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Glen Scotia 

Auch die 1832 gegründete Brennerei Glen Scotia hat viel unruhige Zeiten und Besitzerwechsel hinter sich. Die Whiskykrise der 1980er Jahre sorgte dafür, dass die gerade komplett renovierte Brennerei bereits 1984 vorerst stillgelegt wurde. Erst 16 Jahre später, im Jahr 2000, wurde Glen Scotia wieder in Betrieb genommen und ist heute Teil der "Loch Lomond Group". 

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Hintergrundbild: Hanseatische Weinhandelsgesellschaft mbH & Co. KG

Glen Scotia Victoriana, 51,5% alc. Originalabfüllung (2015). Ausbau: Bourbonfässer, „charred Oak casks“

Nase: Apfelkuchen mit Zimt und angebrannter Haferbrei, einiges an Malz und etwas Karamell. Dazu Erdbeerjoghurt und gesalzene Erdnüsse, auch ein wenig Marzipan, Tabak und Schuhcreme sind zu finden.

Gaumen: Kräftig und angenehm würzig, leicht prickelnd. Wieder der Haferbrei, dazu frisches Karamell und einiges an Kaffee. Warmer Apfelstrudel mit Vanillesauce. Außerdem finde ich hier eine angenehm spritzige Zitronensüße und etwas Schokoladenmilch.

Abgang: Lang und sehr trocken, wieder viel Karamell und einiges an Eichenholz. Zimt, Brombeermarmelade, Zitrusfrüchte und ein Hauch Menthol.

Fazit: Glen Scotia in Fassstärke. Kein Whisky für Anfänger, dafür aber ein richtig Guter! 86/100 Punkte (2021)

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Glen Scotia Double Cask46% alc  Ausbau: Amerikanische Eiche, Nachgereift in PX-Sherryfässern

Nase: Fruchtig, Himbeeren, etwas Erdbeermarmelade, Gewürze und feuchte Erde. Dahinter kommen Schießpulver und eine leichte Säure. 

Gaumen: Getreidenoten insbesondere Hafer, dazu Süße von Weintrauben, Trockenpflaumen und ganz entfernt Süßholz. Ganz harmonisch gesellt sich eine leichte Rauchnote dazu.

Abgang: Kurzweilig, süß leicht würzig mit einem eleganten Hauch Eiche. 

Fazit: Ein guter Einstieg in die Welt der Glen Scotia - wenn auch ohne Altersangabe. 81/100 Punkte (2021)


Glen Scotia Campbeltown Malts Festival 2021, 10 Jahre, 56,1% alc.

Nase: Himbeeren, gezuckerte Erdbeeren mit Schlagsahne, unreife Pflaumen, säuerliche Kirschen - ein Furchtcocktail im ersten Anflug. Dahinter kommen gut eingebundene Gewürze mit einem Hauch Zimt und Anisbonbons. Etwas Tabak und Leder runden das ganze ab.

Gaumen: Hier schlägt die Alkoholstärke zu. Die Aromen der Nase werden wiedergegeben, aber hochkonzentriert. Neben den Früchten und Gewürzen kommt eine angenehme Bitterkeit von Kaffee und Kakao und einiges an Säure dazu. Dazu Meersalz.

Abgang: Lang, würzig und mit viel getrockneten Früchten in Zartbitterschokolade sowie einiges an Tabak. Zum Ende bleibt eine säuerliche Fruchtnote.

Fazit: Harmonisch ist er nicht, aber Spaß macht er. Aus meiner Sicht eine gelungene Festival-Abfüllung. 84/100 Punkte (2021)


Glen Scotia 15 Jahre, 46% alc, Ausbau: Amerikanische EicheNase: Süß und fruchtig, sehr elegant. Mandarinen, getrocknete Aprikosen und Honig und eine angenehme Würze vom Eichenholz. Mit etwas Zeit wird die Frucht reifer, Kirschen kommen dazu, Orangenschale, begleitet von einer angenehmen Portion Rauch.

Gaumen: Spannen, hier kämpfen die Aromen über die Oberhand. Auf der einen Seite die starken Fruchtaromen und auf der anderen Seite eine starke Gewürzfraktion. Anis, Zimt und Nelkenken ringen mit Orangen, Trockenpflaumen und Rosinen um die Vorherrschaft. Danach folgten trockene Kekse mit einer leichten Vanillesüße und Pfeffer.

Abgang: Mittellang bis lang, dominiert von Blutorangen und einer leichten Pfeffernote. 

Fazit: Positiv überrascht. Ein 15-Jähriger Glen Scotia der Core-Range, der sich wirklich sehen kann. Ein Preis-Leistungssieger ist er sowieso. 85/100 Punkte (2021)


Foto: dalydram.de

Glen Scotia 1992-2015, 53,6% alc. Abfüller: Liquid Treasures Ausbau: Bourbonfass (Hogshead) Region: Campbeltown, Schottland

Nase: Eigenwillig und aromatisch - um es erst einmal vorsichtig auszudrücken. Je länger ich rieche, desto mehr mag ich ihn. Die erste Assoziation war: Faule Eier mit Torfrauch, dann eher Eierlikör, Vanillecreme, Karamellkekse und Getreide. Zarte Torfraucharomen, Müsli und verbranntes Roggenbrot. 

Gaumen: Kräftig und vom Alkohol getragen, die Aromen der Nase bestätigen sich etwas, der Fokus liegt vor allem auf den Torfraucharomen und bitteren Röstzwiebeln, zudem ist einiges an Malz vorhanden. Dahinter kommen Meersalz und Seetang hinzu. 

Abgang: Mittellang bis lang, gar nicht mehr so kräftig. Der Torfrauch gerät in den Hintergrund, die Karamell- und Vanillearomen zeigen sich wieder. 

Fazit: Ein Wechselspiel in einem sehr interessanten Stil, sollte man vor dem Kauf probieren. 86/100 Punkte (2015) Ich danke dailydram.de für Probe und Foto!


 

Glen Scotia 1999-2014, 15 Jahre, 58,7% alc.  Abfüller: Cadenhead's Ausbau: SherryfassRegion: Campbeltown, Schottland

Nase: Nougatcreme, gesalzene Mandeln und frisch geriebene Walnuss. Dahinter Rosinen, Sandelholz und ein Hauch von Leder. 

Gaumen: Sehr trocken, sehr stark - aber ohne alkoholisch zu wirken, da die Süße direkt auf die Trockenheit folgt. Honig, Zuckercreme, leicht würzig mit Zimt und Muskat, zudem schon ein schönes Eichenholzaroma. Im Hintergrund findet sich eine leichte Säure.

Abgang: Nach dem Gaumen wirkt der Abgang fast schon sanft mit einer angenehmen Mischung aus Süße, Würze und Trockenheit. 

Fazit: Wunderbarer Glen Scotia, mir hat er sehr gefallen. 87/100 Punkte (verkostet 2016)





 
 
 
 
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