Talisker
Neuere Reviews
Talisker 8 Jahre, Diageo Special Release 2024, 58,7% alc. Ausbau: „Stone-Spund and Re-Toasted Finish“ (WTF). Wir haben hier also einen 8-jährigen Talisker in Fassstärke.
Nase: Viel rauher Talisker in der Nase. Pfeffer, Chili und Meersalz, Thymian, Seegras und Kohle. Er braucht ein wenig Luft, dann wird er cremig/fruchtig. Birnenkompott, Apfelstückchen, saftige Aprikose, nebenher schwelt ein Torffeuer.
Gaumen: Kräftig und sehr intensiv, viel Salz und feurige Gewürze, leider können diese die Schärfe vom Alkohol nicht ganz überspielen. Angebranntes Fett, Thymian, schwarzer Pfeffer, Bratapfel, Pfirsich und etwas Propolis.
Abgang: Mittellang, die Intensität nimmt nun langsam etwas ab, die Schärfe weicht. Bittere Zitrusfrüchte, Holzkohle, Austern, bunter Pfeffer, Thymian und Eukalyptus.
Fazit: Wer den Schlag in die Fresse mag wird hier fündig. 84/100 Punkte (2024)
Frühere Reviews
Talisker Dark Storm, 45,8% alc. Originalabfüllung
Nase: Menthol und Torfrauch, wirkt leider etwas alkoholisch und jugendlich. Etwas Vanille verbirgt sich hinter dem Rauch, es kommt eine Note von Toffee auf. Mehr ist da leider aber auch nicht. Vielleicht noch irgendwo ganz entfernt Granny-Smith Äpfel.
Gaumen: Torfrauch, Chili, rote Paprika und viel Vanille. Deutlich intensiver und vielschichtiger als die Nase. Würziges Salmiak-Lakritz, Apfelkompott.
Abgang: Lang und wärmend, leichte Würze, Vanille in Torfrauch. Kann nicht mit dem Gaumen mithalten.
Fazit: Was war denn das? Der Gaumen recht schön, der Rest wirklich flach für einen Talisker in der Preiskategorie! 77/100 Punkte
Talisker 57° North, 57% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Ex-Bourbon-Cask.
Nase: Intensiver Torfrauch zwischen Laubfeuer und Lagerfeuer am Meeresstrand. Dahinter getrocknete Orangen und Malz, ein paar Nüsse. Dazu eine ordentliche Portion Pfeffer.
Gaumen: Süß und rauchig, leicht öliger Charakter. Intensiver Torfrauch, etwas Pfeffer und Chili. Prickelt im ganzen Mundraum ohne auszutrocknen. Es folgen Aromen von Asche und Eichenholz.
Abgang: Pfeffer und Rauch, schroff und wild. Sehr lang und wärmend.
Fazit: So muss ein Talisker sein! Schöner Malt. 86/100 Punkte (2015)
Talisker 10 Jahre, 45,8% alc. Originalabfüllung (2020). Ausbau: Bourbon- und Sherryfässer
Nase: Wunderbare Küstenaromen, Fischkutter, Sandstrand und Lagerfeuer, Chili-Marinade. Dahinter steckt einiges an fruchtigen Aromen (Orange) und kräftiges Malz.
Gaumen: Salzig und trocken, geschmacklich wie die Nase erahnen ließ. Gegrilltes Fleisch, Algen, Hummer, Malz und angenehme Fruchtaromen. Dazu Eichenholz, eine Prise schwarzer Pfeffer sowie eine Spur Chili und Ingwer.
Abgang: Lang und sehr harmonisch. Die süße Frucht kommt noch mal stärker hervor, zuletzt bleibt eine leicht scharfe Würze zurück.
Fazit: Auch heute noch ein Whisky der qualitativ sehr hochwertig gemacht ist. Alles passt, alles stimmig, grandioser „Klassiker“. 89/10 Punkte (2021)
Talisker 30 Jahre, abgefüllt 2012, 45,8% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Bourbon- und Sherryfässer
Nase: Erstaunlich fruchtig und zart, mit Bienenwachs, Erdbeeren und Honig. Dazu schwingt leichter Holzrauch mit, der Geruch von Parkett kommt mir in den Sinn. Die Süße drängt danach wieder vor, Butterstreusel und Shortbread im Glas.
Gaumen: Hier kommt der Talisker klar zum Vorschein. Die Frucht der Nasse gerät in den Hintergrund, bunter Pfeffer und süßer Chili breiten sich auf dem Gaumen auf. Dazu Eichenholz und dezenter Torfrauch, Orangenschalen und Waldhonig.
Abgang: Lang und wieder süßlicher als der Gaumen, klebriges Karamell mit leichten Bitternoten, Torfrauch und im Hintergrund etwas Ruß.
Fazit: Die Schärfe von manch einem Talisker kann auch schnell unangenehm werden, hier zeigt sie sich nur kurz auf dem Gaumen in Form von Pfeffer, das Alter hat dem Single Malt sehr gut getan. 88/100 Punkte (2015, 2019) Ich danke "maltmann" für das Foto!
Talisker 2008-2014, 5 Jahre, "Speakeasy", 50,7% alc. Abfüller: Douglas Laing. Ausbau: Hogshead Nr. DL10039 Abgefüllt für den 15. Whiskyherbst in Berlin
Nase: Jung und frisch, medizinischer Torfrauch mit Jod und Verbandszeug. Leicht pfeffrig, weißer Pfeffer. Dazu eine ganz leichte Zitrusfrucht und eine grasige Note im Hintergrund.
Gaumen: Sehr leichtes Mundgefühl, etwas Torfrauch und Zitrusfrüchte. Ein wenig Vanille und Malzzucker, zudem Jod und Pfeffer.
Abgang: Hier kommt nun der ganze Torfrauch in Fassstärke. Lang und wärmend, dennoch frisch und sauber. Wieder die leichte Zitrusfrucht.
Fazit: Pfeffrig aber ohne die sonst übliche Talisker-Schärfe. Auf dem Gaumen fehlt ihm etwas Profil. 84/100 Punkte (2015)