattdessen kommt die Süße nun viel mehr von Honig mit leichtem Torfrauch, anschließend finde ich sogar Ruß. Dazu wieder Kamillentee und einzelne Blätter Pfefferminz.
Abgang: Eher mittellang, setzt den Eindruck des Gaumen fort. Hinzu kommen Kreide und die Kräuter sind nun getrocknet.
Fazit: Ein sauberer und leckerer Glen Grant, der in der Nase auch an heutige Abfüllungen erinnert. Vom Geschmack eine herrliche Zeitreise. 87/100 Punkte (2023)
Glen Grant 10 Jahre, Originalabfüllung (1970er Jahre), 43% alc. Square Bottle
Nase. Sherryaromen, eine Vielzahl von Früchten, eine schöne subtile Süße. Getragen werden diese Aromen von einer sanften und sehr trocken wirkenden Rauchnote. Auf gleicher Höhe wirkt hier der "Old Bottle Effect", der Whisky riecht nach Keller, etwas modrig und feucht. Allerdings unterstreichen diese Aromen den Sherryeinfluss. Dahinter kommen Gewürze und Eiche auf, die Eiche ist noch etwas zart.
Gaumen: Fruchtig und trocken, etwas Eichenholz. Viel Getreide, geröstetes Malz und ein Hauch Nussschokolade.
Abgang: Mittellang mit Haselnüssen und Gewürzen
Fazit: Die Nase ist sehr schön, der Gaumen passt wunderbar dazu. Nur der Abgang kann da nicht ganz mithalten. Ein schöner und mittlerweile sehr seltener Glen Grant. Punkte 86/100 Punkten (2014)
Glen Grant 10 Jahre, Originalabfüllung (1980er), 43% alc.
Diese Abfüllung stammt aus den 80er Jahren und ist seit einer Vielzahl von Jahren nur noch in Auktionshäusern oder sehr selten im Fachhandel zu finden.
Nase: Äpfel und Pfirsiche, erst ganz leicht, nach kurzer Zeit im Glas konzentrieren sich die Aromen. Dazu etwas sehr reife Banane und etwas Kellerfeuchte, welche sehr angenehm ist. Erinnert an die Speisekammer eines alten Gasthauses, in der einfach viel Obst liegt. Feuchtes Holz, dahinter das Getreide. Sehr filigran und rund.
Gaumen: Erst Früchtemüsli, dann Cornflakes. Anfangs eine Süße die dann in bittere (angekohlte) Getreidenoten übergeht. Zum Ende hin trocken und leicht rauchig.
Abgang: Lang und trocken, mit leicht rauchigem Ende und einer schönen Würze.
Fazit: Geiles Teil, die Qualität dieses Single Malts ist wirklich überzeugend. Als Standardabfüllung damals für einen Massenmarkt bestimmt, ist die Abfüllung in einschlägigen Auktionsportalen noch verfügbar. 89/100 Punkten (2014)
Glen Grant 10 Jahre "Pure Malt" - Originalabfüllung (1990er), 40% alc. Ausbau: Sherry Fässer
Nase: Leichte Sherryaromen springen aus dem Glas, sehr schmeichelnd. Bitterorangen und Stachelbeere, etwas Aprikose. Dazu Getreide, Malz.
Gaumen: Süß und fruchtig, sehr leicht. Etwas Würze und Milchschokolade. Auch auf dem Gaumen überwiegen die Früchte, welche noch nicht ihre ganze Reife erreicht haben.
Abgang: Kurz und spritzig. In Erinnerung bleiben nur die Früchte
Fazit: Für den Einstieg in den Abend ein toller dram, für Anfänger besonders geeignet. Für mich müsste der Abgang deutlich kräftiger und komplexer sein. 79/100 Punkten (2014)
Glen Grant 12 Jahre, 43% alc. Originalabfüllung (frühe 1970er Jahre, square bottle). Ausbau: keine Angabe
Nase: Leicht säuerliche Fruchtaromen, die mit der Zeit etwas süßer und cremiger werden. Limetten, Zitronenabrieb, heiße Zitrone mit Honig. Im Hintergrund halten sich Rucola, Tabak und etwas Möbelpolitur, auch Bienenwachskerzen fallen auf.
Gaumen: Sehr viel Wachs und feuchte Pappe, dazu zarte Anklänge von Torf und anschließend Zigarrenrauch, der Mundraum wirkt wie belegt, hier hat die lange Zeit in der Flasche wohl zugeschlagen. Mit der Zeit kommen altes Leder, Bienenwachs, gesalzene Nüsse und Limetten auf, auch Karamell und Malz kann ich schmecken.
Abgang: Lang, wirkt mineralisch trocken und leicht salzig. Gesalzenes Popcorn, Tabak, Karamell, Milchschokolade und Zitronenabrieb.
Fazit: Einfach nur lecker. 88/100 Punkte (2023)
Glen Grant, 12 Jahre, 43% alc. Originalabfüllung (ca. 2016)
Nase: Fruchtig und grasig, einiges an Heuwiese im Sommer, frische knackige Äpfel, saftige Pfirsiche und einige an Vanille. Sehr schmeichelnd, sehr frisch. Nach einer Weile kommt eine ganz leichte Note von Meersalz auf, aber auch nur minimal.
Gaumen: Nüsse, gebrannte Mandeln und eine dicke Süße. Vanillekekse, wieder ne Menge Pfirsich und eine angenehme Gebäckvariation. Auch die knackigen Äpfel kommen wieder sehr süß daher.
Abgang: Mittellang mit einer Spur Würze vom Eichenholz sowie milder Bitterkeit. Anfangs cremig wird der Abgang nach und nach trockener.
Fazit: Eine wunderbare Standardabfüllung, dominiert vom Einfluss frischer Bourbonfässer. Klare Kaufempfehlung. 84/100 Punkte
Glen Grant 16 Jahre, Originalabfüllung (ca. 2012), 43% alc. Ausbau: Überwiegend Bourbonfässer, kleiner Teil Sherryfässer
Nase: Äpfel, Kiwis und Bienenwachs. Dazu geröstete Mandeln und Esskastanien, etwas Malz. Gut in einen frischen Vanilleton eingebunden.
Gaumen: Der Whisky ist sehr weich und fruchtig, wird dann kräftiger und baut sich auf, zum Ende hin sogar richtig trocken. Mit Gewürzen, Obstsalat und Nüssen, sehr vielschichtig.
Abgang: Lang und fruchtig, trocken, etwas erdig. Leicht würziger Eichenholzeinfluss.
Fazit: Schönes Alter, schönes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich habe ihn ständig zu Hause. 88/100 Punkte (2015) Danke Theresia Tammer (Das Whisky Häuslein) für das Foto
Glen Grant 20 Jahre, Directors Reserve Silver Label, 43% alc. Originalabfüllung (1980er Jahre / Square Bottle). Ausbau: Kein Angabe
Nase: Welch ein eleganter Antritt. Wachspolitur und Haselnüsse, Kampfer, Melisse und Minze , getrocknete Aprikosen und feinstes Marzipan. Dazu finde ich Orangenmarmelade und leichte Milchschokolade, etwas antikes Nussbaumholz. Im Hintergrund eine staubige Bibliothek mit Ledereinbänden.
Gaumen: Zuckersüß mit sehr viel Orangenmarmelade und Eiche pur. Eine Mischung aus Früchten, Gewürzen, Kräutern und viel Holz. Auch hier wieder Melisse und etwas Minze, eine Spur Zimt mit Gewürznelken, Malz sowie ein Hauch schwarzer Pfeffer. Ich finde zudem einen zarten Anklang von Torf und Heidekraut neben getrockneten Aprikosen. Zum Ende hin wird der Glen Grant leicht pappig.
Abgang: Lang und elegant. Die Gewürze verschwinden, die Süße verbleibt hingegen zusammen mit trockenem Eichenholz und Leder.
Fazit: Wer die Chance bekommt sollte diese alten Glen Grant Originalabfüllungen unbedingt mal probieren, insbesondere die Sherryabfüllungen. 88/100 Punkte (2022)
Glen Grant 24 Jahre, Edition No. 56, 49,8% alc. Abfüller: Whisky Sponge (Decadent Drinks). Ausbau: refill barrel aus dem Jahr 1995 sowie ein refill hogshead des Jahres 1997
Nase: Trockenes Müsli und Heuwiese, dazu entfernt getrocknete Aprikosen, Apfelkerne und grüne Banane. Außerdem feuchter Kalksandstein, Hopfen und schwarze Oliven. Im Hintergrund sind viele pflanzliche Aromen darunter Löwenzahn, Waldboden und Moos, etwas verwittertes Eichenholz.
Gaumen: Ölig und intensiv, Kräutertee mit einem Spritzer Zitrone. Auch am Gaumen muss ich vermehrt an Gräser, Pflanzen und Kräuter denken, auch etwas kaltgepresstes Leinenöl ist zu finden. Das verwitterte Eichenholz wirkt nun leicht verkohlt oder mit Asche beschmutzt, zum Ende hin Ingwer und Bittermandeln.
Abgang: Lang und durch den Ingwer leicht scharf. Dazu zeigen sich Eichenholz, schwarzer Pfeffer und Grapefruitschale.
Fazit: Anders als viele Glen Grant in diesem Alter, die herben Kräuteraromen haben zusammen mit dem Eichenholz das Kommando übernommen. 85/100 Punkte (2022)
Glen Grant 40 Jahre, 40% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail (ca. 2014)
Nase: Eine herrliche Süße die sich da im Glas ausbreitet. Sehr fruchtig. Reife Äpfel und Birnen, ein wenig Beeren sowie saftige Pfirsiche. Dazu ein wenig Rauch, welcher den Single Malt trocken erscheinen lässt. Dazu Vanille und Sahnekaramell - dann kommt das Alter. Auf 40 Jahre würde ich ihn zwar nicht schätzen, aber Holz hat er auch der Nase nach gut gesehen. Trockenes Zedernholz und antike Möbel, Gewürze. Lässt man ihm etwas länger Zeit, kommen noch Nektarinen dazu.
Gaumen: Milder Antritt, fruchtig und süß mit Pfirsichen und Apfelmus, trockenen Gewürzen, Zimt und wiederum den Nektarinen. Sehr trocken mit einer ordentlichen Portion Eiche, der Rauch wirkt etwas stärker als in der Nase.
Abgang: Eher mild aber dafür langanhaltend, würzig.
Fazit: Die Nase, welch ein Duft. Der Gaumen schön, der Abgang fällt ein wenig zurück. Für jeden Genießer geeignet. 87/100 Punkte (2014)
Glen Grant 45 Jahre, abgefüllt 2010, 42,6% alc. Abfüller: Speciality Drinks. Ausbau: Bourbonfass (Refill)
Nase: Mild im Antritt, fruchtige Süße und leicht herbale Holznoten. Vanille, schönstes Toffee und dunkler Honig. Gelbe Früchte halten sich im Hintergrund, daneben liegen Gewürznelken auf dem Eichentisch. Das trockene Holz stößt immer wieder hervor.
Gaumen: Vollmundig und würzig, sehr viel Holz, süße Eiche und nur eine leichte Bitterkeit. Etwas Aprikose, die Tendenz geht fast schon eher in Richtung Zitrusfrucht, Stachelbeeren, Grapefruit. Auch die Vanille ist wieder da, dazu kommt immer wieder das Holz und kräftige Würze.
Abgang: Lang und würzig, trocken und sehr viel süßes Eichenholz mit Malz.
Fazit: Rundum gelungenes Bourbonfass mit tollen Holznoten. 89/100 Punkte (2015). Ich danke Carsten W. für das Foto
Glen Grant "50 Jahre", 40% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail (ca. 2014)
Nase: Trockenfrüchte, Rosinen und getrocknete Apfelringe, das Eichenholz ist sehr kräftig. Kerzenwachs, Espresso. Dahinter dann erdig und alt, staubige Möbel, feuchtes Holz und leicht scharfe Gewürzaromen, darunter vielleicht Zimt? Auch Salmiak und Ingwer finde ich.
Gaumen: Sehr mundfüllend, die Eiche sehr heftig, ordentlich Bitterstoffe. Hier schlägt die lange Reifezeit voll zu! Dazu dann die roten Früchte und dahinter wieder komplexere Holzaromen und Gewürze.
Abgang: Lang mit viel Eichenholz, etwas Ingwer und Zimt, dazu erdige und muffige Holzaromen.
Fazit: Was für ein Alter und dennoch nicht überlagert. Wer bittere Eiche nicht mag, sollte Abstand zu diesem wirklich schönen Single Malt nehmen. Die Nase ist herrlich komplex und man sollte sich viel Zeit lassen. 92/100 Punkte (2014, zuletzt 2021)
Glen Grant 1953 - 2021, 67 Jahre, 59,4% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail (Mr. George Legacy, First Edition). Ausbau: Sherryfass Nr. 4209
Nase: Anfangs recht zurückhaltend, die Aromen zeigen sich nach und nach, das wirkt erst einmal sehr elegant. Antikes Holz, Möbelpolitur, ältere Bahnschwellen, Bienenwachs und Heidehonig, auch muss ich an Schuhcreme und frisch gefettete Lederstiefel denken. Dazu kommen nach einiger Zeit im Glas eine Mischung als getrockneten Aprikosen und Rosinen, Pfeffer und süßer Pfeifentabak.
Gaumen: Kräuterlikör mit Eichenholz. Sehr süß, sehr intensiv, schwer näher zu identifizieren. Eine wilde Komposition aus Kräuterbonbons, Sägewerk und Mischwald. Dazu kommen Zigarrentabak, Rosinen, Bienenwachs, Zimtlikör und Lakritz.
Abgang: Sehr lang, wird im Verlauf trockener und das Eichenholz tritt stärker aber immer noch erstaunlich elegant auf. Datteln, Salbei und Baumharz.
Fazit: Ich hatte schon einige ü-50 Glen Grants, aber auch mit 67 Jahren sind die Teile noch nicht drüber und einfach grandios. Dieses Exemplar lebt von seiner Komplexität und seiner fast likörartigen Struktur. Richtig toll. 95/100 Punkte (2022)
Glen Grant 1956-1996, 40 Jahre, 40% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail
Nase: Früchte in Holzrauch. Getrocknete Orangenscheiben, Limettenschaalen und Bergpfirsich. Auch Sultaninen mischen sich dazu. Neben dem Holzrauch machen sich etwas Zimt, Gebäck, Leder und Zigarrenkiste bemerkbar.
Gaumen: Leicht ölig anfangs, wird später trockener. Die Trockenfrüchte der Nase halten sich zurück, dafür kommen Nüsse, Malz und wieder die hölzernen Aromen. Leder, Kaffee und Eiche ergänzen.
Abgang: Mittellang bis lang, die Eiche verweilt. Sehr cremig im Abgang, regt den Speichelfluss an. Mit trockenem Rauch, Nüssen und Eichenholz.
Fazit: In der Nase sehr harmonisch und überzeugend. Auf dem Gaumen und im Abgang fehlt die Kraft, hier ist er mir zu einfach. 85/100 Punkte (2015)
Glen Grant 1958-2013, 54 Jahre, 40% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail. Ausbau: Sherryfässer
Nase: Süße Sherryaromen und viel Holz. Mandelmarzipan, Karamell und Rosinen. Dunkle Früchte, altes Leder und getrocknete Aprikosen. Dahinter ein wenig frischere Früchte: Äpfel und Pfirsiche, nebenbei Toffee. Zudem viel Schokolade und Nougat, Zigarrenkiste und Zedernholz. Sehr komplex.
Gaumen: Süße dunkle Beerenfrüchte, dunkler Kaffee, Zimt und viele andere Gewürze. Holz, leicht trockenes Zedernholz und wieder süße Eiche, Nüsse und Malz. Ein Wenig Schwarztee, Mocca und wieder das Leder. Wunderbar!
Abgang: Lang und trocken, mit der Betonung auf Tabak, Holz und Schokolade.
Fazit: Ich liebe das Teil, der ist so toll! 95/100 Punkte (2014)
Glen Grant 1964 - 2006, ca. 42 Jahre, 40% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail
Nase: Wintergewürze ohne Ende und ja, nicht nur die Farbe sondern auch die Aromen in der Nase passen zur Sherryfassreifung. Tiefdunkle getrocknete Früchte, Datteln, Rosinen, Espresso und Bitterschokolade. Dazu eine Ahnung von trockenem Rauch, Zedernholz. Warme Bonbonmasse.
Gaumen: Würzig mit Trockenfrüchten und Nüssen, etwas Studentenfutter. Zimt, Nelken und Anis. Wieder ein Hauch Rauch. Cremiger als erwartet. Mandelmarzipan und Orangenmarmelade.
Abgang: Sehr würzig, aber überhaupt nicht bitter. Die lange Lagerung macht ihn trocken und vielschichtig, die Eiche ist stark präsent, aber auf angenehme Art und Weise.
Fazit: Ein genialer Whisky, jeden Euro wert! 92/100 Punkte (2014)
Glen Grant 1965 - 2009, 44 Jahre, 45% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail (Staff Only!). Ausbau: Sherryfass Nr. 3955 (first fill)
Nase: Ich werde von einem dicken Rosinenaroma begrüßt, dazu Datteln und getrocknete Aprikosen, etwas Minze und ein zarter Hauch Möbelpolitur. Die Sherrysüße ist anfangs sehr dominant, dahinter versteckt sich eine komplexere Ebene. Altes Eichenholz, Anklänge von Anis und Zimt, ein wenig Orangenmarmelade und süßes Zwiebelchutney. Und immer wieder werde ich zu den Rosinen zurückgeführt.
Gaumen: Viel Eiche, zu den Trockenfrüchten kommen dicke Schokoladennoten. Ich schmecke dunkle Herrenschokolade, trockenes Kakaopulver, Mocca und ein wenig Leder. Ich finde Sultaninen, zartbittere Eichenholz-Tannine, einen zarten Spritzer Grapefruit und ein wenig Schwarztee. Im Hintergrund finde ich einen Hauch kühlendes Menthol.
Abgang: Sehr lang, sehr Komplex, ordentlich trocken. Viel Holz, Tabak und Schokolade, Rosinen sowie eine zarte Gewürzmischung mit Anis und Zimt. Auch Espresso und die sehr dunkle Schokolade sind zu finden.
Fazit: Alles was ein Glen Grant haben muss. Die Eiche ist gewaltig und trotzdem fügt sie sich wunderbar in das Aromenprofil ein. Gerne nehme ich so eine Flasche zum Arbeitsvertrag….wo muss ich unterschreiben? 92/100 Punkte (2022)
Glen Grant 1967 - 2008, 40 Jahre, 40% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail. Ausbau: Keine Angabe
Nase: Eichenholz und Marzipan, dazu eine leicht säuerliche Komponente, Orangenabrieb trifft es wohl am besten. Dahinter kommt eine klare Süße hervor, ich finde Nektarinen, Bienenwachs und Zuckerwatte, aber auch getrocknete Äpfel sowie Johannisbeeren, zudem Anklänge von Sultaninen. Im Hintergrund halten sich staubtrockenes Zedernholz, Pfeifentabak und Toffee.
Gaumen: Fruchtig und viel Eiche, intensiv aromatisch und zugleich elegant sanft, was dem niedrigen Alkoholgehalt zuzuordnen ist. Ich schmecke Mandeln, leicht würzige Eiche und Orangen, dazu Toffee und Pflaumen. Zudem ein wenig Milchkaffee, Zimt und Gewürznelken, die Bitterkeit bleibt trotz des Alters dezent.
Abgang: Mittellang bis lang, die Holzwürze wird ein wenig stärker und verweilt lang. Dazu kommen Zimt und Zigarren, etwas Schokolade und getrocknete Früchte.
Fazit: Ein richtig schöner Glen Grant, wobei er gerne noch ein wenig intensiver hätte sein dürfen. 88/100 Punkte (2022)
Glen Grant 1968 - 2008, 40% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail (Distillery Label). Ausbau: Keine Angabe
Nase: Heuwiese, Kerzenwachs und Zitronengras. Vom hohen Alter ist hier noch nicht wirklich viel zu spüren, der Glen Grant kommt doch recht frisch daher. Melone, Mango und Bienenwachs kommen auf, außerdem frisch gesägte Eichenbretter. Im Hintergrund Karamell und Pfefferminz.
Gaumen: Bittere Fruchtaromen neben Holz und Pfeffer. Pfefferminztee mit Süßstoff, unreife Banane, etwas dünne Karamellbonbons, Blutorangen und flüssiges Eichenholz. Zudem Pfeffer, Malz und eine zarte Spur Gewürznelken.
Abgang: Eher mittellang, grüner Tee, Jasmin, Minze und Pfeffer, außerdem muss ich an Kiefernnadeln denken.
Fazit: Ich hatte bereits bombastische alte Glen Grants, diesen hier verstehe ich aber so ganz und gar nicht. Zwar erkennt man den Grundcharakter, aber die doch eher dünne Struktur passt mal so gar nicht, vielleicht hätte er noch einmal 10 bis 15 Jahre gebraucht. 79/100 Punkte (2022)
Glen Grant 1972-2013, 40 Jahre, 54,8% alc. Abfüller: Finest Whisky. Ausbau: Sherryfass
Nase: Aufdringlich süß, mit reifen Beeren, sehr viel Honig und etwas Ahornsirup. Dazu Bienenwachs, kandierter Apfel und Rosinen in Müsli. Sehr harmonisch und überzeugend.
Gaumen: Rote Früchte, cremiger Honig und einiges an Nüssen. Dazu geröstetes Malz, Apfelkompott und einiges an Gewürzen sowie Holz, Zimt, Zeder und Eiche.
Abgang: Sehr lang, hier kommt das Alter wunderbar zu tragen. Fruchtig und trocken. Dunkle Beeren, Kirschen, getrocknete Orangen und Kaffeebohnen. Dazu Eichenholz, Pfeffer und etwas Kakao.
Fazit: Wow - leider auf Grund seiner limitierten Anzahl so gut wie gar nicht erhältlich (42 Flaschen). 92/100 Punkte (2015) Ich danke "Tiefseeente" für das Foto
Glen Grant 1974 - 2011, 36 Jahre; 54,2% alc. Abfüller: Duncan Taylor
Nase: Ein schöner Antritt, komplex und sehr reichhaltig. Nach den Fruchtnoten (Pflaumen, Rosinen und Aprikosen) kommen Gerüche von Leder und alten Möbeln, allerdings noch nicht zu stark. Zudem werden diese von Honig "gebunden", auch Rohrzucker ist mit von der Partie.
Gaumen: Schwungvoll und kräftig, die Eiche ist präsent. Erst cremig dann trocken wirkt er, fast schon etwas staubig. Mit Kaffeeschokolade und den oben benannten Früchten, weiterhin etwas Würze (vielleicht Zimt).
Abgang: Sehr lang und mit Eiche, Espresso und Schokolade. Das Eichenholz liegt noch eine Weile auf der Zunge.
Fazit: Glen Grant von einer wirklich angenehmen Seite, die Eiche erschlägt den Trinker noch nicht, ist aber schon sehr gut ausgeprägt. Gefällt mir wirklich gut. 88/100 Punkten (2014). Danke an Tom für das Foto zum sample
Glen Grant 1980-2008, 27 Jahre, 54% alc. Abfüller: Bladnoch Forum. Ausbau: Hogshead No. 20291
Nase: Trocken und ganz leicht rauchig. Holzrauch, Vanille, Lösungsmittel und Sommeräpfel, dahinter dann tropische Früchte und süßes Malz.
Gaumen: Süß und sehr trocken, sehr intensiv. Bienenwachs, Eichenholz, Leder und Karamell, Malzzucker und Apfelkompott. Zudem ein Hauch frische Minze.
Abgang: Sehr lang, hier kommt der Rauch wieder, welcher mit der Zeit sogar noch zunimmt. Daneben Grapefruit und brauner Zucker.
Fazit: Die verschiedenen Nuancen ergänzen sich wirklich gut. Er wirkt aber jünger als sein Alter verspricht. 86/100 Punkte (2016)
Glen Grant 1990 - 2014, 24 Jahre, 55% alc. Abfüller: Signatory Vintage (CS). Ausbau: Ex-Sherryfässer
Nase: Dunkle Früchte, Rosinen, Johannisbeeren, leicht trocken/rauchiger Einschlag. Zartbitterschokolade, leicht parfümierte Noten (künstlich, floral), wird dann fast etwas seifig. Erinnert an Edradour, bekommt dann einen Limettenton.
Gaumen: Sehr würzig mit richtig schöner Zimtnote. Dazu gemahlener Kaffee, Nüssen und etwas Trockenfrüchten. Auch die Schokolade kommt wieder.
Abgang: Sehr lang und wärmend, mit Zimt und anderen Wintergewürzen sowie schon einem schönen Einfluss vom Eichenholz, ohne dabei bitter zu wirken.
Fazit: Die Nase ist komisch und für die Fassstärken von Signatory eher unüblich. Auf dem Gaumen und im Abgang gefällt er mir richtig gut. Für den damaligen Ausgabepreis okay, der Hype dreht sich aber mehr um die Verpackung als um den Inhalt. 82/100 Punkte (2014)
Glen Grant 1992-2013, 20 Jahre, 50,4% Abfüller: Whisky-Fässle. Ausbau: Bourbonfass
Nase: Bienenwachs und Honig im ersten Eindruck, danach folgen saftige Pfirsicharomen, zudem ein wenig Birne. Sehr Appetitanregend! Es folgen eine leichte Minznote und andere Küchenkräuter, daneben ist die Eiche mit ihrer leicht prickelnden Würze präsent. Karamell und milde Vanille runden ab.
Gaumen: Fruchtig, süß und mit vielen Äpfeln. Daneben Birne und Pfirsich, etwas angetrocknete Aprikose, eine Spur von Gewürzen (darunter Muskat, Gewürznelken und Zimt). Dennoch nur leicht würzig, wirkt mit den Früchten fast schon sahnig.
Abgang: Lang und malzig, deutlich mehr Würze, die Frucht wird verdrängt. Neben dem Malz tauchen Nüsse auf.
Fazit: Ein schönes Wechselspiel, den Signatory-Fässern aus dem Jahr 92 nicht unähnlich. 86/100 Punkte (2015)
Glen Grant 1992 - 2014, 22 Jahre, 50% alc. Abfüller: Signatory Vintage (CS Collection) Ausbau: "Hogshead" Cask No 55417
Nase: Angenehme Fruchtaromen, Aprikosen und Äpfel, etwas entfernt Pfirsich, dazu helle Beeren. Danach folgen Bienenwachs und Honig, auch leichte Kräuternoten finden sich im Malt. Die Eiche wirkt überhaupt nicht bitter, eher leicht und wie frisch polierte Eichenholzmöbel.
Gaumen: Fruchtig und angenehm cremig, Toffee. Dahinter kommt der Whisky dann viel würziger und kräftiger daher, mit bitteren Eichenaromen und Wintergewürzen. Zartbitterschokolade rundet den Malt ab.
Abgang: Lang. Der erste Eindruck ist schnell weg, der trockene Abgang kommt dann aber schleichend wieder und bleibt ziemlich lange. Leicht bittere Holzaromen, frisch gebrühter Kaffee und zum Ende hin eine milde Tabaknote.
Fazit: Gelungen mit einem wirklich guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Deutlich runder als der "Weltmeister-Whisky" (1990, 24yo). 85/100 Punkte (2014)
Glen Grant 1997 - 2021, 49,4% alc. Abfüller: Monnier Trading. Ausbau: Bourbon Cask
Nase: Malzsirup, Fudge, dicke Karamellsauce - so mein erster Eindruck. Danach folgen Vanillegebäck, Zitronenkuchen sowie eine Mischung aus Mango und Papaya. Zudem finde ich Apfelmus und Limetten, ganz im Hintergrund etwas kräuterartiger Honig.
Gaumen: Vollmundig, süß und fast schon sirupartiges Mundgefühl. Setzt den bisherigen Geruch nahezu identisch in Geschmack um. Fudge, Vanille, Karamell, Lindenblütenhonig und Sommeräpfel, ein paar unreife Mandarinen. Dahinter kommen zarte Gewürze auf, etwas Muskat, Pfeffer und Zimt.
Abgang: Lang, trocken und ausgewogen zwischen süßer Frucht und Eichenholz, welches im Abgang noch einmal stärker wird und recht würzig daher kommt.
Fazit: Schönes Bourbonfass, aromatisch typisch für die Glen Grant dieser Jahrgänge - nur ein wenig komplexer hätte er noch sein dürfen. 87/100 Punkte (2022)
Glen Grant 1998 - 2021, 23 Jahre, 53,2% alc. Abfüller: The Whisky Agency / 10th Anniversary Sansibar. Ausbau: Sherry Butt Nr. 49295
Nase: Schokolade und zwar so richtig intensiv. Zartbitterschokolade, Kakaopulver, Nougat. Dahinter folgen Kirschlikör und Heidelbeermarmelade bevor es aromatisch weihnachtlich wird. Spekulatius, mit Zimt gewürzter Apfelkompott, Lebkuchen auf einem Holztablett.
Gaumen: Vollmundig und intensiv, allerdings auch mit einer säuerlichen Schärfe. Schokolade mit Haselnüssen und Marzipan, enthält aber auch etwas Pfeffer und Ingwer. Es folgen Orangenmarmelade, Zimt und Leder. Zum Ende hin kommt die Schärfe wieder und wird von Cayenne-Pfeffer getragen.
Abgang: Sehr lang und trocken, prickelnd scharf. Trockenes Eichenholz, Walnüsse, getrocknete Aprikosen, Zimt und Pfeffer.
Fazit: Die Nase beginnt herrlich und auch auf dem Gaumen und im Abgang konnte ich viele positive Eindrücke sammeln, allerdings verstärken die scharfen Aromen den Eindruck von Unreife. Mit Wasser wird dieser Glen Grant deutlich angenehmer. Ich selbst trinke Whisky grundsätzlich immer so wie er in die Flasche gefüllt wurde, immerhin hat sich der Abfüller dabei was gedacht, aber hier waren ein paar Tropfen wirklich notwendig. Kein schlechter Single Malt, definitiv nicht. 85/100 Punkte (2022)
Glen Grant 2002-2012, 10 Jahre, Gordon & MacPhail, 40% alc.
Nase: Vanille, leichter Hauch von Früchtemüsli (Getreide, Äpfel, Beeren, Honig), Frühlingsfrische. Sehr angenehm ohne irgendwelche Ecken und Kanten. Beim ersten dram sehr schön, hoffentlich wird er auf Dauer nicht langweilig.
Gaumen: Bananenbrei mit Minzhonig
Abgang: sanft und cremig, es bleibt ein Hauch von Honig....und auch der ist dann schon sehr bald wieder weg.
Fazit: "Jung" und "Glen Grant" geht nicht? Geht doch! Edit sagt: Der wird nicht langweilig 84/100 Punkten (2014)
Glen Grant 2009 - 2021, 12 Jahre, 63,3% alc. Abfüller: WM Cadenhead (Authentic Collection). Ausbau: Sherry Butt
Nase: Dieser Glen Grant braucht erst einmal ein paar Minuten Luft, danach erschließen sich angenehme Fruchtaromen und blumige Noten einer trockenen Sommerwiese. Knackige Äpfel, getrocknete Aprikosen, Pfeffer und eine leichte Spur Gewürznelken. Der Whisky wirkt ein wenig verschlossen. Mit der Zeit kommen Nüsse hinzu, Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse in Schokolade.
Gaumen: Sehr süßer und fruchtiger Antritt. Viel Apfel und etwas unreife Kiwi, Haselnüsse. Das Sherryfass wird deutlich präsenter. Rosinen und milde Datteln fallen mir auf, dazu milde Milchschokolade, Ingwerstäbchen.
Abgang: Lang und wärmend, prickelnd und leicht trocken. Die Fruchtaromen tragen den Abgang, dazu wird der Glen Grant deutlich würziger. Ingwer, bunter Pfeffer, Nüsse und eine Spur Zimt finden sich im Abgang. Hält lange an.
Fazit: Trotz der hohen Fassstärke ist der Alkohol erstaunlich gut eingebunden, fast schon zu gut, zeigt sich die Nase doch etwas verschlossen. Gaumen und Abgang sind herrlich, schöne Abfüllung. 83/100 Punkte (verkostet 2021). Ich danke dem Cadenhead’s in Köln für die Probe.