Edradour und Ballechin
Neue Beiträge
Ballechin 2011 - 2021, 10 Jahre, 46% alc. Abfüller: van Wees (The Ultimate). Ausbau: Sherryfass Nr. 272 (butt, 2nd fill).
Nase: Torfrauch trifft auf die Süße von getrockneten Früchten, vor allem Datteln und getrocknete Brombeeren. Dazu finde ich Kirschmarmelade, Nougat und Veilchen, auch muss ich an die Seifenaromen früherer Edradour denken, blumig und frisch. Zusammen mit dem eher feurigen Rauch…. so darf gerne meine Bettwäsche riechen.
Gaumen: Gegrilltes, lag ein wenig zu lange auf dem Rost. Dazu Pfeffersauce und auch ein paar Feigen liegen auf dem Teller. Ich schmecke außerdem Walnüsse und Karamell, bevor der Rauch sich wieder stärker aufbaut und mit viel Teer den Mundraum einnimmt.
Abgang: Mittellang bis lang, wärmend und rauchig. Die Gewürze sind weniger pfefferig, dafür kommen mehr Nüsse und Eichenholz auf. Der Torfrauch hält zusammen mit gerösteten Mandeln länger an. Auch etwas Zartbitterschokolade kommt hier im Abgang und am Ende auch noch einmal ein leicht seifiger Eindruck.
Fazit: Ballechin wie viele ihn lieben und andere hassen. 85/100 Punkte (2022)
Ballechin 2005 - 2022, 16 Jahre, 54,3% alc. Abfüller: deinwhisky.de. Ausbau: Burgunder Weinfass Nr. 323
Nase: Lagerfeuer, etwas verbranntes Laub, Teer und viel Obst. Ich finde Pflaumenmus, schwarze Johannisbeeren und ein paar Rosinen. Dahinter kommen dunkle Schokolade, ziemlich viel Thymian und ein Hauch von Mentholzigaretten. Danach finde ich ein wenig Kardamom und Piment, ganz dezent auch einen Espresso.
Gaumen: Auf dem Gaumen dreht sich die Reihenfolge der Aromen. Der Ballechin beginnt mit einer intensiven Süße und getrockneten Früchten. Datteln sind darunter, aber auch Rosinen und getrocknete Aprikosen. Ich schmecke zudem Schattenmorellen und leichte Bitterschokolade. Auch das Pflaumenmus ist zurück, zusammen mit gekochten Himbeeren. Anschließend wird der Rauch wieder stärker, er wirkt leicht erdig und dreckig, wie ein Lagerfeuer auf nassem Waldboden.
Abgang: Lang, süß und rauchig. Die Aromenfracht des Gaumens wird fortgesetzt, zum Ende kommen noch einmal ein wenig Marzipan, Milchkaffee und zartes Eichenholz auf.
Fazit: Richtig genialer Ballechin, komplex und richtig spaßig. Ein total gelungenes Fass. 89/100 Punkte (2022)
Archiv
Edradour "Caledonia" 12 Jahre, Originalabfüllung, 46%. Ausbau: Ex-Sherryfässer
Nase: Waldhonig und Karamel, Toffee, danach schlägt der Sherry mit fruchtigen Noten zu. Datteln und überreife Äpfel kommen zum Vorschein, dabei etwas Melasse und eine schöne Portion Orangenmarmelade.
Gaumen: Milchschokolade, süßer Honig und kandierter Apfel, dazu milde Kaffeenoten und Tabak. Leicht ledrig.
Abgang. mittellang und fruchtig mit ledrigen Aromen, etwas Eiche
Fazit: Oftmals werden Edradour als "seifig" oder sehr ledrig beschrieben, durch seine Komplexität und die fruchtig/frische Vielfalt merkt man diese Noten beim "Caldeonia" kaum. Ein schöner Single Malt mit einem super Preis-/Leistungsverhältnis. 87/100 Punkten (2014)
Edradour Fairy Flag, 15 Jahre, 46 % alc. Originalabfüllung. Ausbau: 8 Jahre in Bourbonfässern, 7 Jahre Finish in Sherryfässern (Oloroso)
Nase: Im Antritt direkt eine schöne Sherrynote, Nusskuchen, Rosinen und Zartbitterschokolade. Dunkle Beerenfrüchte, darunter Brombeeren. Entfernt mild geröstete Kaffeebohnen. Die Schokolade kommt anschließend wieder.
Gaumen: Weniger Frucht, mehr Nüsse und Gewürze, Wintergebäck. Dahinter leicht bitteres Eichenholz. Etwas Tabak und dunkle Herrenschokolade runden den Gaumen ab.
Abgang: Lang, ganz leicht alkoholisch. Mit Holzwürze und wieder etwas Zimt, daneben Pfeffernüsse.
Fazit: Ein echt schöner Edradour ohne die oft nachgesagte Seife. Nicht zu schwer und nicht zu einfach. 84/100 Punkte (2015 / 2020). Ich danke Sirko Bohn für das Foto, dem Whisky Häuslein für die Probe!
Edradour "Chardonnay Cask Matured"; 2003-2013; 9 Jahre, Originalabfüllung, Batch no. 2, 46% alc. Ausbau: Chardonnay Fässer. Besonderheiten: Kein Finish, sondern ausschließliche Reifung im Chardonnay-Fass. Limitiert auf 2150 Flaschen (17 Hogsheads).
Nase: Säuerlicher Wein, Sauerkraut und Malz, irgendwie ölig - eher fettig. Dahinter kommen dann Aromen von Toffee, etwas Sultaninen und roten Früchten, sehr süßer Traubenmost. Leicht muffig.
Gaumen: etwas bitter (Tannine) und säuerlich. Weißkraut. Aber dazu auch eine richtig kräftige Honigsüße. Zum Schluss hin eine schärfere Gewürznote.
Abgang: Mittellang mit den Eindrücken des Gaumens, nur würziger. Die Eiche ist gut ausgebildet.
Fazit: Ich habe mir direkt ne Flasche gesichert - ungewöhnlicher aber schöner Edradour. 87/100 Punkte (2014)
Edradour 2003-2015, Port Matured, Batch 3, 46% alc. OriginalabfüllungAusbau: Portweinfässer
Nase: Würzig und fruchtig zugleich, wirkt sehr tief. Der erste Schwall an Aromen ist etwas aufdringlich, besser man gibt dem Whisky ein paar Minuten an der Luft. Schwarze Johannisbeeren kommen auf, gefolgt von Brombeeren, getrockneten Himbeeren und ganz klar auch Portwein. Daneben liegen Noten von erwärmten Gummibärchen und Roggen, abgerundet durch Gewürznelken. Die fruchtige Süße überwiegt jedoch.
Gaumen: Schwer und kräftig, anfangs mit Betonung auf den Fruchtaromen der Nase, hinzu kommen Erdbeeren. Dahinter erscheint eine gewisse Würze: Zimt, Gewürznelken sowie etwas Eichenholz und Röstmalz. Dahinter folgen Kakao und Kaffee.
Abgang: Der Abgang ist lang und wird vor allem durch die Gewürze und Kaffeenoten eingenommen. Daneben etwas Leder, Tabak und Johannisbeere.
Fazit: Die Nase ist noch relativ einfach, auf dem Gaumen wird der Whisky deutlich schwerer und komplexer. Für Freunde von Portfeinreifungen ein Muss! 85/100 Punkte (2015) Ich danke dem Importeur Kirsch Whisky für die Probe und das Foto (zeigt älteres Batch)!
Edradour 2006-2014, Super Tuscan, 46% alc. Batch No. 1. Originalabfüllung. Ausbau: Rotweinfässer
Nase: Sehr trocken, mit Alkohol. Trockenes Holz, ledrig und mit Sägespänen. Ansonsten dunkle Trockenfrüchte und ein Hauch dunkler Schokolade. Im Hintergrund Toffee sowie Rosinen.
Gaumen: Holzig und trocken, fruchtig aber auch sehr würzig. Meersalz und grüner Pfeffer, etwas Jod, zudem eine ordentliche Portion Zimt und Zucker. Die Frucht ist deutlich süßer als in der Nase.
Abgang: Ölig und mittellang, mit würziger Eiche und cremiger Süße.
Fazit: Schön aber auch sehr eigenwillig, jung aber schon viel Eiche. 83/100 Punkte (2015). Ich danke dem Whisky Häuslein für Probe und Foto.
Edradour 2006-2014, Super Tuscan Cask Matured, Batch 2, 46% alc. Originalabfüllung. Ausbau: Super Tuscan Weinfass (Batch aus 24 Fässern)
Nase: Alte Lederjacke mit roten Früchten, Weintrauben, Weinkeller und Fassdauben. Der Whisky wirkt in der Nase sehr trocken und dadurch auch etwas alkoholisch. Im Hintergrund ziemlich erdige, leicht modrige Aromen: feuchtes Holz, Most.
Gaumen: Ölig, sehr intensiv. Mit getrockneten Früchten, Beeren und einer dezenten Süße. Dahinter ziemlich viel Holz, Eiche, Zeder und Gewürze. Dazu Bitterkaramell, Leder und Meersalz.
Abgang: Lang und leicht bitter, dazu viel Holz und einiges an grünem Pfeffer.
Fazit: Interessant, kantig und nicht wirklich rund. 81/100 Punkte (2015). Ich danke dem Importeur Kirsch Whisky für die Probe und das Foto!
Edradour 2006-2015, Barolo Cask Matured, Batch 4, 46% alc. Originalabfüllung Ausbau: Barolo-Rotweinfässer
Nase: Warmer Kirschkuchen, mit Vanillesauce übergossen. Daneben steht eine frisch geöffnete Flasche Rotwein. Dahinter öffnen sich Gewürze, Vanilleschoten mit Zimt, etwas Eiche und Mon Cherie.
Gaumen: Traubensaft, Most und Süßkirschen, klare Fruchtaromen vom Rotwein. Auch hier wieder eine leichte Würze, trockener Holzrauch und Kakaopulver.
Abgang: Unendlich lang und wärmend. Die Fruchtaromen dominieren, der Holzrauch nimmt zu. Überreife Weintrauben in Zartbitterschokolade und ein Hauch Pfeffer.
Fazit: Zwischen Frucht, Süße und Würze sehr ausgewogen. Schöne Reifung! 84/100 Punkte (2015) Ich danke dem Importeur Kirsch Whisky für die Probe und das Foto (zeigt älteres Batch)!
Ballechin (Edradour) SFTC 2007 - 2018, 11 Jahre, 60,4% Ausbau: Oloroso Sherry Cask Nr. 17,
Nase: Der Torfrauch ist spürbar, dahinter direkt eine Mischung aus Trockenfrüchten und mariniertem Fleisch vom Grill, dazu Karamell und eine leicht blumig duftende Seife. Mit etwas Zeit wird der Rauch wieder es stärker, wirkt dabei sehr elegant und bringt jede Menge Holzaromen mit sich.
Gaumen: Viel mehr Frucht und Süße, der Alkohol ist wunderbar eingebunden. Rosinen, Pfeffer, Beerenmarmelade, Schinken, ein Hauch Grapefruit. Die Süße ist sehr dominant.
Abgang: Lang, wieder rauchiger, sie Süße keimt noch mal auf und verschwindet dann in einem trockenen Abgang. Dazu ein wenig Espresso.
Fazit: In seiner Gesamtheit ein richtig genialer Whisky. Allerdings gibt es einige, die das manchmal leicht seifige Aroma von Edradour abschreckt. Keine Angst, einfach probieren - diesen Single Malt sollte man nicht unversucht stehen lassen. 87/100 Punkte (2021)
Edradour 2010 - 2020, 10 Jahre, 46% alc. Abfüller: Signatory Vintage. Ausbau: Sherryfass Nr. 398
Nase: Zu Beginn erstaunlich zurückhaltend, er braucht ein wenig Luft, dann aber kommen die klassischen Sherryaromen so langsam rüber. Sultaninen, Feigen und Datteln, dazu Alpenmilchschokolade und cremiger Cappuccino, ein wenig Röstmalz im Hintergrund.
Gaumen: Auch hier gar nicht aufdringlich. Marmelade, Pflaumenmus, ein Hauch von Ingwer und Zimt. Kakao, Zartbitterschokolade und Espresso, Walnüsse.
Abgang: Eher Mittellang und sanft. Malzig, cremig und die Süße von Trockenfrüchten.
Fazit: Ein sehr sanfter Vertreter seiner Art und dadurch ein angenehmer Dram zum Einstieg in Welt der Sherry-Malts. Sehr ausgeglichen, nichts überfrachtet und keine Fehlnoten. Schönes Ding. 84/100 Punkte (2021)