Glengyle / Kilkerran
Die Brennerei Glengyle wurde bereits 1872 gegründet und nach vielen Jahren der Schließung konnte 2004 wieder mit der Produktion begonnen werden. Die Brennblasen stammen von aus der geschlossenen Ben Wyvis Brennerei, wurden aber optimiert. Glengyle gehört wie Springbank und Cadenhead der Familie Mitchell. Der produzierte Whisky wird allerdings Kilkerran genannt, weil die Namensrechte nicht erworben werden konnten.
Kilkerran 8 Jahre Port Cask Matured Batch 7, 57,9% alc. Originalabfüllung (2022). Ausbau: Portweinfässer
Nase: Moos, feuchter Waldboden und eine angenehmer Rauch. Anschließend kommt eine starke Süße zum Vorschein, darunter Johannisbeeren, Brombeermarmelade und etwas Lakritz. Danach geht es in gesüßten Pfefferminztee über.
Gaumen: Intensiv und geschmackvoll, der Rauch nun deutlich stärker. Gleichzeitig behält der Kilkerran auch seine Süße. Auch hier wieder die Johannisbeeren, dann aber auch Stachelbeeren und Salmiak, etwas Pfeffer, Pfeifentabak und Kakaopulver.
Abgang: Mittellang bis lang, Latschenkiefer, Tannengrün, Menthol und süßer Milchkaffee.
Fazit: Kilkerran und Portweinfass passen einfach sehr gut zusammen. 88/100 Punkte(2024)
Hintergrundbild: Whiskybase
Kilkerran 8 Jahre, Sherry Cask Matured Batch 6, 58,1%. Originalabfüllung (2022). Ausbau: Sherryfässer
Nase: Schmutzig fällt mir zuerst ein. Erst einmal muss ich an einen alten Kellerverschlag und an im Boden eingezogenes Heizöl denken. Dieser Geruch wird von recht intensiven und gar aufdringlichen Früchten beiseite geschoben. Ich rieche Kirschen und Federweißer, dazu Fudge und Rosinen, vielleicht auch ein paar Feigen. Auch finde ich Milchcreme und Cappuccino.
Gaumen: Vollmundig, erdig, würzig. Schnapspralinen, Kirschlikör, Karamellpudding. Dazu bekommt der Kilkerran aber noch eine kräftige und leicht scharfe Würze, darunter sind Ingwer und ein Hauch Zimt. Zudem finde ich Zedernholz, Harz und dunkle Herrenschokolade.
Abgang: Lang und wärmend, einiges an Tabak und angebranntem Toast. Zudem eine schwere Süße neben der weiterhin vorhandenen Schärfe.
Fazit: Ein spannender Whisky, wenn man ihm aber auch das junge Alter anmerkt. Der Alkohol ist nicht immer ideal eingebunden, was bei so einem Schwergewicht aber auch nicht sein muss. 85/100 Punkte (2022).