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Rosebank

Die Geschichte der Lowland-Brennerei Rosebank war von Schicksalsschlägen geprägt. 1968 wurde erst die Mälzerei geschlossen und abgerissen, 1993 ist dann der Betrieb komplett stillgelegt worden. Derzeit ist eine Wiedereröffnung für 2023 geplant, der erste neue Single Malt kommt somit frühestens 2025.

Fotos: Canmore Archiv

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Rosebank 12 Jahre, 43% alc. Originalabfüllung (Flora & Fauna). Ausbau: Keine Angabe

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Frische Äpfel, Melone und Pfirsich, dazu Stachelbeere und Zitronensaft. Schon der erste Eindruck macht Lust auf mehr. Im Hintergrund finde ich Butterkekse und Roggenbrot, auch etwas Hefeteig und Vanille ist zu finden.

Gaumen: Cremig leicht und zugleich intensiv fruchtig. Anfangs gibt der Rosebank die Obstaromen der Nase wieder, anschließend kommen Gebäck und eine überraschend starke Pfefferminznote dazu. Dazu Gräser, Heu, Kerzenwachs und etwas Ananas.

Abgang: Kurz bis mittellang, die Fruchtaromen konzentrieren sich einer kräftigen Süße.

Fazit: Lecker und zugleich auch etwas tiefergehend, ein schöner Rosebank. 85/100 Punkte (2023).


Rosebank 1990 - 2011, 20 Jahre, 55,7% alc. Abfüller: Ian Macleod (Chieftain’s Choice). Ausbau: Butt Nr. 3616

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Elegant, Zedernholz mit Pfirsich. Apfelwein und Ananas. Dazu Toffee, getrocknete Aprikosen, süßer Kürbis und verschiedene Gräser. Im Hintergrund bilde ich mir sogar eine ganz zarte Spur Holzrauch ein.

Gaumen: Fruchtig und würzig. Pfirsichkompott, Birnen, etwas Ananas und frische geschälte Äpfel. Dazu finde ich Walnüsse, Pfeffer und eine ziemlich große Portion geriebener Ingwer.

Abgang: Lang, sehr lang. Auch hier wieder frischer Ingwer, dazu Orangen, Ananas und Mandarine. Außerdem Muskat und weißer Pfeffer.

Fazit: Die Ingwerschärfe passt bei diesem Rosebank richtig gut, schönes Zeug. 88/100 Punkte (2023)


Rosebank 1991 - 2008, 16 Jahre, 57,9% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail. Ausbau: Refill Bourbon Barrels Nr. 2104 bis 2107

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Würziges Brot in der Nase, dazu Haferkekse und Malz. Dazu finde ich Litschi, Quitten und Stachelbeeren, aber auch etwas Birnenkompott. Im Hintergrund finden sich Veilchen, Lavendel und frisch Rosmarin, allerdings nur zart und gar nicht aufdringlich.

Gaumen: Süß fruchtig und würzig, der Alkohol ist präsent und treibt den Rosebank ganz schön an. Vanille, Lavendel und Eichenholz, etwas Pfeffer und Weingummi, außerdem finde ich Mango und Avocado. Auch ein wenig Bergpfirsich ist dabei.

Abgang: Sehr lang, anfangs wieder etwas Lavendel, anschließend Obstkuchen, angebrannter Tortenboden, kandierte Ananas und Vanillekekse. Außerdem ein Hauch Menthol.

Fazit: Eine wunderbare Abfüllung in Fassstärke, allerdings sollte man keine Abneigung gegen Lavendel haben. 89/100 Punkte (2023)


Rosebank 1992 - 2002, 10 Jahre, 46% alc. Abfüller: Murray McDavid. Ausbau: Bourbonfass Nr. 1413

Hintergrundbild Whiskybase

Nase: Ziemlich verhalten. Etwas Heublume und Zitronengras, gelbe Gummibärchen und milder Zitronensaft. Dahinter kommen Diesel und Paraffin, abschließend finde ich etwas verdünnten Honig.

Gaumen: Süßer als in der Nase, weich und leicht ölig. Butterkekse, Puderzucker, Ananas und Apfel. Außerdem auch hier ein wenig Honig und verschiedene Gräser.

Abgang: Eher kurz, Bienenwachs und Zitronengras, etwas Walnuss.

Fazit: Angenehm unkompliziert. Aber mehrere hundert Euro würde ich dafür nicht ausgeben. 83/100 Punkte (2023)



Archiv

Rosebank 1988 - 1997, 40% alc. Gordon & MacPhail (Connoisseurs Choice)

Nase: Oh, wunderschön fruchtig, aber alles ein wenig überreif. Mürbe Äpfel, Himbeermarmelade, ein paar matschige Brombeeren. Außerdem einiges an feuchten Kelleraromen, mit der Süße wirkt das sogar richtig harmonisch. Etwas milde Banane, ein Hauch Papaya, feuchtes Heu.

Gaumen: Eistee mit Pfirsichgeschmack, milde Gewürzaromen und der Alkohol bringt eine Spur Pfeffer mit. Dazu wieder Äpfel, diesmal aber noch nicht ganz so reif. 

Abgang: Kurz, die Süße klingt schnell ab. Pfeffer kommt auf, Ingwer folgt. Hier zeigt sich nun auch der Alkohol klar und deutlich. 

Fazit. Die Nase ist ein Traum, wunderschön und spannend. Wirkt dieser Rosebank anfangs etwas flach, braucht es ein paar Minuten, bis er sich voll entfaltet. Der Gaumen schlägt dann eine würzigere Richtung an, der Abgang ist eher enttäuschend und kann nicht mithalten. 80/100 Punkte (verkostet 2021)


Rosebank 1990-2004, 14 Jahre, 58,8% alc. Abfüller: Gordon & MacPhail (Reserve). Ausbau: "Oak Cask No 494"

Foto Maic Kraft

Nase: Starke Zitrusfrucht, Orangen, Limetten, Grapefruits, Pfirsich. Dahinter folgen kräftiges Malz und ein leichter Duft von Heu. Wirkt leicht trocken. Frisch gesägtes Eichenholz und mit Morgentau belegte Wiese, etwas Kerzenwachs und Toffee. Komplex. 

Gaumen: Ähnelt der Nase, aber etwas einfacher und mit mehr Zitrusfrucht, dabei zudem ziemlich süß. Der Alkohol ist präsent. Zitronensaft und Zuckerwatte mit leichtem Einschlag von Gewürzen und trockener Eiche. 

Abgang: Trockener und würziger als der Gaumen, sehr langer Abgang. Mit würziger Eiche ohne jede Bitterkeit, daneben Malzzucker. 

Fazit: Rosebank in Fassstärke und deutlich mehr als nur mildes Gras mit Zitrusfrüchten - ich bin wirklich begeistert! 90 / 100 Punkte (2015)  


Rosebank 1991-2004, 13 Jahre, 46% alc. Abfüller: Douglas McGibbon (McGibbon's Provenance). Ausbau: unbekannt - Cask DMG 1223

Foto Maic Kraft

Nase: Ölig und voll im Aroma, Nüsse und Trockenfrüchte kommen auf. Dazu komplexere Zitrusfrüchte, Toffee und Vanille. Es folgt etwas grasiges, Heuwiese. Im Hintergrund halten sich saftige Aprikosen. 

Gaumen: Malz, blumig und fruchtig. Wieder die Aprikose und dazu ein wenig Grapefruit und Johannisbeeren. Das Malz wird stärker, erinnert jetzt an sehr süßes Malzbier und Malzzucker. Insgesamt jedoch eher mild auf dem Gaumen. 

Abgang: Sehr lang aber nicht bitter, das Eichenholz blitzt nur ein wenig auf, wirkt trocken. Immer noch reines Malz (aber weniger süß). Sehr klare Linie.

Fazit: Herrlicher Rosebank. Mild und klar, dennoch komplex. 88/100 Punkte (2015) 


Rosebank 1991-2007, 16 Jahre, 40% alc. Gordon & MacPhail (CC), Ausbau: Refill Sherry Hogshead

Foto Maic Kraft

Nase: Leicht und mild fruchtig, grasig. Aromen von Blumenwiese kommen auf, es folgen Zitrusfrüchte. Grapefruit und Limetten. Dieser erste Eindruck paart sich mit süßlichen Noten von Malz und Weizen. 

Gaumen: Malzig und süß, sehr viel Getreide und grasige Aromen. Die Zitrusfrüchte kehren wieder. Die Eiche ist noch nicht tief, aber spürbar mit einer leicht bitteren Würze. Insgesamt einfach und süffig. 

Abgang: Mittellang bis lang, sehr trocken und viel Getreide. Die Zitrusfrucht ist nun fast weg, Malz und Eichenholz dafür umso stärker.

Fazit: Mild und angenehm, ein typischer Single Malt aus den Lowlands. Leider nur wenig komplex. 82/100 Punkte (2015, 2020)




 
 
 
 
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