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Cragellachie

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Craigellachie 2008 - 2024, 16 Jahre, 58,7% alc. Murray McDavid Benchmark für das Brühler Whiskyhaus.  Ausbau: Nachreifung im Oloroso-Sherryfass (welches vorher Rum beinhaltete).

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Der Whisky startet mit einer schweren Süße, Rosinen, Rumkugeln kommen auf, dazu leichte Anklänge von Zimt und Koriander, die süßen Fruchtaromen überwiegen aber deutlich. Es kommen Datteln und Feigen, getrocknete Apfelringe und nach einiger Zeit Milchschokolade und Mokka.

Gaumen: Ähnelt dem Geruch, startet sehr süß mit Datteln, Demara-Rum, Kandis und getrockneten Aprikosen. Anschließend kommt eine Welle an Gewürzen, besonders Zimt, Piment und Pfeffer fallen mir auf. Frucht und Gewürze sind gewaltig, die leichte Schärfe ergänz die Süße.

Abgang: Eher lang und wärmend, Frucht und Gewürze, hier bekommt der Craigellachie aber einen leicht säuerlichen Einschlag von Orangen mit einem Spritzer Zitronensaft.

Fazit: So eine Fasskombination kann auch schnell schief gehen, die Nachreifung dominiert das Destillat auf jeden Fall und das Ergebnis kann sich sehen lassen. 87/100 Punkte (2024)


Archiv

Craigellachie 13 Jahre, 46% alc. Originalabfüllung (2022, 04-6137). Ausbau: Bourbonfässer

Nase: Dosenobst, reife Äpfel und in Butter erhitzte Banane. Dazu finde ich eine ganz zarte Note Torfrauch mit Schießpulver, Buttercreme und Birnenkompott. Anschließend kommt das Malz stärker hervor. Das klingt jetzt zwar intensiv, die Aromen gliedern sich aber recht zart auf.

Gaumen: Ganz anders als in der Nase. Kaltes Metall, Eisen, Malzbier. Dazu getrocknete Himbeeren, Apfelkerne und Eichenholz, im Hintergrund Vanille-Fudge und ganz entfernt rieche ich geräuchertes Trockenfleisch.

Abgang: Lang und trocken, die zarte Rauchnote kommt noch einmal besser zur Geltung. Dazu Apfelspalten, Blutorange und Stachelbeeren.

Fazit: Unerwartet, insbesondere auf dem Gaumen mit einer teils kräftigen Ausprägung und leichter Schärfe. 83/100 Punkte (2022)


Craigellachie 31 Jahre, 52,2% alc. Originalabfüllung (2016/2017, Batch 04-6137). Ausbau: Bourbonfässer

Hintergrundbild The Whisky Exchange

Nase: Trockene Sommerwiese und Getreide fallen mir zuerst auf, dahinter Bergpfirsiche und Aprikosen, außerdem ein wenig Apfelmark. Zu den Gräsern gesellen sich Kräuter und Nüsse, ich denke jetzt an gesalzene Walnüsse, Kampfer, Wermut und entfernt auch an Senfkörner. Anschließend verweilt ein ausgeglichenes Aroma zwischen Pfirsich und antikem Eichenholz.

Gaumen: Intensiv und vollmundig, die lange Reifung packt hier mit sehr viel Eichenholz voll zu. Saftige Fruchtaromen und Walnüsse, ein paar Mandeln. Die Früchte kann ich dank der Eichenfracht gar nicht so richtig greifen. Dazu kommen Nadelhölzer, Bambussprossen und zuletzt recht süße Vanille. Anis-Pastillen runden den Geschmack ab.

Abgang: Sehr lang, sehr süß. Trockene Hölzer, Anis-Pastillen, Kinderlakritz.

Fazit: Der Whisky wurde ja hochgelobt und aus meiner Sicht zurecht. Mit zunehmenden Alter sind diese Craigellachies einfach zauberhaft. 92/100 Punkte (2022)


Craigellachie 1997-2014, ca. 16 Jahre, 46% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail. Ausbau: Bourbonfässer

Foto: Gordon & MacPhail

Nase: Kiwi, reife Kiwi. Dahinter ein Hauch Wassermelone, etwas Mango und Kokosnuss. Zwischen diesen angenehmen Fruchttönen blitzt immer mal wieder ein Hauch Gerstenmalz sowie etwas Milchschokolade hindurch. 

Gaumen: Kräftig, leicht scharf, Peperoni und Chili, einiges an sehr dunkler Schokolade, Kakaobutter und kubanische Zigarren. Dazwischen finden sich Kiwi und Erdbeeren, die Fruchtaromen haben aber kaum eine Chance.

Abgang: Lang, kräftig, würzig. Mit Eichenholz, Muskat und Kaffeebohnen.

Fazit: Was ist denn das? Die Nase passt ja mal so gar nicht zum Rest - spannender Whisky, wenn auch irritierend. 

83/100 Punkte (2016) Ich danke Gordon & MacPhail für Probe und Foto!


Craigellachie 1999, 15 Jahre, 48% alc. Abfüller: Distiller's Art (Langside Distillers). Ausbau: Sherryfass

Foto: prowhisky

Nase: Wirkt zuerst trocken und malzig, mit etwas Zeit an der Luft kommen die Sherryaromen stärker hervor. Kunstleder, Moos, milde Beeren und eine Spur Zimt, danach trockener Rauch und feuchter Tabak. Etwas ungewöhnlich aber spannend, im Geruch ein eher leichter Single Malt. 

Gaumen: Bestätigt ein wenig die Nase: mild und fruchtig, mit Pfirsichen und Aprikose, dahinter wieder etwas feuchtes Gras, vielleicht sogar muffiges Heu. Es folgen Holzrauch, Paranüsse und Sultaninen. Die Eiche zeigt sich leicht pfeffrig und minimal bitter. 

Abgang: Mittellang bis lang, mit Eichenholz, Gewürzen und dunklen Früchten, zudem Karamell und Malz. 

Fazit: Die Nase ist wirklich speziell, Gaumen und Abgang dahingegen einfacher.  85/100 Punkte (2015) Ich danke dem Importeur prowhisky für Probe und Foto!


Craigellachie 2006-2014, 8 Jahre, 46% alc.  Abfüller: Kierzek. Ausbau: Fass No. 900641

Foto: Ursula Kierzek

Nase: Erst fruchtig und voll, fleischig zäh, mit einem würzigen Einschlag. Fleischige Aprikosen, Cerealien und Malz. Etwas Zitusfrucht und Kräutertee. Für seine Jugend schon komplex. 

Gaumen: Süß und leicht fruchtig, Orangenzesten und danach folgen Ingwer und kräftigere Kräuternoten, ein Hauch Malz und milde Gewürze. 

Abgang: Etwas alkoholisch, prickelnde Würze und Frucht. Grapefruit, leichten Eichenholzaromen, Kräutern und Ingwer.

Fazit: Jung und komplex, seltenere Kräuternoten, welche nur schwer zu differenzieren sind. 84/100 (2015). Ich danke Ursula Kierzek für das Foto.


Craigellachie 2007 - 2021, 13 Jahre, 46% alc. Abfüller: Mossburn. Ausbau: Oloroso-Sherryfässer Batch 12.1207.28

Hintergrundbild The Whisky Exchange

Nase: Birne, Johannisbeeren und ein wenig Apfel, auch ein paar Erdbeeren kann ich finden. Dazu recht kräftige Orangenmarmelade. Insgesamt wirken die Fruchtaromen aber eher frisch. Im Hintergrund halten sich Agavensirup und Litschis.

Gaumen: Intensiver und deutlich mehr Eiche als in der Nase, aber auch angenehm fruchtig. Orangenmarmelade, Aprikosen, Dosenmandarinen, Litschi und etwas Drachenfrucht. Dazu kommen Pfeffer, Ingwer und Mandeln, entfernt auch ein paar gesalzene Erdnüsse.

Abgang: Eher lang, ausgeglichen zwischen fruchtiger Süße und Eichenholz. Vor allem Grapefruit und bunter Pfeffer fallen mir auf.

Fazit: Echt schöner Craigellachie, komplexer als die Rahmendaten es vermuten ließen. 86/100 Punkte (2022)


 
 
 
 
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